Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles

Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles
Filmdaten
Deutscher Titel: Interview mit einem Vampir
Originaltitel: Interview with the Vampire
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1994
Länge: 118 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Neil Jordan
Drehbuch: Anne Rice
Neil Jordan
Produktion: Stephen Woolley
David Geffen
Musik: Elliot Goldenthal
Kamera: Philippe Rousselot
Schnitt: Mick Audsley
Besetzung

Interview mit einem Vampir ist ein Horrorfilm über den Untoten Louis, der sich sein Gewissen über den Tod hinaus bewahrt hat. Er beruht auf dem Roman Interview with the Vampire (dt. Originaltitel Gespräch mit einem Vampir) von Anne Rice aus dem Jahr 1976. Anne Rice verfasste auch die erste Drehbuchversion, die danach von Neil Jordan überarbeitet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Inhalt

Die Rahmenhandlung findet in einem Hotelzimmer im San Francisco der Gegenwart statt, wo Vampir Louis dem Reporter Daniel Malloy von seiner Reise durch die Jahrhunderte berichtet. Diese Erzählung bildet den eigentlichen Inhalt des Filmes. Sie beginnt im 18. Jahrhundert (1791) in Louisiana. Louis de Pointe du Lac erzählt dem Reporter, dass er seine Frau und sein Kind verloren hatte. Seit ihrem Tod war er lebensmüde. Doch schließlich wird der Vampir Lestat auf ihn aufmerksam und unterbreitet Louis das Angebot, ihn zum Vampir zu machen. Louis, von Lestat fasziniert, geht darauf ein.

Lestat und Louis wohnen weiter auf der Plantage und versuchen vorzutäuschen, dass sie Menschen sind. Louis frustriert diese Lüge. Schließlich erheben sich seine Sklaven, denen er durch sein seltsames Verhalten unheimlich geworden ist, zu einem Aufstand. Louis zündet das Haus der Plantage an. Lestat rettet ihn aus den Flammen. Gemeinsam beziehen sie in New Orleans eine Wohnung.

Das Verhältnis zwischen Louis und Lestat ist von starken Differenzen geprägt, da Louis im Gegensatz zum sadistisch geprägten Lestat Mitleid mit seinen Opfern empfindet und sich deshalb weigert, Menschen zu töten. Dies ändert sich erst, als er der Waise Claudia begegnet. Louis findet die 10-jährige Claudia bei der Leiche ihrer Mutter. Sie umarmt ihn, und er kann dem Verlangen, ihr Blut zu saugen, nicht widerstehen. In innerem Konflikt mit sich selbst flüchtet Louis. Lestat jedoch findet Louis und Claudia. Er macht Claudia zum Vampir, um Louis durch das Kind an sich zu binden. Louis und Lestat lehren Claudia wie Väter das Vampirleben. Claudia reift innerlich, ist jedoch im Körper einer 10-Jährigen gefangen. Sie hasst Lestat für das, was er ihr angetan hat. Nach einer größeren Auseinandersetzung überredet sie Louis, Lestat mit ihr zu verlassen. Da er sie überall aufspüren könnte, beschließt Claudia, ihn zu töten. Claudia gibt zwei Kindern Laudanum, was sie tötet, aber ihr Blut warm hält, und bietet die Kinder Lestat als Versöhnungsgeschenk an. Das mit Laudanum versetzte „tote“ Blut lähmt Lestat. Er ruft Louis um Hilfe, doch Claudia schneidet ihm die Kehle durch, so dass er verblutet.
Louis versenkt Lestats Körper im Sumpf. Nach einiger Zeit jedoch taucht Lestat wieder auf, nachdem er im Sumpf einen Alligator überwältigt und sich an seinem Blut gestärkt hat, und greift die beiden an. Louis setzt das Haus in Brand, wo er und Claudia Lestat in den Flammen zurücklassen.

