Isle of Skye

Isle of Skye
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der schottischen Insel Skye. Für weitere Bedeutungen von Skye, siehe Skye (Begriffsklärung).
Lage von Skye (rot) an der Westküste Schottlands
Landkarte von Skye
Die Skye Road Bridge, die die Insel (links) mit dem schottischen Festland verbindet
Kilt Rock auf Skye

Skye (englisch auch Isle of Skye, schottisch-gälisch An t-Eilean Sgitheanach, auch Eilean a' Cheò, deutsch: Insel des Nebels), ist die größte Insel der Inneren Hebriden. Sie liegt unmittelbar vor der Westküste des schottischen Festlands im Atlantik.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Skye hat eine Fläche von 1.385 km², eine Nord-Süd-Ausdehnung von 80 Kilometern und eine Breite von 11 bis 40 Kilometern. Die Einwohnerzahl von Skye beträgt rund 10.000, von denen rund 30 Prozent schottisch-gälisch sprechen.

Vom schottischen Festland ist Skye durch den Sound of Sleat, Kyle Rhea und Kyle Akin (auch Loch Alsh) getrennt. Der Little Minch grenzt Skye zu den Äußeren Hebriden ab. Der Ostküste vorgelagert sind die Inseln Rona, Raasay, Scalpay und Pabay. Im Süden liegt, getrennt durch den Soay Sound, die Insel Soay. Der Küstenverlauf der Insel ist stark eingekerbt. So genannte Lochs und andere Buchten greifen so tief ins Hinterland, dass kein Punkt auf der Insel weiter als acht Kilometer vom Meer entfernt ist. Dadurch werden fünf größere Halbinseln herausgebildet: Sleat im Süden, Minginish im Südwesten, Duirinish im Nordwesten, Waternish oder Vaternish im Nordnordwesten und Trotternish im Norden. Die höchste Erhebung in einem gebirgigen Terrain ist der Sgurr Alasdair (993 m ü. NN) in den rauen Black Cuillins, gleichzeitig auch der höchste Punkt der gesamten Hebriden.

Verwaltungsgliederung

Hauptstadt der Insel ist Portree. Der Skye und Lochalsh District ist einer der acht administrativen Einheiten des Highland Council. Auf der Insel selbst werden sieben Gemeindesprengel ausgewiesen:

  • Bracadale 377 km²
  • Duirinish 324 km²
  • Kilmuir 139 km²
  • Portree 230 km²
  • Sleat 168 km²
  • Snizort 216 km²
  • Strath 282 km²
  • Brigde 234 km²

Sleat

Sleat (schottisch-gälisch: Sléibhte oder Slèite) ist eine Halbinsel im Süden von Skye. Sie ist durch den Sound of Sleat vom Festland getrennt. Der ursprüngliche schottisch-gälische Name bedeutet so viel wie „Ebene“, was aber nicht der topografischen Realität entspricht. Die Halbinsel, die auch als der „Garten Skyes“ bezeichnet wird, ist vor allem durch sanft gewellte, hügelige Landschaften geprägt. Nur im Vergleich zu den nördlich gelegenen Bergen der Black Cuillins erscheint Sleat relativ flach. Sleat ist eine Hochburg der schottisch-gälischen Sprache. Circa 40 Prozent der Einwohner sind dieser Sprache mächtig. Dementsprechend ist auf der Halbinsel auch das Sabhal Mòr Ostaig, das Gälische College, angesiedelt, das zur University of the Highlands and Islands gehört.

Auf Sleat befindet sich der einstige Clansitz der MacDonalds, das Armadale Castle, welches aber heute zum Großteil nur noch eine Ruine ist. Im Nachbargebäude der Ruine wird im Visitors Centre die Clan-Geschichte der Lords of the Isles dargestellt. Dazu gehört ein alter Park mit Baumarten, die man sonst in Nordamerika findet. Deren Wachstum wird vom milden Klima (Golfstrom) begünstigt.

Duirinish

Dunvegan Castle inmitten eines Parks

Hoch über Loch Dunvegan im Nordwesten der Insel befindet sich Dunvegan Castle, seit über 800 Jahren Stammsitz der MacLeods. Es gilt als ältestes bewohntes Schloss Großbritanniens in Privatbesitz. Unterhalb von Dunvegan Castle besteht die Möglichkeit zu einer Bootstour zu einigen Robbenfelsen. Einige Kilometer westlich von Dunvegan liegt die Halbinsel Neist mit Neist Point als dem westlichsten Punkt der Insel. Dort gibt es einen Leuchtturm, der in Betrieb ist. Die angrenzende Bucht wird überragt vom Waterstein Head (296 Meter) und teilweise senkrechten Klippen samt einem kleinen Wasserfall, der direkt ins Meer fällt. Manchmal kann man hier Wale, Delfine und Robben beobachten.

