- Integrating the Healthcare Enterprise
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IHE (Abkürzung für Integrating the Healthcare Enterprise) ist eine Initiative von Anwendern und Herstellern mit dem Ziel den Informationsaustausch zwischen IT-Systemen im Gesundheitswesen zu standardisieren und zu harmonisieren. Die Umsetzung der medizinischen Prozessabläufe zwischen den Systemen und die Schaffung von Interoperabilität steht hierbei im Vordergrund. IHE formuliert dazu Anforderungen aus der Praxis in so genannten Use Cases, identifiziert relevante Standards und entwickelt technische Leitfäden, so genannte Profile, mit denen ein Hersteller sein Produkt umsetzen und testen kann. Beim internationalen "Connectathon" testen die Hersteller ihre Systeme untereinander und bereiten sie auf den Praxiseinsatz vor.
In über 200 Produkten sind bereits ein oder mehrere IHE Profile umgesetzt worden. IHE wird unterstützt von der Deutschen Röntgengesellschaft, dem Verband der Hersteller von IT für das Gesundheitswesen (VHitG), dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), der Healthcare Information and Management Systems Society (HIMSS), American College of Cardiology (ACC) und vielen weiteren Organisationen.
Inhaltsverzeichnis
Organisation
IHE ist international organisiert, wobei IHE Europe als Dach von 12 europäischen Landesorganisationen agiert. Innerhalb von IHE Europe sind die Komitees
- Steering Committee
- Development Committee
- MarCom (für Marketing und Kommunikation)
etabliert. In Deutschland richtet sich die Organisation an ausgewählten IHE-Domänen aus, sodass es neben dem Vorstand und der Geschäftsführung Ansprechpartner für die Bereiche IT-I, Labor, Kardiologie, PCC und Radiologie gibt.
Arbeitsergebnisse und Vorgehensweise
IHE veröffentlicht technische Rahmenwerke als Leitlinien für die Umsetzung in den Unternehmen. Das Framework wird in verschiedenen Arbeitsgruppen erstellt und die Ergebnisse als Profile zur Kommentierung und Diskussion veröffentlicht. Anschließend werden Beispielimplementierungen getestet (Trial Implementation). Die daraus gewonnenen Erfahrungen fließen wieder in das Framework ein. Bestehende Standards, vor allem die verbreiteten HL7 und DICOM werden beibehalten und erweitert.
Folgende 'Domänen' existieren:
- Anatomopathology (für den Bereich Pathologie)
- Cardiology (Kardiologie)
- Eye Care (Augenheilkunde)
- IT Infrastructure (Technische Infrastruktur)
- Laboratory Framework (Labormedizin)
- Patient Care Coordination (Einrichtungsübergreifende Behandlungsketten)
- Patient Care Devices (Gerätekommunikation von PCD Daten)
- Quality (Qualitätssicherung)
- Radiation Oncology (Strahlentherapie)
- Radiology (Radiologie)
- Pharmacy (Pharmazie und Verschreibungen)
Innerhalb einer Domäne wird in den Profilen der Arbeitsablauf aus der realen Welt beschrieben, z.B. die Patientenaufnahme, Untersuchungsanforderung, Untersuchung an einer Modalität, Speicherung, Verteilung und Beurteilung eines Röntgenbildes und Arzneimittelverabreichungen. Dabei werden die Kommunikationsabläufe zwischen verschiedenen Informationssystemen und Akteuren definiert.
Zu einem Profil gehören bestimmte Rollen oder Funktionen (Actors). Ein einzelner Computer kann mehrere Rollen einnehmen, z.B. kann er Actor der Bildverteilung und Actor der Bildarchivierung sein. Zwischen den Actors werden Transaktionen definiert. Eine Transaktion kann zum Beispiel die Anforderung bestimmter Daten oder die Bekanntgabe eines Status sein. Es wird genau beschrieben, aus welchen Schritten und über welche Schnittstellen die Information transportiert werden soll. Dieselbe Transaktion kann in mehreren Profilen vorkommen, selbst in unterschiedlichen Frameworks. Zum Beispiel kommt die Transaktion „Patient Registration“ in nahezu allen Frameworks vor.
Firmen können in Form von sogenannten Integration Statements die Konformität ihrer Produkte zu einem oder mehreren IHE-Profilen garantieren.
Connectathon
Einmal pro Jahr veranstalten IHE-USA, IHE-Europe und IHE-Japan einen sogenannten Connectathon (auch Connect-a-thon geschrieben). Auf einem Connectathon haben Hersteller und Softwareentwickler die Möglichkeit, die von ihnen unterstützten IHE-Profile untereinander zu testen. Voraussetzung zur Teilnahme ist ein erfolgreicher Testlauf gegen eine Referenzsoftware (z. B. MESA-Tools), die von IHE zur Verfügung gestellt wird.
Siehe auch
- DICOM – Internationaler Kommunikationssstandard in der Radiologie
- HL7 – Industriestandard für den Datenaustausch zwischen Krankenhausinformationssystemen
- OASIS – Industriestandard zum Austausch elektronischer Geschäftsdaten
- IHE PDI - Portable Document Imaging
Weblinks
Quellen
- IHE Around the World, von Paul Vegoda [1]
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