- Irmgard Agnes Friederike Krause
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Agnes Kraus (* 16. Februar 1911 in Berlin; † 2. Mai 1995 ebenda; eigentlich Irmgard Agnes Friederike Krause) war eine deutsche Schauspielerin.
Die Brecht-Schauspielerin am Berliner Ensemble hatte erst 1972 mit der Rolle der Witwe Klucke in Florentiner 73 ihren Durchbruch. Ihr quengeliger Tonfall und der Berliner Mutterwitz prädestinierten sie für Komödien. In den siebziger und achtziger Jahren spielte sie die Hauptrolle in zahlreichen DDR-Fernsehfilmen.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Die Berliner Volksschauspielerin erhält ihre künstlerische Ausbildung in den späten 1920er Jahren bei Leopold Jessner am Staatstheater, der sie irrtümlicherweise als künftige Tragödin sieht. Ab 1936 ist sie in ersten kleinen Rollen an der Volksbühne unter Eugen Klöpfer zu sehen. Im zweiten Weltkrieg arbeitet sie dann bei den Kammerspielen in München, ehe sie die Bühne verlässt und zum mainfränkischen Puppentheater wechselt. Dem Puppenspiel widmet sich Agnes Kraus fortan einige Jahre. Nach dem Krieg betreibt sie gemeinsam mit ihrer Schwester ein eigenes Puppentheater, tritt mit selbstgebastelten Puppen zu Veranstaltungen und in Schulen auf. Parallel dazu setzt sie ihre schauspielerische Laufbahn am Theater in Brandenburg fort. Später ist sie in Potsdam engagiert, wo sie als Darstellerin in Klassikern nur wenig Erfolg hat. Seit Mitte der 1950er Jahre gehörte sie langjährig zum Berliner Ensemble und kann hier ihre Wandelbarkeit unter Beweis stellen.
Einen frühen Filmauftritt absolviert Agnes Kraus, damals unter dem Namen Irmgard Krause, in den 1930er Jahren: Für die Ufa-Produktion „Eskapade“ (1936) steht sie erstmals vor der Kamera. In den 1950ern wird die Künstlerin wieder im Babelsberger Atelier tätig und übernimmt anfangs kleine Rollen in DEFA-Streifen. Am Ende der 1960er Jahre erlangte sie Popularität durch heitere Fernsehrollen in „Dolles Familienalbum“ (Fernsehserie, 1969) oder „Florentiner 73“ (TV, 1972), bei denen sie die Tante Minna bzw. die Mutter Klucke verkörpert. In den folgenden Jahren gestaltete sie solche Charaktere, die durch ihre gutmütig-resolute, schrullige Art, gepaart mit dem unnachahmlich quengeligen, lamentierenden Tonfall der Darstellerin zum „Berliner Original mit Herz und Schnauze“ geraten. Als Gemeindeschwester Agnes oder Tierarztgattin Alma spielte Agnes Kraus bis Mitte der 1980er Jahre in zahlreichen Komödien, Lustspielen und Schwänken. Danach zog sich die Künstlerin, die achtmal zum Fernsehliebling der „FF dabei“ gewählt wurde, aufgrund einer allergischen Erkrankung weitestgehend aus ihrem Beruf zurück. Ein letztes Mal gastierte sie 1993/94 am Berliner Ensemble.
Filmografie
- 1936 Eskapade (D) - unter dem Namen Irmgard Krause
- 1952 Frauenschicksale
- 1954 Pole Poppenspäler
- 1958 Sonnensucher (Trümmerfrau)
- 1961 Professor Mamlock (Krankenschwester)
- 1965/1966: Hände hoch – oder ich schieße[1]
- 1972 Florentiner 73
- 1973 Stülpner-Legende (TV)
- 1972 Der Mann, der nach der Oma kam
- 1973 Unterm Birnbaum
- 1974 Neues aus der Florentiner 73
- 1975 Schwester Agnes (Schwester Agnes)
- 1977 Viechereien (Alma Krause)
- 1978 Oh, diese Tante (Alma Krause)
- 1980 Der Baulöwe
- 1980 Alma schafft alle (Alma Krause)
- 1980 Aber Doktor!
- 1981 Die Gäste der Mathilde Lautenschläger
- 1982 Benno macht Geschichten
- 1983 Verzeihung, sehen Sie Fußball?
- 1984 Mensch, Oma!
- 1986 Neumanns Geschichten
Einzelnachweise
Weblinks
- Agnes Kraus in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Kraus, Agnes ALTERNATIVNAMEN Irmgard Agnes Friederike Krause KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin GEBURTSDATUM 16. Februar 1911 GEBURTSORT Berlin STERBEDATUM 2. Mai 1995 STERBEORT Berlin
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