Iwasaki Mineko

Iwasaki Mineko

Mineko Iwasaki (jap. 岩崎峰子 Iwasaki Mineko; * 2. November 1949 in Kyoto als Masako Tanakaminamoto), war mehr als ein Jahrzehnt die berühmteste Geisha von ganz Japan. Inzwischen hat sie sich durch ihr Buch Die wahre Geschichte der Geisha auch als Autorin bekannt gemacht.

Inhaltsverzeichnis

Minekos Leben

Masako Tanakaminamoto wurde als elftes Kind einer Künstlerfamilie in Kyoto geboren. Sie lebte zusammen mit ihren Eltern Shigezo Tanakaminamoto und Chie Akamatsu, ihren vier älteren Brüdern und drei älteren Schwestern in Yamashima, einem Vorort der früheren Kaiserstadt Kyoto, in relativ ärmlichen Verhältnissen. Mit fünf Jahren verließ sie für immer ihr zu Hause, da sie als atatori (Erbin) in die Okiya Iwasaki, eines der erfolgreichsten Geishahäuser von Gion Kobu (berühmter Geisha-Distrikt von Kyoto), einzog.

Ein Jahr später, am 6. Juni, begann sie ihre wahre Ausbildung zur Geiko (Geisha) und wurde von der Okiya Iwasaki adoptiert. Dadurch erhielt sie auch ihren Künstlernamen „Mineko Iwasaki“. Den Unterricht bekam sie bei der „Großmeisterin“ der Yachiyo Inoue IV, der führenden Schule für kulturellen Tänze Japans. Neben dem Tanzen erhielt sie Stunden in Kunst, Kalligraphie, Teezeremonie, Gesang und Spielen der Saiteninstrumente Koto und Shamisen. Sie lernte sehr viel und gern, das Tanzen bereitete ihr viel Freude. So verbrachte sie jede freie Minute damit, ihren Tanz zu verbessern – sie wollte die beste Tänzerin von Gion Kobu werden. Dies hatte Mineko sich vorgenommen, weil sie den Neid ihrer Konkurrentinnen nicht ertrug und ihn in Bewunderung zu verwandeln versuchte.

Mit ihrem Debüt als Maiko (Vorstufe zur Geiko) am 15. Februar 1965 tat sie einen großen Schritt zur Verwirklichung dieses Traumes. Damit begann ihre Arbeit. Im Alter zwischen 15 und 21 Jahren besuchte sie jeden Abend ozashikis (Bankette oder Dinnerpartys) oder nahm an öffentlichen Veranstaltungen teil. Zu ihren Kunden gehörten die mächtigsten Wirtschaftsbosse, Politiker, Kaiser und Könige der Welt. In diesen sechs Jahren gab es für die junge Mineko keinen freien Tag, was sich auf ihre Gesundheit auswirkte. Mineko bekam Probleme mit den Nieren, hatte eine Blinddarmoperation und ihr mussten die Mandeln herausgenommen werden. Trotz einiger schwieriger Momente und Tiefs in ihrem Leben, gab Mineko sich nie auf.

Im Alter von 15 Jahren lernte sie während eines ozashikis ihre „Große Liebe“ Toshio (Künstlername: Shintarō Katsu) kennen. Fünf Jahre später begann die mittlerweile Erwachsene eine Beziehung mit dem bereits verheirateten Schauspieler. Es war eine sehr glückliche Zeit in ihrem Leben, doch sie hielt nicht allzu lang. Die Beziehung brach durch seine Lügen und leeren Versprechungen auseinander.

Daraufhin begann ein neuer Abschnitt in Frau Iwasakis Leben. Am 15. Juli 1978, trat sie, im Alter von 29 Jahren, aus ihrem Beruf als Geiko zurück und widmete sich anderen Projekten. Dann lernte Frau Iwasaki durch Zufall den jungen Künstler Jinichiro Sato kennen. Knapp einen Monat später folgte die Hochzeit, sie bekam ihre Tochter Kosuke und zog nach Iwakura, ein Vorort von Kyoto. Dort beschloss sie, mit Hilfe ihrer Familie ein Buch über ihr Leben als Geisha zu schreiben.

Minekos Person und Ziele

Mineko Iwasaki hat eine sehr starke Persönlichkeit mit der sie stets ihren eigenen Willen durchsetzt. Als Kind liebte sie die Einsamkeit, doch der Tanz und die Okiya veränderten ihr Leben und führten sie ins Rampenlicht. Sie ist sehr einfühlsam, da sie sich stets erst um das Wohl der anderen kümmerte als um ihr eigenes. Mineko ist sehr dankbar für die vielen schönen Momente ihres Lebens und für all die Ratschläge und Anweisungen ihr nahe stehender Personen, die sie durch ihr Leben geführt haben. In ihrem Herzen trägt sie immer den Spruch ihres verstorbenen Vaters: „Der Samurai zeigt keine Schwäche, selbst wenn er Hunger leidet. Stolz über alles.“ Diese Worte geleiten sie durch ihr Leben.

Je länger Mineko im Geschäft war, desto mehr störten sie die veralteten Regeln der okiyas, der gesamten Organisation der Gemeinschaft der Geiko. Sie wollte etwas ändern, etwas bewirken. Deshalb war ihr Rücktritt ein schwerer Schlag für die Gesellschaft der Geiko. Mineko hoffte, ihr Austritt würde eine Veränderung bewirken, sie hoffte die Traditionen würden gelockert werden, um die Okiyas am Leben zu erhalten. Doch nichts dergleichen passierte. Die Oberhäupter der Geikos blieben traditionsgebunden, und die Zahl der heutigen Geiko nimmt immer mehr ab.

Doch was sie wirklich geschafft hat, ist zu beweisen, dass man seinen Traum verwirklichen kann, wenn man hart genug dafür arbeitet. Mineko Iwasaki ist tatsächlich die Nummer eins unter den Geisha in Japan geworden, noch heute wird sie von zahlreichen Menschen bewundert, vor allem natürlich von den jungen Geiko und Maiko.

Minekos Werke

Neben zahllosen Werbekampagnien und Fotoshootings wirkte Mineko 1970 bei einem Film unter Regie von Kon Ichikawa (geschrieben von Zenzo Mastuyama) mit. Und veröffentlichte ihr Buch Geisha: A Life. In Deutschland erschien es 2002 unter dem Titel Die wahre Geschichte der Geisha.

  • Mineko Iwasaki mit Rande Brown: Die wahre Geschichte der Geisha. 2002, Verlag Marion von Schröder, ISBN 3-547-71006-5: Autobiographie der in Japan berühmten Geisha Mineko Iwasaki

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