- Isolationsprüfung
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Der Isolationswiderstand von Kabeln, Leitungen und elektrischen Anlagen ist von höchster Bedeutung für den Schutz von Personen gegen elektrischen Schlag und die Vermeidung von Sachschäden durch unkontrolliert fließende Fehlerströme. Mittels Isolationsmessungen wird der Zustand der Isolation geprüft und beurteilt.
Inhaltsverzeichnis
Messbedarf
Isolationsmessungen müssen bei Neuanlagen, Umbauten, Änderungen, Reparaturen und in Störungsfällen durchgeführt werden. Außerdem sind für gewerbliche Anlagen regelmäßige Wiederholungsprüfungen in zeitlich geregelten Abständen vorgeschrieben. Auch im privaten Sektor sollte der Zustand der Anlagen in gewissen Abständen geprüft werden, da sich Isolationswerte durch Alterung, Witterungs- und Feuchtigkeitseinflüsse, Beschädigungen und andere Ursachen verschlechtern können.
Messverlauf
Der Isolationswiderstand ist zwischen jedem aktiven Leiter und dem Schutzleiter oder Erde zu messen. Da der Isolationswiderstand mit der Länge der Leitungen immer kleiner wird, gilt als Faustregel, dass nur der Anlagenteil nach der letzten vorgeschalteten Sicherung zur Beurteilung herangezogen wird. Bei Hausinstallationen heißt das, dass jeder einzelne Stromkreis den Mindest-Isolationswiderstand einhalten muss, die gesamte Anlage aber einen niedrigeren Wert haben kann.
Reihenfolge:
- PE → N
- PE → L1
- PE → L2
- PE → L3
Grenzwerte für Isolationswiderstände
Erstprüfung
1000 Ω·Volt der Messspannung (z.B. bei 500 V > 1 MΩ)
wobei gilt:
Nennspannung des Stromkreises / Messpannung / Isolationswiderstand
Spannungen bei SELV/PELV / 250 V / > 0,5 MΩ
bis 500 V, außer SELV/PELV / 500 V / > 1 MΩ
über 500 V / 1000 V / > 1 MΩ
Wiederholungsprüfung
mit eingeschalteten Verbrauchern / > 300 Ω/V
oder wenn 300 Ω/V nicht erreicht werden
ohne Verbraucher / > 1000 Ω/V
Im Freien oder Feuchträumen sind bis 50% der o.g. Werte zulässig!
Messspannung
Um kapazitive Einflüsse auszuschließen, muss Gleichspannung zum Messen verwendet werden. Die Höhe der Messspannung muss mindestens der Betriebsspannung der Anlagen entsprechen. Gängige Werte sind 100 V für Fernmelde- und Kleinspannungsanlagen, 500 V für Hausinstallationen und Hausgeräte und 1000 V für Niederspannungsmotoren. Nach VDE 0100 T 600 kann bei vorhanden sein eines Überspannungsableiters-/ schutzes die Prüfspannung auf 250 V gesenkt werden.
Messgeräte
Früher wurden zur Isolationsmessung Kurbelinduktoren verwendet, bei denen die erforderliche hohe Messspannung durch einen kleinen, über Getriebe und Handkurbel angetriebenen Generator erzeugt wurde. Heute benutzt man Messgeräte mit eingebauten elektronischen Schwingungserzeugern, die die Batteriespannung über einen Transformator hochspannen und dann wieder gleichrichten und glätten. Die Messergebnisse werden über Zeigerinstrumente oder digital angezeigt.
Literatur
- Hans-Günter Boy, Uwe Dunkhase: Elektro-Installationstechnik Die Meisterprüfung. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Oldenburg und Würzburg, 2007, ISBN 978-3-8343-3079-6
- Dieter Vogt, Herbert Schmolke: Elektro-Installation in Wohngebäuden. 6. Auflage, VDE Verlag GmbH, Berlin und Offenbach, 2005, ISBN 3-8007-2820-6
Weblinks
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