- Italienischer Kohl
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Der Palmkohl (Brassica oleracea var. palmifolia DC.) ist eine Varietät des Gemüsekohls und gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Als Palmkohl werden auch die Herzen der Triebspitzen (Palmherzen) von Palmen bezeichnet die aus Vegetationspunkt und noch nicht entfalteten Blättern bestehen.
Inhaltsverzeichnis
Weitere Namen
- deutsch: Italienischer Kohl, Toskanischer Kohl, Zierkohl Negro Romano, Schwarzkohl
- englisch: Palm Tee Kale, Black Palm, Dinosaur Kale, Black Leaf Kale, Black Palm Cabbage
- französisch: Chou palmier
- italienisch: Cavalo nero, Nero di Toscana, Cavolo laciniato nero di Toscana, Cavolo riccio
- polnisch: Neapolitanski kedzerawy.
Herkunft und Verbreitung
Diese Kohl-Art gilt als Ursprung vieler anderer Kohlarten wie Markstammkohl, Kopfkohl, Rosenkohl und Federkohl und wurde schon zur Zeit der Römer angebaut und verwendet. Auch Benary erwähnt diese Kohlart in seinem Album bereits 1876 für Mittel- und Nordeuropa. Traditionell wird sie noch viel in Norditalien besonders in der Toscana angebaut, wo in jüngster Zeit (2003) der industrielle Anbau untersucht wurde.
Beschreibung
Der Palmkohl ist eine zweijährige Pflanze und kann bis 3 Meter hoch werden. Er ist nicht frosthart, blüht von Mai bis August mit hellgelber Blütenfarbe. Die Pflanze ist selbstfertil und die Blüten werden durch Bienen bestäubt. Die Samenreife erstreckt sich von Juli bis September[1]. Zum Blühen kommt der Palmkohl jedoch in unseren Breiten (Mitteleuropa) selten. Die Blätter sind 60-80 cm lang und 8-10 cm breit, dunkelgrün bis schwarz-grün ähnlich der des Wirsings[2]. Die Anordnung der blasigen leicht nach unten gerollten Blätter ist palmartig. Nicht zu verwechseln mit Markstammkohl, dessen Trieb dicker ist und dessen Blätter nicht blasig aber manchmal leicht gezähnt, gekrauste Blattränder hat.
Anzucht und Ernte
Für den Hausgarten kann Palmkohl auch in größeren Töpfen vorgezogen oder gänzlich kultiviert werden. Damit ist die Pflanze mobil wenn die ersten Fröste kommen, die er nicht verträgt. Im Freiland geschieht die Direktsaat direkt nach dem letzten Frost (Eisheiligen) auf 1,5 cm Tiefe oder nach Frühkartoffeln oder Erbsen. Der Endabstand sollte ca. 25-30 cm in der Reihe betragen. Der Abstand der Reihen zueinander ca. 30-45 cm. Er verträgt direkte Sonne. Die Entwicklungszeit (Saat bis Ernte) beträgt ca. 70 Tage. Geerntet werden die einzelnen Blätter. Dabei erntet man von unten nach oben. Die oberste Rosette bleibt stehen und die Pflanze wächst so im Verlauf des Jahres weiter und kann die o.g. Höhe erreichen.
Schädlinge
Kohlfliege, Kleiner und Großer Kohlweißling, Weiße Fliege, Mehlige Kohlblattlaus, Kohlhernie, Alternaria.
Inhaltsstoffe
Je älter die Blätter sind, desto mehr Fasern (Trockensubstanz) enthalten sie. Besonders alte Blätter haben einen recht hohen Fasergehalt und sind für die industrielle Verarbeitung qualitativ nicht geeignet. Auch der Nitratgehalt ist höher als bei jüngeren Blättern. Der Nitratgehalt steigt auch mit dem Alter der Pflanzen, was sich aber nicht auf den oberen Pflanzenteil auswirkt[3].
Verwendung
Palmkohl ist im Geschmack milder als Grünkohl. Es werden die Blätter verwendet, fein geschnitten für Salate oder Kochgemüse. So eignet er sich ausgezeichnet für toskanische Wintereintöpfe. Eine bekannte Verwendung des Palmkohls ist die portugiesische Kohlsuppe caldo verde. Palmkohl kann auch sehr gut für späteren Gebrauch blanchiert und danach tiefgefroren aufbewahrt werden. Die Pflanze hat auch rein dekorativen Wert als Kübelpflanze im Garten oder vor dem Haus. Früher wurde der lange holzige Trieb zur Fabrikation von Spazierstöcken verwendet[4].
Quellen
- ↑ Brassica oleracea palmifolia – Jersey Kale bei Plants For A Future
- ↑ Vilmorin-Andrieux & Cie, Les Plantes Potagères, Quatrième Édition, 1925, S. 152-153
- ↑ L.F. D'Antuono u. R. Neri, Traditional Crop Revised: Yield and Quality of palm-tree kale, grown as a merchanised industrial crop, as a function of cutting hight, Acta Hort. (ISHS) 598, 2003, S. 123-127
- ↑ J.E. Staub, 75 Exciting Vegetables for Your Garden, ISBN 1586852507, 2005, S. 119
Weblinks
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