- Irakisches Königreich
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Königreich Irak Flagge Flagge des Königreiches Irak von 1921 bis 1959 Karte Ausdehnung des Reiches 1958
(Territorium rot)Landeshauptstadt Bagdad Staatsform konstitutionelle Monarchie Staatsoberhaupt König Dynastie Haschemiten Letztes Oberhaupt Faisal II. Bestehen 1921/32-1958 Fläche 437.072 km² Währung Irakischer Dinar
bis 1931 Indische RupieReligion Schiitischer und Sunnitischer Islam, Syrisch-Orthodoxe und Chaldäisch-Katholische Kirche Entstanden aus Britisches Mandat Mesopotamien Aufgegangen in Republik Irak Das Königreich Irak (arabisch المملكة العراقية) war ein Staat, der von 1932 bis 1958 existierte. Das Königreich existierte im Irak seit 1921. 1958 wurde das Königtum durch einen Staatsstreich abgeschafft.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Im Ersten Weltkrieg wurden die drei osmanischen Vilayets Mosul, Bagdad und Basra auf dem gebiet von Mesopotamien von britischen Truppen besetzt. Diese drei ehemaligen Provinzen wurden im April 1920 vereinigt. Der Völkerbund, der diese Maßnahme sanktionierte, übertrug dann ein Völkerbundsmandat über das Gebiet an Großbritannien, das Britische Mandat Mesopotamien. Am 23. August 1921 wurde dann auch ein haschemitischer Araber, Faisal I. als König des Irak eingesetzt. 1924 wurden nördlichere Gebiete, Regionen um Mosul und Kirkuk, dem Irak angegliedert.[1] Dies wurde alles durch die Anglo-Irakischen Verträge vereinbart.
Entwicklung
Unabhängigkeit
Am 3. Oktober 1932 wurde der Irak dann von Großbritannien unabhängig, nachdem das britische Völkerbundsmandat über den Irak endete. Allerdings behielt Großbritannien im Irak weiterhin eine wichtige politische, militärische und wirtschaftliche Rolle im Irak bei.[2] Ab 1933 war Ghazi I. König. Viele Iraker stellten sich gegen den großen Einfluss der Briten, darunter auch das Militär.[3] 1936 kam es zum ersten Putsch von Militärs in Bagdad.[3] Der Anführer der Putschisten, Gereral Bakr Sidqi, wird zwar ermordet, doch etabliert sich das militär als Machtapparat im Irak und bleibt eine nicht zu unterschätzende Konstante der Instabilität im Irak.
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg war der Irak, dessen Regierung den Briten traditionell freundlich gesinnt war, auf der seite der Alliierten, doch im April 1941 kam es zu einem Militärputsch von Offizieren. Dieser Militärputsch wurde vom nationalsozialistischen Deutschland unterstützt. Es wurde eine neue Regierung eingesetzt. Sie war den Achsenmächten freundlich gesinnt. Die Regierung stand unter Raschid Ali al-Gailani, und war die sogenannte "Regierung der Nationalen Verteidigung". Nereits nach wenigen Wochen wurde diese Regierung von britischen Truppen gestürzt und wieder die alte pro-britische Regierung eingesetzt.
Nachkriegszeit
Am 22. März 1945 trat der Irak der Arabischen Liga als Gründungsmitglied ein. Gemeinsam mit syrischen, jordanischen, libanesischen und ägyptischen Truppen wendete sich das Königreich Irak gegen die Gründung des Staates Israel und griffen ihn an. Die arabischen Truppen werden jedoch 1949 besiegt. Der Irak blieb aber weiterhin pro-westlich. So unterzeichnete die irakische Regierung mit der Türkei, dem Iran, dem Vereinigten Königreich und Pakistan der Bagdad-Pakt 1955. Als 1958 Syrien und Ägypten die Vereinigte Arabische Republik gründen, gründet der Irak mit Jordanien am 14. Februar desselben Jahres die Arabische Föderation.
Ende der Monarchie
Die Arabische Föderation hielt nicht lange, denn am 14. Juli 1958 putschte die Armee abermals. Die putschenden Offiziere unter Abd al-Karim Qasim stürzen die Regierung unter Nuri as-Said sowie den König Faisal II..[3] Der König und der Premierminister werden von einer wütenden Meute in Bagdad umgebracht und ihre nackten Leichen werden durch die Straßen gezerrt. Die haschemitische Dynastie im Irak wird fast ausgerottet. Die Republik Irak wird nun ausgerufen.
Bevölkerung
Die Bevölkerung bestand vor allem aus sunnitischen und schiitischen Arabern. Daneben lebten, insbesondere im Norden des Irak, Kurden, Aramäer (die Assyrer), Turkmenen (die sogennnten Turkomanen) und Juden. Dieser ethnische und religiöse Proporz, der viel Konfliktpotential bot, war ein weiterer Faktor der Instabilität im Irak. Gegen Christen gab es in der Bevölkerung Ressentiments, die 1933 beim Massaker von Semile ihren Höhepunkt fanden (viele christliche Assyrer wurden vertrieben), und bis heute andauern. Nach dem offenen Ausbruch des Israelisch-Arabischen Konflikts 1948 werden über 300.000 Juden aus dem Irak vertrieben.
Politik
- Siehe auch: Verfassungen des Irak
Es fand 1924 eine konstituierende Versammlung statt. Das Königreich Irak war ab 1925 eine konstitutionelle Monarchie. Die ersten freien Parlamentswahlen fanden im Frühjahr 1925 statt. Die Regierungen wechselten sich allerdings häufig, insbesondere ab 1945. Am häufigsten war der pro-britische Nuri as-Said Ministerpräsident. Sein Gegenspieler war der nationalistische Raschid Ali al-Kilani.[4] Ministerposten wurden hauptsächlich unter den 40 einflussreichsten Familien vergeben.
Wirtschaft
- Siehe auch: Mosul-Frage
Der Irak, insbesondere der Norden des Landes, war eine erdölreiche Region. dies war ein grund, weshalb die Briten einen großen wirtschaftlichen Einfluss im Land behalten wollten. Gemeinsam mit Frankreich, den USA den Niederlanden und wurden die Rechte des Landes am Erdöl in der Iraq Petroleum Company (IPC) untereinander aufgeteilt (jedes dieser vier Länder erhielt 23,75 %).
Die IPC verfügte damit über ein Öl-Monopol im Irak. An die Regierung im Irak wurden zwar Abgaben gezahlt. Doch diese waren verglichen nur ein kleiner Bruchteil des eigenen Gewinns. 5 % der Erdölrechte gingen an ein privates Unternehmen des britischen Millionärs Calouste Gulbenkian (er kam aus Istanbul und war armenischer Abstammung).
Siehe auch
Weblinks
Belege
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