- Irving Johnson
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Irving McClure Johnson (* 4. Juli 1905 in Hadley, Massachusetts; † 2. Juli 1991) war ein US-amerikanischer Autor, Abenteurer und einer der Pioniere der Idee des Sail Training-Gedankens, der Ausbildung und Erziehung junger Leute auf Großseglern.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Schon früh wurde Johnson von den Romanen Jack Londons und Joseph Conrads beeinflusst. Eine Reihe von privaten Filmaufnahmen zeigen ihn beim Training für ein Leben auf See, z.B. beim Erklettern von Telegraphenmasten oder bei Ringkämpfen.
Nach ersten Erfahrungen auf kleineren Schiffen an der Küste seiner Heimat trat Johnson 1926 in die amerikanische Handelsmarine ein und diente auf verschiedenen Dampf- und Frachtschiffen. Während seiner Zeit als Steuermann an Bord der Wanderbird traf er Electa „Exy“, die er 1933 heiratete. Auf drei verschiedenen Booten, alle mit Namen Yankee, und jeweils neuer Crew umsegelten sie die Erde:
- das erste Boot war ein als Brigantine geriggtes Lotsenboot von der Nordsee,
- das zweite, ebenfalls ein Lotsenboot von der Nordsee, war ein Schoner,
- und das dritte Boot war das einzige, welches von den Johnsons selbst gebaut wurde, eine Stahl-Ketsch, um die Binnenwasserwege Europas und Afrikas befahren zu können.
Von ihren zahlreiche Segelreisen berichteten die Johnsons in Artikeln, Büchern und Videos, die u.a. von National Geographic veröffentlicht wurden. Mit einer Crew von Amateurseglern segelten sie durch den Panamakanal, in den Südpazifik, nach Südostasien, um das Kap der Guten Hoffnung und zurück nach Gloucester.
Auf Drängen von Bill Donovan, dem Chef des OSS (Vorläufer der CIA), trat Johnson 1941 kurz vor dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor in die US-Marine ein und erlebte diesen vor Ort. Seine umfangreichen Kenntnisse über die Tiden- und Wellenverhältnisse, Strömungen und Untiefen der zahllosen Riffe und Atolle des Südpazifiks machten Johnson zur ersten Wahl als Berater für die amerikanische Pazifikflotte. Er bekleidete den Rang eines Korvettenkapitäns (Lieutenant Commander) und trat seinen Dienst auf der USS Simnen an. Irving erstellte dort fünf Seekarten und erkundete mögliche Häfen und Landestellen für die US-Marine. Ferner tauchte er zu kürzlich versenkten japanischen Schiffen auf der Suche nach Geheimdokumenten, die vor der Versenkung von den Japanern nicht vernichtet werden konnten. Dabei konnte eine Karte mit japanischen Minenfeldern rund um verschiedene japanische Häfen sichergestellt werden. Ebenso wie Alan Villiers war es Johnsons Lebensziel, die Öffentlichkeit über das majestätische Zeitalter der Windjammer zu informieren. Sein bekanntestes Dokument dieser Art ist sein Film (16 mm) „Around Cape Horn“ (1929) mit Originalkommentar, den er an Bord der Peking drehte, die heute als Museumsschiff im South Street Seaport in New York City liegt. Er arbeitet bis zu seinem Tod 1991 als Kurator für das Schiffahrtsmuseum Mystic Seaport (Connecticut) und die Sea Education Association.
Das Los Angeles Maritime Institute stellte im Jahr 2002 zwei Brigantinen für ihr Sail Training Programm in Dienst und benannte sie nach Irving und Exy Johnson. Beim Bau der Schiffe konnte Exy Johnson ihre jahrzehntelange Erfahrung einbringen und schließlich der Schiffstaufe beiwohnen. Exy Johnson starb am 19. November 2004 in Holyoke, MA. Zu den ehemaligen Crewmitgliedern der Johnsons gehören Sterling Hayden und Dr. Christopher B. Sheldon, dessen Erlebnisse an Bord der vom Unglück verfolgten Brigantine Albatross die Grundlage für den Film White Squall – Reißende Strömung (1996) bildeten.
Bücher
- Irving Johnson: Round the Horn in a Square Rigger. Milton Bradley, 1932 (Nachdruck als The Peking Battles Cape Horn. Sea History Press, 1977, ISBN 0-930248-02-3)
- Irving Johnson: Shamrock V's Wild Voyage Home. Milton Bradley, 1933
- Irving und Electa Johnson: Westward bound in the schooner Yankee. Norton, 1936
- Irving und Electa Johnson: Sailing to see. Picture cruise in the schooner Yankee. Norton, 1939
- Irving und Electa Johnson: Yankee's wander world; circling the globe in the brigantine Yankee. Norton, 1949
- Irving Johnson, Electa Johnson und Lydia Edes: Yankee's people and places. Norton, 1955
- Irving und Electa Johnson: Yankee sails across Europe. Norton, 1962
- Irving und Electa Johnson: Yankee sails the Nile. Norton, 1966
Artikel
- Irving und Electa Johnson: Westward Bound in the Yankee. In: National Geographic Magazine. January 1942
- Irving Johnson: Adventures with the Survey Navy. In: National Geographic Magazine. January 1947
- Irving und Electa Johnson: The Yankee's Wander-world. In: National Geographic Magazine. January 1949
- Irving und Electa Johnson: South Seas Incredible Land Divers. In: National Geographic Magazine. January 1955
- Irving und Electa Johnson: The New Yankee. In: Yachts and Yachting. October 10, 1958
- Irving und Electa Johnson: Lost World of the Galapagos. In: National Geographic Magazine. May 1959
- Irving und Electa Johnson: New Guinea to Bali in Yankee. National Geographic Magazine. December 1959
- Irving Johnson: The Ketch Yankee. In: Yachting. August 1960
- Irving und Electa Johnson: Inside Europe Aboard Yankee. In: National Geographic Magazine. August 1964
- Irving und Electa Johnson: Yankee Cruises the Storied Nile. In: National Geographic Magazine. May 1965)
- Irving und Electa Johnson: Yankee Sails Turkey's History-Haunted Coast. In: National Geographic Magazine. December 1969
- Electa Johnson: Yankee Cruises Inland Italy. Part I. In: Yachting. July 1973
- Electa Johnson: Yankee Cruises Inland Italy. Part II. In: Yachting. August 1973
Filme
- Yankee Sails Across Europe. National Geographic Society, 1967
- Voyage of the Brigantine Yankee. National Geographic Society, 1968
- Irving Johnson: High Seas Adventurer. National Geographic Society, 1985
- Around Cape Horn. Mystic Seaport, 1985; Material des 16mm-Amateurfilms von Irving Johnson, 1929
Quellen
- Teile dieses Artikels wurden von der englischen Version (Stand 15. Juli 2008) dieser Seite übersetzt.
Weblinks
Personendaten NAME Johnson, Irving McClure KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Autor GEBURTSDATUM 4. Juli 1905 GEBURTSORT Hadley, Massachusetts STERBEDATUM 2. Juli 1991
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