Louis und Claudia begeben sich auf die Suche nach anderen Vampiren. Ihre Suche in verschiedenen Ländern der alten Welt bleibt zunächst erfolglos. Erst in Paris begegnet Louis dem Vampir Santiago. Santiago gehört zu einer Gruppe von Vampiren, die in einem Theater auftreten. Armand, der Anführer (Zitat von Armand: „Gäbe es einen Anführer, dann wäre ich es wohl“), bietet Louis und Claudia an, sich eines ihrer Stücke anzusehen. Louis muss feststellen, dass die anderen Vampire, bis auf Armand, größtenteils der Dekadenz verfallen sind und den zwei Neuzugängen feindlich gesinnt sind. Einzig mit Armand kann Louis Freundschaft schließen. Santiago erzählt Louis, dass es verboten sei, einen anderen Vampir zu töten. Die Strafe für dieses Verbrechen sei der Tod. Armand sagt Louis, dass Claudia deshalb in Gefahr sei und dass sie Paris verlassen muss. Als Louis Claudia dies erzählt, will sie eine Gefährtin für sich haben und bittet Louis, Madeleine (eine Frau, mit der sie sich angefreundet hat) ebenfalls zu einem Vampir zu machen. Louis willigt ein. Doch die anderen Vampire töten Madeleine und Claudia und mauern Louis ein. Armand rettet ihn. Louis nimmt Rache, indem er das Theater in der Morgendämmerung anzündet, so dass die Vampire verbrennen. Armand, von Louis gewarnt, entkommt gemeinsam mit Louis dem Feuer. Als Armand Louis bittet, sein neuer Gefährte zu werden, lehnt Louis jedoch ab.

In der Gegenwart trifft Louis, der mit den Errungenschaften der Neuzeit vertraut ist, auf den totgeglaubten Lestat. Der einstmals stolze und charismatische Vampir ist jedoch überfordert mit den Eindrücken, die die Gegenwart für ihn bereithält, und versteckt sich in einer Ruine vor der Welt. Er bittet seinen ehemaligen Schützling Louis, sich seiner anzunehmen, doch Louis lehnt ab.

Hier endet die Erzählung des Vampirs. Der Reporter fleht Louis an, ihn auch zu einem Vampir zu machen. Louis würgt den Reporter und verschwindet. Voller Angst bricht der Reporter auf. Auf dem Rücksitz seines Cabrios wartet der ins Leben zurückgekehrte Lestat, der ihm, wie einst zu Louis, sagt: „Ich werde dich vor eine Wahl stellen, die ich nie hatte.“ und den jungen Mann in den Hals beißt. Daraufhin schaltet Lestat das Radio ein, in dem das Lied Sympathy for the Devil von den Rolling Stones gespielt wird.

Symbolik

Blut hat laut Anne Rice mehrere symbolische Bedeutungen: Es steht für den Prozess der Regeneration (Vampire brauchen Blut, um sich zu erhalten), aber auch für ein Opfer und den Tod (das Opfer stirbt, um die Vampire weiterexistieren zu lassen). Zudem gleicht der Rausch, den ein Vampir beim Trinken empfindet, einem sexuellen Orgasmus.

Das Feuer steht ebenso für Zerstörung wie für Übergang und Veränderung. Im Film brennt Louis drei Gebäude nieder, die wiederum symbolisch für das „Alte“ und nicht mehr Tragbare stehen: für seine Scheinexistenz als Mensch auf seiner Plantage, für die konfliktreiche Zeit mit Lestat und für das dekadente Theater der Vampire.

