Inowraclaw

Inowraclaw
Inowrocław
Wappen von Inowrocław
Inowrocław (Polen)
DEC
Inowrocław
Inowrocław
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Landkreis: Inowrocław
Fläche: 30,42 km²
Geographische Lage: 52° 47′ N, 18° 16′ O52.78333333333318.2666666666677Koordinaten: 52° 47′ 0″ N, 18° 16′ 0″ O
Höhe: 75 m n.p.m
Einwohner: 76.666 (30. Juni 2007 [1])
Postleitzahl: 88-100 bis 88-115
Telefonvorwahl: (+48) 52
Kfz-Kennzeichen: CIN
Wirtschaft und Verkehr
Straße: BydgoszczPosen
BydgoszczKonin
Schienenweg: BydgoszczPosen
BydgoszczKonin
Nächster int. Flughafen: Bydgoszcz
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Ryszard Brejza
Adresse: ul. Prezydenta Franklina Roosevelta 36/38
88-100 Inowrocław
Webpräsenz: www.inowroclaw.pl

Inowrocław [inɔˈvrɔtswaf] (deutsch Inowrazlaw, selten Jungbreslau, von 1904 bis 1920 und im Zweiten Weltkrieg auch Hohensalza) ist eine polnische Stadt in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Sie liegt etwa 40 Kilometer südöstlich der Bezirkshauptstadt Bydgoszcz (Bromberg) und etwa 200 Kilometer westlich der polnischen Hauptstadt Warschau. Die für ihre hohen Salzvorkommen bekannte Stadt ist traditionelles Solbad. Von großer Bedeutung ist auch das Zentrum für Geriatrie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1185 wurde der Ort erstmalig als Novo Vladislaw erwähnt, vermutlich erfolgte die Gründung durch Einwohner von Włocławek, die vor dem regelmäßigen Hochwasser geflohen waren. 1236 erfolgte die Umbenennung in Juveni Wladislawia, zwei Jahre später verlieh Herzog Kasimir von Kujawien, der Sohn Konrads I. von Masowien, die Stadtrechte. Von 1466 bis zur Ersten Teilung Polens 1772 war Inowrocław Wojewodschaftshauptstadt für Nordkujawien. Im 15. Jahrhundert wurden umfangreiche Salzvorkommen entdeckt.

1815, nach dem Wiener Kongress, gehörte die Stadt als Inowraclaw, später Inowrazlaw zum gleichnamigen Kreis in der preußischen Provinz Posen, Regierungsbezirk Bromberg. 1875 richtete man erste Thermalbäder ein. Ein massiver wirtschaftlicher Aufschwung folgte. Am 5. Dezember 1904 wurden Stadt und Kreis im Zuge der Germanisierung polnischer Ortsnamen in Hohensalza umbenannt. Um 1912 waren 58 % der Einwohner Polen[2]. Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 gehörte Hohensalza zum polnischen Staat und führte fortan wieder den Namen Inowrocław. Seit 1925 war Inowrocław ein selbständiger Stadtkreis, unterstand also nicht mehr dem Landrat in Inowrocław.

Nach Beginn des Polenfeldzuges kam Inowrocław am 11. September 1939 zum deutschen Militärbezirk Posen und wurde erneut in Hohensalza umbenannt. Zahlreiche polnische Bewohner der Stadt wurden vertrieben. Der Stadtkreis Hohensalza wurde am 26. Oktober 1939 vom Deutschen Reich annektiert. Er gehörte fortan zum Reichsgau Posen, später Wartheland, und zum Regierungsbezirk Hohensalza. Dort war auch der Sitz des Regierungspräsidenten. Im Januar 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee eingenommen und wieder Teil Polens und bekam damit auch wieder den Namen Inowrocław.

Einwohnerzahlen

  • 1890: 61.841, davon 20.506 Evangelische, 39.624 Katholiken, 1.635 Juden und 76 Sonstige
  • 1900: 74.405, davon 23.557 Evangelische, 49.138 Katholiken und 1.710 Sonstige einschl. Juden
  • 1910: 77.294, davon 25.258 Evangelische, 50.743 Katholiken und 1.293 Sonstige einschl. Juden[3]
  • 1931: 83.338, davon Stadtkreis Inowrazlaw 34.531 und Landkreis Inowrazlaw 48.807

Namensgebung

Die Namensgebung im Überblick:

