Internationales Sundschwimmen

Internationales Sundschwimmen

Das Sundschwimmen ist ein jährlich ausgetragener internationaler Schwimmwettkampf in Stralsund. Diese Strecke durch den Strelasund beträgt 2315 Meter.

Dabei wird regelmäßig am ersten Juli-Sonnabend jedes Jahres die Strecke zwischen dem Ort Altefähr auf Rügen und der Hansestadt Stralsund zurückgelegt. In seltenen Ausnahmefällen musste die Strecke allerdings aufgrund extrem schlechter Witterung auch schon verlegt werden.

In Altefähr starten alle Schwimmer gemeinsam in einem Massenstart. Die Strecke ist durch Bojen gekennzeichnet, bei schlechter Witterung bzw. schlechter Sicht weisen zudem Scheinwerfer, die am Stralsunder Ufer installiert werden, die Richtung. Ziel ist jeweils die Seebadeanstalt in Stralsund, wo die Schwimmer von meist sehr zahlreichem Publikum begrüßt werden.

Die Sicherheit der Teilnehmer wird durch Begleitboote gewährleistet. An Land ist auch für medizinische Betreuung gesorgt.

Aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen ist die Teilnehmerzahl auf 1000 begrenzt, diese Zahl wird bei den Anmeldungen zum Sundschwimmen meist nach wenigen Tagen erreicht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits aus dem Jahr 1825 gibt es Berichte, wonach zwei preußische Offiziere und ein Zivilist die Strecke geschwommen waren. 1837 unternahmen sechs Männer am 19. August des Jahres eine Schwimmfahrt von Stralsund nach Altefähr. Drei von ihnen schafften die Strecke schwimmend in eineinhalb Stunden, die anderen mussten an Bord der Begleitboote geholt werden.

Seit den 1920er Jahren ist das Sundschwimmen eine regelmäßige Veranstaltung. Als erste Sieger schwammen 1926 bei den Männern Franz Wegner und bei den Frauen Emmi Grotnemann über den Sund. Irma Struck, geb. Hübner (* 10. März 1919 in Stralsund) gewann das Schwimmen von 1932 (in 38 Minuten, 27 Sekunden) bis 1937, 1934 sogar als Gesamtsiegerin. Ihr Rekord aus dem Jahr 1932 blieb 20 Jahre bestehen. Irma Struck nahm noch 1994 am Wettkampf teil.

Nach 1933 entwickelte sich das Spektakel zu einem Politikum, bei dem nationalsozialistische Propaganda Helden schuf. 1940 fiel das Sundschwimmen wegen des 2. Weltkrieges aus, fand aber 1941 wieder statt.

Ab 1946 organisierte die Freie Deutsche Jugend das Schwimmen; sie blieb bis 1949 Veranstalter. Im Jahr 1948 wurde das Sundschwimmen erstmals als offener Wettkampf ausgeschrieben.

In den 1950er Jahren büßte die Veranstaltung an Popularität ein und fiel für einige Jahre ganz aus. Erst 1965 wurde das Sundschwimmen, jetzt durch den Wasserrettungsdienst der DDR veranstaltet, wieder organisiert.

1968 hatte ein Teilnehmer die Strecke im Rückenschwimmen begonnen und das Feld lange Zeit angeführt, bis er vom Kurs abkam und wieder Richtung Start schwamm. Als er darauf aufmerksam gemacht wurde, legte er den Rest der Strecke bis zum Ziel im Brustschwimmen zurück.

Seit den 1990er Jahren wird das Schwimmen von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) organisiert.

Seit Ende der 1990er Jahre wird auch ein Kinder-Sundschwimmen veranstaltet, das allerdings parallel zum befestigten Stralsunder Strelasundufer (Sundpromenade) stattfindet.

Herkunft der Teilnehmer

Die Teilnehmer stammen überwiegend aus Deutschland, gefolgt von Tschechien. Weitere Teilnehmer kommen aus Polen, Italien, Dänemark, Schweden und Frankreich. Selbst aus den USA waren schon Schwimmer angereist.

