- Irish Wolfhound
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Irischer Wolfshund FCI - Standard Nr. 160 Patronat Irland Klassifikation FCI - Gruppe 10 Windhunde.
- Sektion 2 Rauhaarige Windhunde
Rassenamen laut FCI Irish Wolfhound, (Irischer Wolfshund) Widerristhöhe Mindestgröße Rüde 79cm, Hündin 71cm Gewicht Mindestgewicht Rüde 54,5kg, Hündin 40,5kg Liste der Haushunde Der Irische Wolfshund oder Englisch Irish Wolfhound ist eine von der FCI (Nr. 160, Gr. 10, Sek. 2) anerkannte Hunderasse aus Irland.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Geschichtliches
Der genaue Ursprung des Irischen Wolfshundes ist nicht bekannt. Archäologische Funde beweisen, dass es große windhundartige Hunde von über 70 cm schon um 7000 v.Chr. in Irland/England und Wales gegeben hat.[1] Die Rasse wird auch bereits in altrömischen Quellen erwähnt (Quintus Aurelius Symmachus, 391 n. Chr): Symmachus bedankte sich in einem Brief für die übersandten sieben Irischen Hunde, die bei den Vorstellungen und Spielen in Rom für großes Aufsehen gesorgt hatten und schrieb: „Ganz Rom sah sie mit Erstaunen und stellte sich vor, sie müssten in Eisenkäfigen hier hergebracht worden sein.“
Der Irische Wolfshund hatte seine erfolgreichste Zeit im antiken und mittelalterlichen Irland vor der Einführung der Feuerwaffen und wurde zur Jagd auf Wölfe und anderes Großwild eingesetzt. Sein Besitz war damals dem Hohen Adel vorbehalten. Berichte über große Windhunde aus Irland tauchen in diversen alten Sagen auf, unter anderem auch in der folgenden Form:
„Ich möchte Dir einen Rüden darreichen, den ich aus Irland bekam. Er hat riesige Gliedmaßen und ist als Begleiter einem kampfbereiten Manne gleichzusetzen. Darüber hinaus hat er den Verstand eines Menschen, und er wird Deine Feinde anbellen, niemals aber Deine Freunde. Er wird es einem jeden Menschen am Gesicht ablesen, ob er gegen Dich Gutes oder Schlechtes im Schilde führt. Und er wird sein Leben für Dich lassen.“
– Brennu Njáls saga, Island, ca. 1000 n. Chr.
Im 16. und 17. Jahrhundert war er in England weit verbreitet und wurde hauptsächlich zur Jagd auf Wölfe und zur Bärenjagd eingesetzt. Das Aufkommen von Feuerwaffen führte schließlich zur Ausrottung des Wolfes in England und Irland, wodurch der Wolfshund keinen speziellen Zweck mehr zu erfüllen hatte und immer seltener wurde.
Mitte des 19. Jahrhunderts nahm sich der Schotte Capt. George Augustus Graham der Rasse an, legte einen Rassestandard fest und kreuzte die wenigen noch lebenden Exemplare mit Deerhounds, Doggen, Barsois und einigen anderen Rassen. Daraus entstand der Irish Wolfhound, wie wir ihn heute kennen.
Beschreibung
Die im Standard geforderte Mindest-Schulterhöhe beträgt bei Rüden 79 cm und bei Hündinnen 71 cm. Bei Rüden wird eine durchschnittliche Schulterhöhe von 81-86 cm angestrebt. Mit gelegentlich bis über 100 cm Schulterhöhe gilt der Irische Wolfshund als der größte Hund der Welt.
Sein Haar ist rauh und hart. Die Standardfarben sind grau, gestromt, rot, schwarz, reinweiß, rehbraun oder jede beim Deerhound vorkommende Farbe. Seine kleinen Ohren werden greyhoundartig getragen und als "Rosenohren" bezeichnet.
Verwendung
Der Irische Wolfshund ist ein sanftmütiger Riese und deshalb trotz seiner imposanten Größe hauptsächlich ein Familienhund. Seinen Ursprung als Windhund für die Jagd kann er beim Geländerennen (Coursing) oder auf der Rennbahn bei Windhundrennen ausleben.
Gesundheitliches
Wie die meisten Riesenrassen haben auch Irish Wolfhounds im Vergleich zu kleinen Hunden eine kürzere Lebenserwartung – in der Literatur sind Durchschnittsalter zwischen 6,5 und 10 Jahren zu finden, wobei die wenigen zum Thema vorhandenen wissenschaftlichen Arbeiten das Durchschnittsalter eher im unteren Bereich dieser Marge ansiedeln.
Einer neueren Studie (Egenvall 2005) zufolge werden 28 Prozent aller Wolfshunde keine 5 Jahre alt, 63 Prozent sterben vor dem Alter von 8 Jahren, also 91 Prozent vor dem Alter von 10 Jahren. Anders ausgedrückt: 72 Prozent aller Wolfshunde werden 5 Jahre alt, 37 Prozent werden 8, und nur 9 Prozent aller Wolfshunde werden 10 Jahre oder älter. Aus diesen Zahlen lässt sich auch ableiten, dass durchschnittlich 51 Prozent aller 5-jährigen Wolfshunde 8 und 24 Prozent aller 8-Jährigen Wolfshunde 10 oder mehr Jahre alt werden.
