Amateursport

Amateursport

Ein Amateur (franz. für „Liebhaber“) ist eine Person, die – im Gegensatz zum Profi – eine Tätigkeit aus Liebhaberei ausübt, ohne einen Beruf daraus zu machen bzw. Geld für seine Leistung zu erhalten. Ein Amateur ist ein Laie (griechisch. λαός laós „Volk“ über λαϊκός laikós „zum Volk gehörig“ und kirchenlateinisch laicus „der (kirchliche) Laie“), für seine Tätigkeit nicht formal ausgebildet, im Unterschied zum Fachmann („dem im Fachgebiet ausgebildeten“).

Der Begriff sagt wenig über die Sachkenntnis von Amateuren aus, die durchaus professionelles Niveau haben kann. Dagegen wird der Begriff amateurhaft abwertend im Sinne von „nicht auf professionellem Niveau“ gebraucht. Aus diesem Grund wird zur Beschreibung einer zwar als Amateur ausgeübten aber dennoch als professionell anzusehenden Leistung häufig der Begriff der „Semi-Professionalität“ verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Sport

Im Sport ist die Bezeichnung Amateure häufig unscharf und bietet daher immer wieder Anlass für Kritik. So wurden im deutschen Fußballsport die zweiten Mannschaften der Männer bis 2005 als „Amateure“ deklariert, obwohl die Spieler ihren Lebensunterhalt in der Regel durch den Sport finanzieren. In den Zeiten des Kalten Krieges führte der Amateur-Begriff in den kommunistischen Staaten zu Kritik im Westen. (siehe auch: Staatsamateur). Der Amateurstatus war lange Zeit Voraussetzung für die Teilnahme an Olympischen Spielen (Amateurstatut). In vielen Sportarten verschwindet die offizielle Trennung in Profis und Amateure nach und nach. In den meisten Fußball-Meisterschaften wird zwischen Vertragsamateuren und Vertragsprofis unterschieden. Die Grenze geht nach Gehalt, ein Vertragsamateur hat entweder kein Gehalt oder eines, welches für den Lebensunterhalt zu niedrig ist. In den meisten Profiligen gibt es eine Beschränkung für die Zahl der Vertragsamateure, die in einem Meisterschaftsspiel eingesetzt werden dürfen.

Pornografie

In der Pornografie bezeichnet „Amateur“ eine Person, die pornografische Darstellung (u. a.) von sich selbst veröffentlicht (Internet, Printmedien). In der Regel verfolgen diese sogenannten „Amateur-Darsteller“ damit keine primären finanziellen Interessen. Ein Nebenverdienst wird jedoch in zunehmend wachsendem Interesse immer häufiger angenommen.

Musik

Hier gibt es keine deutliche Abgrenzung zwischen Amateur und Profi.

Viele ausgebildete (also professionelle) Musiker können von ihrem Beruf nicht leben und müssen einem anderen Broterwerb nachgehen. Im Gegensatz dazu gibt es viele nicht- oder "nur" nebenberuflich ausgebildete Amateur-Musiker, die ihren Lebensunterhalt komplett durch Musik bestreiten.

Die weitaus größte Gruppe dürften die semi-professionellen Musiker aus beiden Gruppen sein, die ihr Einkommen aus einer geregelten Arbeit durch bezahlte Auftritte (als Aushilfen oder in eigenen Musikgruppen) aufbessern. Wie in vielen künstlerischen Berufen ist auch in der Musik nicht alleine ausschlaggebend welche (Aus-)Bildungsvoraussetzungen ein Künstler mitbringt.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist in der Musik ein Profi, wer eine musikalische Vollausbildung (Studium oder Berufsfachschule) abgeschlossen hat, unabhängig davon ob er den Beruf ausübt.

Wissenschaft

Bis ins 20. Jahrhundert hinein spielten Amateure in der Wissenschaft eine erhebliche Rolle, z. B. in der Physik einige Bierbrauer, welche die Thermodynamik erforschten. Albert Einstein erarbeitete und veröffentlichte 1905 seine revolutionären Aufsätze zum photoelektrischen Effekt, zur Brownschen Molekularbewegung und zur Speziellen Relativitätstheorie als Amateur; er war Fachlehrer für Mathematik und Physik mit Diplom und arbeitete als Prüfer 3. Klasse beim Berner Patentamt. Ebenso war Alfred Rust, der wichtige Erkenntnisse in der Archäologie gewann, genaugenommen ein Amateur. Infolge der weitgehenden Spezialisierung im 20. Jahrhundert werden solche Übergänge von Amateuren zu reinen Forschern aber immer seltener. Allerdings tragen etwa in der Astronomie auch heute noch Amateure und so genannte Astrovereine mit Entdeckungen neuer Himmelskörper zur Forschung bei.

Funk

Ähnliches gilt für den Bereich des Amateurfunkdienstes, dessen Teilnehmer sich selbst eher als Funkamateure denn als Amateurfunker bezeichnen, um der bereits zuvor erwähnten Abwertung durch den Begriff Amateur entgegen zu treten. Ersteres ist gleichzeitig der Begriff, den das Amateurfunkgesetz definiert. Auch Funkamateure tragen zur wissenschaftlichen Entwicklung, insbesondere im Bereich der Funktechnik bei. Viele von Ihnen beschäftigen sich neben einer bezahlten (professionellen) Tätigkeit im Bereich der Funk- und Elektrotechnik zusätzlich mit Amateurfunk oder sind über dieses Hobby zu einer entsprechenden Profession gekommen.

Theater

Auch im Bereich des Theaters und der Kleinkunst spielen engagierte Amateure eine bedeutende Rolle. Im Gegensatz zum Laientheater (Beispiel: Ein Fußballverein inszeniert ein Weihnachtsspiel) gibt es im Amateurtheater durchaus Akteure, die über fundierte Ausbildungen verfügen, ihre Tätigkeit aber nicht professionell ausüben. Gerade in diesem Bereich werden jedoch oft Laien- mit Amateurbühnen vermischt bzw. verwechselt.

Siehe auch: Amateurtheater, Laienspiel, Schultheater, Theatergruppe

Informatik

Hingegen ist die Informatik ein neues Betätigungsfeld für Amateure. Open-Source-Projekte wie Linux haben weiterhin höchstes Niveau und profitieren vom Vorteil, viele engagierte Anhänger zu haben. Dadurch werden anfallende Softwarefehler rascher als z. B. bei Windows korrigiert, und die Betriebssysteme werden in zunehmendem Maß professionell eingesetzt.

Siehe auch

Weblink


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