  • 1185-1236 Novo Vladislaw
  • ab 1236 Juveni Wladislawia
  • 1815-1904 Inowraclaw, Inowrazlaw, Inowrocław
  • 1904-1920 Hohensalza
  • 1920-1939 Inowrocław
  • 1939-1945 Hohensalza
  • seit 1945 Inowrocław

Stadtteile

polnischer Name deutscher Name
(1815-1919)
deutscher Name
(1939-45)
Mątwy Montwy Montwy
Miechowiczki - -
Nowe Osiedle - -
Osiedle Bajka Königgrätz Königgrätz
Osiedle Bydgoskie - -
Osiedle Piastowskie - -
Osiedle Toruńskie - -
Rąbin Gut Rombino
1908-19 Romburg
Romburg
Rąbinek Rombino Hauersweiler
Solno Solno
Śródmieście Stadtmitte Stadtmitte
Stare Miasto Altstadt Altstadt
Szymborze Szymborze Therwingen
Uzdrowisko - -

Städtepartnerschaft

Die Stadt Inowrocław unterhält eine Städtepartnerschaft mit Bad Oeynhausen, Nordrhein-Westfalen.

Söhne und Töchter der Stadt

Sehenswürdigkeiten

  • Marienkirche, Pfarrkirche
  • St.-Nikolaus-Kirche aus dem 17. Jahrhundert
  • Neogotische ehemalige evangelische Kirche
  • Reste der mittelalterlichen Befestigungsanlagen
Die Marienkirche

Gmina

Die Landgemeinde Inowrocław, zu welcher die Stadt Inowrocław selbst nicht gehört, hat eine Fläche von 171,05 km² auf welcher 11.106 Menschen leben (30. Juni 2007).[4]. Zu ihr gehören folgende Ortschaften:

polnischer Name deutscher Name
(1815-1919)
deutscher Name
(1939-45)
Balczewo Balczewo
1904-19 Balzweiler
Balzweiler
Balin Balino Baldursfelde
Batkowo Batkowo Grumbach
Borkowo Borkowo Erxleben
Cieślin Cieslin Dexel
Czyste Czyste Reinfeld
Dalkowo Dalkowo
1904-19 Daheim
Daheim
Dulsk Dulsk Niederbruch
Dziennice Dziennice
1904-19 Dziennitz
Lichtenau
Gnojno Gnoyno Bauerngold
Góra Gora Hochfelde
Jacewo Jazewo Jahnsfeld
Jaksice Jakschitz Axelhausen
Jaksiczki Vorwerk Klein Jakschitz Armalisdorf
Jaronty Jaronty Friedrichsgraben
Karczyn-Wieś Karczyn Talrode
Kłopot Rübenau Rübenau
Komaszyce Komaszyce Kunzen
Kruśliwiec Kruschlewitz Kruschen
Krusza Duchowna Lindenthal Lindental
Krusza Podlotowa Krusza Podludowa 1939-43 Kaisertal
1943-45 Kleinkruscha
Krusza Zamkowa Groß Kruscha Großkruscha
Łąkocin Lonkocin Grünwiese
Latkowo Latkowo Sommefeld
Łojewo Lojewo Lohdorf
Marcinkowo Marcinkowo 1939-43 Martinsau
1943-45 Martinau
Marulewy Friedrichsfelde Friedrichsfelde
Miechowice Michowitz
1908-19 Milchhöfen
Seckendorf
Mimowola Mimowola Trotzen
Olszewice Olschewitz Ellerbusch
Oporówek Oporowek Wehrheim
Orłowo Orlowo Deutschorden
Ostrowo Krzyckie Scharley-Ostrow Scharley-Ostrow
Piotrkowice Piotrkowitz 1939-43 Peterhof
1943-45 Petersdorf
Pławin Plawin Altschwemmen
Pławinek Plawinek Klein Altschwemmen
Popowice Popowice
1904-19 Popowitz
Süderhofen
Radłówek Radlowek Reinacker
Sikorowo Sikorowo Meisenheim
Sławęcin Slabencin Ruppertsfeld
Sławęcinek Slabencinek Ruppertshof
Słońsko Slonsk Hallfeld
Sójkowo Soykowo Rabenstein
Stefanowo Vorwerk Stefanowo Jakschitz Abbau
Strzemkowo Strzemkowo Wappenhof
Trzaski Trzask Splitten
Tupadły Tupadly Sagenfeld
Turlejewo Freischulzerei Schulzenhof
Turzany Turzany Rieden
Witowy Witowy Veitshof
Żalinowo Zalinowo Klaghof

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
  2. Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reichs / Bd. 1. A-K, 1912, S. 821
  3. Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915
  4. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007

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