Ivan Abadjiev

Ivan Abadjiev

Iwan Nikolow Abadschiew (bulgarisch Иван Николов Абаджиев; * 12. Februar 1932 in Nowi Pasar) ist ein ehemaliger erfolgreicher bulgarischer Gewichtheber und Trainer.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Iwan Abadschiew begann als junger Mann mit 21 Jahren 1953 mit dem Gewichtheben. Er kam schnell voran und erreichte bereits bei den Weltmeisterschaften 1955 in München ein sehr gutes Ergebnis im Leichtgewicht (damals bis 67,5 kg Körpergewicht). 1957 wurde er in Teheran Vizeweltmeister im Leichtgewicht. Das war sein größter internationaler Erfolg als aktiver Gewichtheber. Nach den Olympischen Spielen 1960 in Rom beendete er seine Laufbahn als aktiver Gewichtheber.

Laufbahn als Trainer

Iwan Abadschiew begann nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn eine Ausbildung zum Trainer und war von 1968 bis 1989 und von 1997 bis 2000 Cheftrainer des bulgarischen Gewichtheber-Verbandes. Als solcher war er außerordentlich erfolgreich und führte die bulgarischen Gewichtheber binnen weniger Jahre an die Weltspitze.

Trainingsphilosophie

Abadschiew vertritt einen sehr extremen Standpunkt bezüglich des Trainings seiner Athleten. Er ist der Auffassung, dass die Hilfsübungen, wie zum Beispiel jegliche Art von Zügen oder Abwandlungen der Wettkampfdisziplinen, keinerlei Nutzen für die Weiterentwicklung des Athleten bringen. Darum beschränkt Abadschiew das Training auf die zwei Wettkampfdisziplinen Reißen und Stoßen und die Kniebeuge vorne zum Kraftaufbau.

Dopingproblematik

Nicht übersehen werden kann jedoch die Tatsache, dass in der Zeit als er dafür die Verantwortung trug, mehrere Gewichtheber wegen Dopings disqualifiziert werden mussten. Als Beispiele seien genannt: Walentin Christow und Blagoj Blagojew, beide disqualifiziert als Olympiasieger bzw. Silbermedaillengewinner 1976 in Montreal sowie Mitko Grablew und Angel Gentschew, disqualifiziert als Olympiasieger 1988 in Seoul. Auch in der Folgezeit wurden immer wieder bulgarische Olympiasieger, Welt- und Europameister (Sewdalin Minchew, Sewdalin Marinow, Iwan Iwanow, Isabella Dragnewa, Milena Trendafilowa) des Dopings überführt oder es wurden ihnen andere üble Machenschaften wie die Abgabe von Fremdurin bei Dopingkontrollen nachgewiesen (Slatan Wanew, Georgi Markow (Gewichtheber), Galabin Bojewski), wobei der vielfache Weltmeister und Olympiasieger Bojewski sogar zweimal als Dopingsünder entlarvt und für acht Jahre gesperrt wurde. Es scheint als wären die Wurzeln des flächendeckenden Dopings im bulgarischen Gewichthebersport schon zu Zeiten Abadschiews gelegt worden. Aus diesem Grunde sind die "Erfolge" Abadschiews als Trainer sehr differenziert zu betrachten.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Le = Leichtgewicht, Mi = Mittelgewicht)

  • 1956, 1. Platz, Turnier in Bukarest, Le, mit 342,5 kg, vor Eberhard Hatt, DDR, 325 kg und Tiberiu Roman, Rumänien, 190 kg;
  • 1957, 3. Platz, Großer Preis der UdSSR in Moskau, La, mit 355 kg, hinter Wiktor Buschujew, UdSSR, 385 kg und Huan Tschan Ju, China, 367,5 kg;
  • 1958, 4. Platz, Großer Preis der UdSSR in Moskau, Le, mit 365 kg, hinter Juan Tschan Ju, 382,5 kg, Buschujew, 382,5 kg und Kostylew, 370 kg;

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