Minginish

Zu Minginish im Südwesten von Skye gehören die Black Cuillins, der höchsten Gebirgskette auf Skye, die alle Farbtöne von grau bis tiefschwarz zeigt. Höchster Berg ist der Sgurr Alasdair (993 m ü. NN). Vom Fischerdorf Elgol aus kann man die Gebirgskette gut sehen. Von dort aus sind Bootstouren in die Nähe der Cuillins möglich. Am Ortsende von Carbost befindet sich die Talisker-Destillerie, die einzige Single-Malt-Whisky-Brennerei auf Skye. Der Talisker-Whisky ist durch sein intensives Aroma mit Torfnote bekannt. Hier lagert auch der Whisky Johnnie Walker, der nur noch als Handelsmarke existiert.

Waternish

Waternish, auch Vaternish, ist eine kleinere Halbinsel im Nordwesten von Skye. Bekanntester Ort von Waternish ist Trumpan.

Trotternish

The Storr; rechts vom Gipfel: The Old Man of Storr

Die Halbinsel im Nordosten gilt als die schönste der Insel. Zu den Attraktionen gehört The Old Man of Storr, eine rund 50 m hohe Felsnadel. Kilt Rock, einige Kilometer nördlich, ist ein beliebter touristischer Aussichtspunkt auf Trotternish. Im Museum of Island Life in Kilmuir wird gezeigt, wie die Menschen auf Skye lebten. Dazu gehören Exponate über Häuser – die Black Houses – Arbeit, Religion, Armut und Auswanderung sowie Rekonstruktionen und Originale von Hütten und Geräten. Auf dem Friedhof von Kilmuir liegt das Grab von Flora MacDonald. Uig ist Ausgangspunkt der Fährlinie der Caledonian MacBrayne zu den Äußeren Hebriden.

Geschichte

Skye ist seit langer Zeit besiedelt. Der Missionar Kolumban besuchte im 6. Jahrhundert von Iona kommend die Insel zwei Mal. Das Loch Chaluim Chille (deutsch: Bucht des Columban) im Norden der Insel, an dem sich Spuren eines Klosters fanden, soll sein Landeplatz gewesen sein.

Kurz nach 800 drangen Wikinger und norwegische Siedler auf Skye ein. Es kam zu Plünderungen und Verwüstungen. Die Verteilung von Wikingerfunden und Ortsnamen auf Skye deutet an, dass die Siedler den südlichen Teil der Insel besetzten und den Norden den Pikten überließen. Im Laufe der Zeit kam es zu einer Vermischung der Gruppen.

In den 1090er Jahren war der Clan Mac Leod, der norwegischen Ursprungs war, Machthaber auf Skye. Der norwegische König Magnus III. führte einen Feldzug gegen den Clan, um seinen Einfluss zu sichern. Erneut kam es dabei zu Verwüstungen. 1156 schlug der halb-gälische, halb-norwegische Somerled von Argyll die Norweger und begründete so die Herrschaft des MacDonald-Clans über Skye und weitere Hebrideninseln. Man nannte sie Lords of The Isles. Der norwegische König Håkon IV. versuchte, Skye und weitere Gebiete zurückzuerobern, scheiterte aber und starb auf dem Rückweg auf den Orkneys. 1266 wurden alle norwegischen Besitztümer auf den Hebriden an Alexander III. übertragen. Die Lords of the Isles missachteten dies aber bis 1493, als sie der schottische König Jakob IV. entmachtete.

Bereits 1549 verfasste Donald Monro einen Bericht über die Hebriden, A Description of the Western Isles of Scotland called Hybrides. Skye wurde in diesem Bericht detailliert beschrieben.

Im 18. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, die Herrschaft der Stuart-Linie wiederherzustellen, unter anderem 1715 und 1745. Die Teilnehmer dieser Aufstände wurden Jakobiten genannt. Der letztere Versuch endete in der Schlacht bei Culloden, die der Thronanwärter Charles Edward Stuart, genannt Bonnie Prince Charlie, verlor. Auf der Flucht vor den Truppen des Herzogs von Cumberland gelangte er mit Hilfe der Insulanerin Flora MacDonald im Ruderboot von North Uist nach Skye, von wo er nach Frankreich fliehen konnte. Noch heute ist das Volkslied Skye Boat Song, das darauf fußt, im englischen Sprachraum populär.