Aufgrund ihres allgemein eher stoischen Wesens können Wolfhounds auch schmerzhafte Krankheitssymptome lange Zeit unterdrücken. Das hat zur Folge, dass Krankheiten oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt werden, was in vielen Fällen die Heilungschancen verschlechtern kann.
Daneben existieren in der Rasse verschiedene Erbkrankheiten und zumindest teilweise erbliche Dispositionen. Die häufigsten davon sind:
- Dilatative Kardiomyopathie[2]
- Osteosarkom (Knochenkrebs)
- Magendrehung
- Portosystemischer Shunt (intrahepatisch)
- Osteochondrose
Daneben sind in der veterinärmedizinischen Literatur als weitere Erbkrankheiten und Dispositionen beschrieben:
- Epilepsie[3]
- Rückenmarksembolien [4]
- Primäre Ciliäre Dyskinesie/Rhinitissyndrom[5][6]
- Progressive Retinaatrophie[7]
- Von-Willebrand-Erkrankung[8]
- Calcinosis circumscripta[9]
Gelegentlich wird Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) als Rasseproblem erwähnt. Allerdings haben Irische Wolfshunde laut der Veterinary Medical Database der Purdue University im Vergleich zur gesamten Hundepopulation ein um zwei Drittel geringeres Risiko, an dieser Krankheit zu erkranken.[10]
Wie alle Windhunde haben Irische Wolfshunde eine im Vergleich zu anderen Hunden geringere Toleranz für Anästhetika. Die Dosen sind entsprechend zu reduzieren – nähere Angaben dazu finden sich in der veterinärmedizinischen Fachliteratur.
Zum Namen
Im Gegensatz zum Tschechoslowakischen Wolfhund wird Wolfshund beim Irischen Wolfshund im Deutschen mit s geschrieben, der Grund ist laut FCI folgender:
- Wolfshund ist ein Hund, der Wölfe jagt oder der wolfsfarben ist, z. B. der Wolfsspitz
- Wolfhund ist eine Rasse, bei der in neuester Zeit wieder ein Wolf eingekreuzt wurde, wie z. B. der Tschechoslowakische Wolfhund.
In der deutschsprachigen Literatur findet sich des Öfteren auch die pseudo-Englische Form „Irish Wolfshound“. Dieser Schreibfehler beruht darauf, dass Wolfhound im Englischen ohne „s“ geschrieben wird, diese Tatsache aber vielen deutschsprachig Schreibenden nicht bekannt ist.
Quellen und weiterführende Links
Einzelnachweise
- ↑ Theophil Studer: Ueber Hunde aus den Crannoges von Irland. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern, 1900, S. 132-134.
- ↑ Broschk, C. C. (2004) Analyse der Populationsstruktur und populationsgenetische Untersuchung zur Vererbung der dilatativen Kardiomyopathie beim Irischen Wolfshund. Diss. med. vet., TiHo Hannover
- ↑ Casal, M. et al. (2006) Epilepsy in Irish Wolfhounds.J Vet Int Med 20(1):131-5. PMID 16496932
- ↑ Junker, K. et al. (2000) Fibrocartilaginous embolism of the spinal cord (FCE) in juvenile Irish Wolfhounds.Vet Q 22(3):154-6. PMID 10952446
- ↑ Wilkinson, G. (1969) Some Observations on the Irish Wolfhound Rhinitis Syndrome.J Sm Anim Pr 10(1):5-8. PMID 5814071
- ↑ Clercx, C. et al. (2003) Rhinitis/Bronchopneumonia syndrome in Irish Wolfhounds.J Vet Int Med 17(6):843-9. PMID 14658722
- ↑ Gould, D.J. et al. (1997) Cloning of canine rom-1 and its investigation as a candidate gene for generalized progressive retinal atrophies in dogs.Anim Genet 28(6):391-6. PMID 9589581
- ↑ Clark, P. et al. (1995) Survey of Irish Wolfhounds in Australia for von Willebrand's disease.Aust Vet J 72(10):393. PMID 8599574
- ↑ Owen, L. N. (1967) Calcinosis circumscripta (calcium gout) in related Irish Wolfhounds.J Sm Anim Pract 8(5):291-2. PMID 6068978
- ↑ Dorn, C. R. (2002) Canine breed-specific risks of frequently diagnosed diseases at veterinary teaching hospitals.AKC Canine Health Foundation
Literatur
- M. McBryde: The Magnificient Irish Wolfhound. Ringpress, Dorking, 1998, ISBN 1860540937; Deutsch: Der Irish Wolfhound (unvollständige Übersetzung) bei Kynos 2007 (Nachdruck), ISBN 3-929545-80-2
- A. Egenvall, B. N. Bonnett, et al.: Mortality in over 350,000 insured Swedish dogs from 1995-2000: II. Breed-specific age and survival patterns and relative risk for causes of death. Acta Vet Scand 46(3): 121-36. PMID 16261925
- SR. Urfer, C. Gaillard, A. Steiger: Lifespan and disease predispositions in the Irish Wolfhound: A Review. Vet Q 29(3): 102-111. 2007. PMID 17970287
Weblinks
- Rassestandard Nr. 160 der FCI: Irischer Wolfshund (Worddokument)
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