Ergebnisse des Sundschwimmens

  • 2008, 44. Sundschwimmen
Die Teilnehmerliste war acht Tage nach Anmeldebeginn komplett. 970 Schwimmer gingen am 5., Juli 2008 in Altefähr an den Start, den Startschuss gab Stralsunds Oberbürgermeister Harald Lastovka um 12:56 Uhr bei 24 Grad Luft- und 20 Grad Wassertemperatur.
Zieleinlauf:
  1. Vincent Karsten (Rostock), 23:33 Minuten (neuer Rekord)
  2. Jan Gräfe (Rostock)
  3.  ?
  4. Antja Mahn
  • 2007 (43. Sundschwimmen)
Schon am 8. Januar 2007 war die Liste der Anmeldungen gefüllt. 965 der 996 gemeldeten Schwimmer gingen letztlich an den Start. Aufgrund schlechten Wetters mit starkem Sturm (Windstärke 6 bis 7 aus West/Nordwest) musste die Sundquerung abgesagt werden, stattdessen wurde entlang der Stralsunder Sundpromenade ein 1500 Meter langer Rundkurs durch das 17 Grad kalte Wasser geschwommen. 950 Schwimmer erreichten das Ziel, 15 gaben auf.
Zieleinlauf:
  1. Jenny Wachsmuth (Dresden, 13:51 Minuten)
  2. Nicole Ulbricht (Rostock, 13:57 Minuten)
  3. Phil Goldberg (Goppeln, 14:09 Minuten)
Jüngste Teilnehmer:
Elisa Rentel (Negast) und Eric Nickol (Hoyerswerda), jeweils 14 Jahre
Älteste Teilnehmerin:
Margot Schmidt (Düsseldorf, 1:05 Stunden), 81 Jahre
  • 2006 (42. Sundschwimmen)
Die maximale Teilnehmerzahl von 1000 war bereits im Januar 2006 durch Anmeldungen erreicht worden. Insgesamt nahmen 1026 Schwimmer teil, von denen bei 24 °C Wassertemperatur und 26 °C Lufttemperatur (im Schatten) 1020 das Ziel erreichten.
Renate Kranz (Halle, 222. Platz) wurde als insgesamt 20.000ste Teilnehmer in der Geschichte des Sundschwimmens geehrt.
Zieleinlauf:
  1. Jan Gräfe (Rostock, 24:38 Minuten))
  2. Jenny Wachsmuth (Dresden, 26:56)
Älteste Teilnehmerin:
Margot Schmidt (80 Jahre, Düsseldorf, 1:27:12 Stunden)
  • 2005 (41. Sundschwimmen):
Insgesamt nahmen 1050 Schwimmer teil, von denen bei 21 °C Wassertemperatur 1046 das Ziel erreichten.
Zieleinlauf:
  1. Vincent Kirsten (Rostock, 23:35 Minuten, neuer Sundschwimmen-Rekord)
  2. Jan Gräfe (Rostock, 24:08)
  3. Annegret Braun (Jabel, 24:43, neuer Sundschwimmen-Rekord der Frauen)
  4. Maik Oldach (Rostock, 25:13)
  5. Jenny Wachsmuth (Dresden, 25:37)
  6. Ina Matysiak (Gelbensande, 26:48)
Älteste Teilnehmer:
Heinz Brinkmann (Berlin, geb. 1925, 1043. Platz)
Margot Schmidt (Düsseldorf, geb. 1926, 1046. Platz)
  • 2004 (40. Sundschwimmen):
    • Männlich: Toni Franz (Leipzig), Gesamtsieger in 28:41 min)
    • Weiblich: Jenny Wachsmuth (Dresden)
  • 2003:
    • Männlich: Toni Franz (Leipzig)
    • Weiblich: Dörte Kamrau
  • 2002
    • Männlich: Toni Franz (Leipzig)
    • Weiblich: Annegret Braun (Jabel)
  • 2001
    • Männlich: Jan Gräfe (Rostock)
    • Weiblich: Annegret Braun (Jabel)

Weblinks


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