Bis 1830 war die Ernte von Kelp, auch Seetang genannt, eine Haupteinnahmequelle der Insel. Aus dem Kelp wurden Seife, Bleichmittel und Stoffe zur Glasherstellung gewonnen. Nachdem andere Rohstoffe den Kelp abgelöst hatten, begann eine Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs. In dieser Zeit gewann die Schafzucht an Bedeutung.

Von 1840 bis 1883 verließen rund 30.000 Einwohner die Insel. 6.940 Bauernhöfe wurden in dieser Zeit aufgelöst. 1849 waren etwa 5.000 Insulaner auf Nahrungshilfe angewiesen. 1854 war Suishnish auf Skye Schauplatz von Highland Clearances. Dabei wurden zahlreiche Crofter, also Pächter, von ihren Ländereien vertrieben und nach Kanada oder in andere Überseegebiete zwangsumgesiedelt. Dieser große Aderlass schwächte die gälische Kultur auf Skye. Grund für die Vertreibungen war der Wunsch der Lairds (etwa: feudale Großgrundbesitzer), die Schafzucht zu intensivieren.

1882 fand die Battle of the Braes (deutsch: Schlacht von Braes) statt. Landwirte aus dem Braes-Distrikt bei Portree griffen 50 Polizisten an, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung aus Glasgow abgeordnet worden waren. Auslöser war ein Streit um Weiderechte. Dieses Scharmützel gilt als bisher letztes Gefecht auf britischem Boden. 1886 mündeten die Proteste der Crofter im Crofters' Holdings Act (deutsch etwa: Crofter-Pachtstellen-Gesetz). Damals wurde diesen Landwirten in Schottland mehr Rechte zugesprochen. Das Crofter-System gibt es bis heute auf Skye.

1897 wurde die Eisenbahnstrecke auf dem schottische Festland bis zum Fährhafen Kyle of Lochalsh fertig gestellt. Dies führte zu einem Wirtschaftsaufschwung auf der Skye.

Sehenswürdigkeiten

Auf Skye gibt es mehrere gut bewahrte Brochs (unten als Duns aufgeführt) und die Überreste von zwölf Cairns. Ein Hillfort sowie Menhire, Piktensteine, Souterrains (schott. auch weem genannt) wie Kilvaxter, Steinkreise und Steinreihen gehören ebenfalls zu den Hinterlassenschaften aus der Vorzeit. Solche fanden sich auch in Höhlen wie der High Pasture Cave (schottisch-gälisch: Uamh an Ard Achadh) bei Kilbride. Die meisten dieser Plätze werden bis heute als „heilige Orte“ angesehen.

  • Clach Ard (piktischer Symbolstein), bei Portree
  • Dun Ardtreck, bei Carbost
  • Dun Beag, bei Bracadale
  • Dun Fiadhairt, bei Dunvegan
  • Dun Hallin, bei Waternish
  • Dun Ringill, bei Kirkbost
  • Rubh´an Dunain (Cairn), am Loch Brittle

Im Jahre 2003 wurden die Ausgrabungen in der High Pasture Cave begonnen. Über 300 Objekte wurden bisher geborgen. Darunter befanden sich neben Flint auch die typisch neolithischen Artefaktfragmente wie bearbeitete Geweihsprossen (Antler pins) und Knochengeräte. Die meisten Funde stammen jedoch aus der Eisenzeit und bestanden aus Kupfer und Kupferlegierungen sowie Eisenfragmenten.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Schlossruine Castle Moil bei Kyleakin am Loch Alsh.

Wirtschaft und Verkehr

Skye Bridge

Wirtschaft

Die Haupteinnahmequellen auf Skye sind der Tourismus, die Landwirtschaft, die Fischerei und die Produktion von Whisky.

Verkehr

Verbindung zum Festland besteht über die Skye Bridge von Kyleakin nach Kyle of Lochalsh sowie mit Fähren von Armadale nach Mallaig (Sommerbetrieb) und von Kylerhea nach Glenelg (2007 nicht bedient, Betrieb 2008 jedoch wieder aufgenommen). Weiterer Fährbetrieb findet von Uig nach Tarbert auf Harris und nach Lochmaddy auf North Uist sowie von Sconser nach Inverarish auf Raasay statt. Nach Inverness und Glasgow verkehren regelmäßig Busse. Vom Bahnhof in Kyle of Lochalsh verkehren Personenzüge nach Inverness

Bedeutende Persönlichkeiten

Literatur

  • C. Maclean: Isle Skye The Island
  • Norman Newton: Skye. Pevensey Press, 1995, ISBN 0-907115-89-6

Weblinks

57.3275-6.24777777777787Koordinaten: 57° 20′ N, 6° 15′ W


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