- Ivogün
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Maria Ivogün (* 18. November 1891 in Budapest, Ungarn; † 3. Oktober 1987 in Beatenberg, Schweiz; eigentlich Maria Kempner) war eine berühmte Sopranistin ungarischer Abstammung. Sie war insbesondere eine gefeierte Interpretin der Werke Mozarts; ihre Arie der Königin der Nacht wurde richtungsweisend.
Inhaltsverzeichnis
Biografie und künstlerisches Wirken
Maria Ivogün war die Tochter des österreichisch-ungarischen Oberst Pál Kempner und der österreichischen Operettensängerin Ida von Günther. Bedingt durch die zweite Ehe der Mutter mit einem Schweizer verbrachte sie den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend in Zürich. Von 1909 (anderen Quellen zufolge bereits 1907) begann sie an der Musikakademie in Wien bei Irene Schlemmer-Ambros Gesang und bei den Professoren Frauscher und Stoll Schauspiel zu studieren.
Als die junge Sopranistin 1913 an der Wiener Hofoper vorsang, wurde sie abgelehnt. Jedoch der dortige Hofkapellmeister Bruno Walter erkannte ihr außergewöhnliches Talent und engagierte die Künstlerin an seine neue Wirkungsstätte an die Königliche Hofoper in München. Obwohl Maria Ivogün ursprünglich vorhatte, zunächst an kleineren deutschen Theatern Karriere zu machen, stimmte sie schließlich zu und gab ihr Debüt in München in der Rolle der Mimi in Puccinis La Bohème. Drei Jahre später, 1916, sang sie bei der Neubearbeitung der Ariadne auf Naxos in Wien auf ausdrücklichen Wunsch des Komponisten Richard Strauss die Zerbinetta. Im gleichen Jahr vertrat sie eine erkrankte Sängerin als Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte, eine Rolle, für die Maria Ivogün viel Beachtung erhielt und mit der sie den Grundstein für ihren Erfolg legte.
Schon 1916 zählte Ivogün zu den besten Sängerinnen in Europa und hatte Rollen in Opern wie Fidelio (Marzelline), Così fan tutte, Le Nozze di Figaro und vielen anderen. Besonders bekannt wurde sie als Zerbinetta in Richard Strauss’ Ariadne auf Naxos.
1917 wurde ihr der Titel Königlich Bayerische Kammersängerin verliehen. Im gleichen Jahr sang sie den Ighino in der Uraufführung von Pfitzners Palestrina an der Seite des Tenors Karl Erb in der Titelrolle, den sie 1921 heiratete. Das Künstlerehepaar riss mit seiner Gesangeskunst Presse und Publikum zu frenetischen Begeisterungsstürmen hin.
An zwei weiteren bedeutenden Uraufführungen in München wirkte Ivogün in Hauptrollen mit: Im Ring des Polykrates des damals gerade neunzehnjärigen Erich Wolfgang Korngold (UA 28. März 1916) sang sie die Laura, in Walter Braunfels’ Die Vögel (UA 4. Dezember 1920) verkörperte sie die Nachtigall. Zur Spielzeit 1925/1926 folgte die gefeierte Sopranistin, deren Künstlername sich von den Anfangsbuchstaben des Geburtsnamens ihrer Mutter ableitet, Bruno Walter an die Städtische Oper Berlin. Dort blieb sie als festes Ensemblemitglied bis 1932.
1932 ließ sich Maria Ivogün von Karl Erb scheiden und heiratete 1933 ihren Pianisten Michael Raucheisen.
Zahlreiche Konzertreisen und Operngastspiele führten die umjubelte Sopranistin ins In- und Ausland. Sie trat u.a. an der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper, der Londoner Covent Garden Opera, der Chicagoer Oper und an der New Yorker Metropolitan Opera auf. Da sie unter einem Augenleiden litt, beendete sie 1932 ihre Opernkarriere und 1934 ihre Laufbahn als Liedsängerin.
Von 1948 bis 1950 unterrichtete Maria Ivogün an der Musikhochschule in Wien, anschließend wurde sie Professorin an der Musikhochschule in Berlin.
Ihren Lebensabend verbrachte sie in der Schweiz. Die letzte Ruhestätte fand die Sängerin an der Seite ihres Ehegatten Michael Raucheisen im Städt. Friedhof von dessen Geburtsstadt Rain.
Werk
Die Sopranistin Ivogün gilt bis heute als eine der besten und berühmtesten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen trug sie nicht unwesentlich zum europaweit guten Ruf der Opernaufführungen in Deutschland bei. Zahlreiche Schallplatteneinspielungen (u. a. zusammen mit ihrem ersten Ehemann) runden ihre künstlerische Tätigkeit ab.
Maria Ivogün wirkte als Lehrerin und Mentorin vieler berühmter Sängerinnen der Oper und der Unterhaltungsmusik. Zu ihren Schülerinnen zählen u. a. die Opernsängerinnen Elisabeth Schwarzkopf, Rita Streich, Renate Holm und Helga Kosta. Aber auch die in den 1950er Jahren beliebte Schlagersängerin Gitta Lind war eine Schülerin der "Operndiva". Ivogüns Verhältnis zu ihnen kann als mütterlich bezeichnet werden.
Diskografie (Auswahl)
- Maria Ivogün - The complete Odeon recordings - 17 unpublished items 1916-1919
- Die goldene Stimme - Maria Ivogün
Literatur
- Müller-Gögler, M.: Karl Erb. Das Leben eines Sängers, Offenburg 1948
- Kutsch, K. J./Riemens, L.: Großes Sängerlexikon, 1. Band, Bern/Stuttgart 1987, Sp. 741
Weblinks
PND: Datensatz zu Maria Ivogün bei der DNB – keine Treffer im Katalog der DNB; 21. Februar 2009 Personendaten NAME Ivogün, Maria ALTERNATIVNAMEN Kempner, Maria (eigentlicher Name) KURZBESCHREIBUNG ungarische Koloratursopranistin GEBURTSDATUM 18. November 1891 GEBURTSORT Budapest STERBEDATUM 3. Oktober 1987 STERBEORT Beatenberg
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