Wissenswertes

  • Der Film spielt stellenweise in Paris im September des Jahres 1870; dabei wurde nicht beachtet, dass die Stadt seit 19. Sept. 1870 von deutschen Truppen belagert wurde.
  • Die Rolle des Daniel Malloy war ursprünglich für den aufstrebenden Jungschauspieler River Phoenix vorgesehen. Da dieser tragischerweise am 31. Oktober 1993 nach der Einnahme eines Speedballs vor dem Viper Room in Los Angeles an Herzversagen starb, übernahm Christian Slater die Rolle des Reporters und spendete seine Gage an Organisationen, die in Rivers Interesse gewesen wären. Im Abspann des Films ist vermerkt „In Memory of River Phoenix“.
  • Der Name des Reporters wird im Film und der Romanvorlage nicht erwähnt. Erst im dritten Band der Vampir-Chronik Queen of the Damned (dt.: „Königin der Verdammten“) gibt ihm Rice den Namen Daniel Molloy, im Film-Abspann wird jedoch Daniel Malloy angegeben.
  • Da die Rolle der im Buch erst 5-jährigen Claudia für ein Kind sehr anspruchsvoll ist, entschied Geffen in Absprache mit Anne Rice, Claudia älter zu machen (ca. 10 Jahre) und die Rolle mit einer erfahrenen Kinderdarstellerin zu besetzen. Kirsten Dunst war bei den Dreharbeiten 11 Jahre alt.
  • Als Anne Rice von der Besetzung erfuhr, äußerte sie sich sehr ablehnend über Tom Cruise in der Rolle des Lestat und verlangte vergeblich eine Umbesetzung. Dies führte zu einem Konflikt zwischen Rice und dem Produzenten Geffen, da Rices öffentliche Kritik an Cruise die Fans der Vampir-Bücher gegen die Verfilmung mobilisierte. Als der Film jedoch in die Kinos kam, änderte Rice ihre Meinung und veröffentlichte auf eigene Kosten eine ganzseitige persönliche Filmwerbung in der "Variety", worin sie Tom Cruises Darstellung lobte und ihre Fans aufforderte, sich den Film anzusehen.
  • Nach den Dreharbeiten kam es zu einem Konflikt zwischen Anne Rice und Neil Jordan, da Anne Rice allein als Drehbuchautorin im Abspann genannt werden wollte, obwohl Jordan die letzte, für den Film verwendete Scriptversion erstellt hatte.
  • Bei der im Abspann laufenden Version des Rolling Stones Liedes Sympathy for the Devil handelt es sich um ein Cover der US-amerikanischen Hard-Rock-Band Guns N’ Roses.

Kritiken

Die Verfilmung eines Kultromans geht von vornherein auf Distanz zum ‚Horrorfilm‘, um stattdessen auf pompöse Zeit- und Figuren-Entwürfe zu spekulieren. Die Darsteller werden dem Konzept nicht gerecht, und die Spannung erstickt in papierenen Endlosdialogen.

Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Da die Geschichte zu sehr auf die Gefühlswelt (zwischen Verlangen, Liebe, Zweifel, Trauer, Terror, Ekstase und Sehnsucht) eines Vampirs setzt, ist die filmische Umsetzung genauso langweilig wie die literarische Vorlage von Anne Rice. Insofern gelang Neil Jordan eine adäquate Verfilmung mit viel Gesauge, aber leider keinerlei Spannung, vom Grusel ganz zu schweigen.

prisma-online

Fulminante Wiederbelebung des Vampirfilms.

Cinema

Neil Jordans prachtvoll-düstere, morbid-poetische Adaption des Anne-Rice-Bestsellers zeichnet Vampire als einsam verlorene Opfer ihres Andersseins. Ein grandioser, tragischer Tanz der Vampire.

TV Spielfilm

Auszeichnungen

  • Der Film wurde 1995 in den Kategorien Best Art Direction-Set Decoration und Best Music, Original Score für jeweils einen Oscar nominiert.
  • 1995 gewann der Film vier Saturn Awards in folgenden Kategorien: Best Costumes, Best Horror Film, Best Make-Up und Best Performance by a Younger Actor. Für fünf weitere Kategorien wurde er nominiert.
  • Insgesamt konnte der Film 18 Preise gewinnen, darunter auch einige MTV Movie Awards.

Fortsetzung

Weblinks


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