Insko

Insko
Ińsko
Wappen von Ińsko
Ińsko (Polen)
DEC
Ińsko
Ińsko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Stargard Szczeciński
Fläche: 6,95 km²
Geographische Lage: 53° 26′ N, 15° 33′ O53.43333333333315.557Koordinaten: 53° 26′ 0″ N, 15° 33′ 0″ O
Höhe: 111 m n.p.m
Einwohner: 2.051 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 73-140
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZST
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 151 ŚwidwinGorzów Wielkopolski
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 18 Ortsteile
Fläche: 151,01 km²
Einwohner: 3.542 (30. Juni 2008[1])
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Andrzej Racinowski
Adresse: ul. Bohaterów Warszawy 38
73-140 Ińsko
Webpräsenz: www.insko.pl

Ińsko (deutsch Nörenberg) ist eine polnische Stadt in der Woiwodschaft Westpommern, Powiat Stargardzki (Kreis Stargard Szczeciński). Sie liegt 40 km östlich von Stargard Szczeciński in der Neumark am südlichen Ufer des Enzigsees (Jezioro Ińsko).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der genaue Zeitpunkt der Stadtgründung ist nicht bekannt. Er dürfte nach dem Jahre 1248 liegen, denn bei der Gründung des Klosters Marienfließ stattete Herzog Barnim I. dieses mit Ländereien aus, die bis zum Enzigsee reichten, jedoch zu dieser Zeit noch größtenteils unbesiedelt waren. Der erste urkundliche Beleg datiert von 1312, darin wird der Stadt Nörenberg für acht Jahre das Bischofsgeld erlassen. Nörenberg war Teil der Ländereien der Markgrafen von Brand. Zum Ausbau der Stadtbefestigung gewährte Ludwig von Brand Nörenberg 1335 eine Befreiung von der Bede auf vier Jahre, die er 1335 um weitere fünf Jahre verlängerte. 1350 ging Nörenberg als Pfand an Henning von Wedel über, der sie vier Jahre später von Markgraf Ludwig dem Römer als Erblehen abkaufte. Nörenberg blieb zur Mitte des 17. Jahrhunderts im Besitz der Wedel, lediglich 1371 gehörte die Stadt Herzog Kasimir III.

Durch die Brüder Ludwig und Hasso von Wedel erfolgte 1372 der Bau eines Schlosses. In Folge des 1402 durch König Sigismund vollzogenen Verkaufs der Neumark an den Deutschen Orden wurde Nörenberg in die Kriegshandlungen zwischen den Ordensrittern und Polen-Litauen hineingezogen. 1421 fielen die Polen ein und plünderten die Stadt und das Schloss.

In Nörenberg, das seit 1454 wieder brandenburgisch geworden war, erfolgte 1530 die Reformation und das Dominikanerkloster wurde aufgelöst. Durch den Dreißigjährigen Krieg erlitt der Ort schwere Schäden. Im Jahre 1682 fiel der Kirchturm ein und den Nörenbergern fehlte das Geld für den Wiederaufbau, so dass lediglich ein Glockenstuhl errichtet werden konnte. Seit 1775 wurden die von Götze und Bornstedt neue Schlossherren.

Bei der Neuorganisation der Verwaltungsbezirke im Jahre 1816 wurde Nörenberg aus der Neumark herausgelöst und dem pommerschen Landkreis Saatzig zugeordnet. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Hand- und Spanndienste aufrechterhalten geblieben. 1858 erfolgte der Abriss von Rathaus und Kirche, Kirchweihe für das neue Gotteshaus war am 21. Juni 1860.

Lebensgrundlagen der Bewohner bildeten hauptsächlich die Landwirtschaft und Fischerei, daneben bestanden in der Stadt etliche Handwerksbetriebe. Wegen der Lage der Stadt wurde sie seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt zur Sommerfrische. 1896 wurde eine Schmalspurbahnstrecke nach Stargard in Betrieb genommen. Nahe der Stadt entstand an der Bahnlinie nach Grassee zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Kalksandsteinfabrik. Die „Neue Kalksandstein- und Cementwarenfabrik GmbH“ gehörte bis 1933 einem jüdischen Unternehmer aus Nörenberg und wurde danach vom örtlichen Bauunternehmer Rietz erworben. In diesem Werk wurden mittels Sand, Kalk und Wasser Kalksandsteine (Mauersteine) hergestellt. Für den Transport der Kalksandsteine bestand ein eigenes Anschlussgleis.

Notgeldschein 75 Pfennig der Stadt Nörenberg, 1920 (Bildseite)

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt am 1. März 1945 geräumt und am übernächsten Tag von der Roten Armee eingenommen. Nach der Besetzung durch die sowjetischen Truppen brach im eng bebauten Stadtkern ein Großfeuer aus, bei dem die Stadtkirche ausbrannte und die Stadt zu 60% zerstört wurde. Nach dem Kriegsende kam Ińsko zu Polen. Die beschädigten Gebäude wurden später abgebrochen, so dass Ińsko danach zu einem Ort ohne Stadtzentrum wurde.

In Ińsko wird alljährlich das Sommerfilmfestival veranstaltet, das am 15. August 2005 seine 32. Auflage erfuhr.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
1719 219
1750 605
1852 2.098
1939 3.012
2007 2.023[2]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Gemeinde

Notgeldschein 75 Pfennig der Stadt Nörenberg, 1920 (Rückseite)

Die Gemeinde Ińsko hat eine Fläche von 151 km² und 1.590 Einwohner. Sie umfasst die sieben Schulzenämter Ciemnik (Temnick), Czertyń (Zehrten), Grabnica (Gräbnitzfelde), Linówko (Klein Lienichen), Storkowo (Storkow), Studnica (Grassee) und Ścienne (Zeinicke), zu denen insgesamt 17 Wohnplätze gehören.

Nördlich und westlich der Stadt Ińsko erstreckt sich das 1981 eingerichtete Landschaftsschutzgebiet Ińsko (Iński Park Krajobrazowy) mit zehn Seen, von denen der Enzigsee (Jezioro Ińsko) der größte ist. Fünf Kilometer östlich von Ciemnik befindet sich die Quelle der Ihna.

Verweise

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Neudruck der Ausgabe von 1865), ISBN 3253027341, S.279-281 online.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstentums Rügen. Zweiten Theils vierter Band, Anklam 1868, S. 382-410, online.

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Jun 2008
  2. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 31. Dezember 2007

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