- J.B. Filz's Sohn
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Parfumerie J.B. Filz's Sohn KG Unternehmensform Kommanditgesellschaft Gründung 1809 Unternehmenssitz Wien Unternehmensleitung Helga Zmrzlik-Filz, Angelika Liebhart
Branche Parfüm und Kosmetik Website J.B. Filz's Sohn ist ein traditionsreiches Parfumgeschäft und ehemaliger k.u.k. Hoflieferant im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, am Graben 13. Das Geschäft befindet sich noch immer im Familienbesitz seit seiner Gründung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1809 von Anton Filz gegründet. Die diversen Duftwasser, Seifen, Cremes, Schminken und Pomaden stellte er selber her. Die Geschäfte liefen für Filz während des Wiener Kongresses gut, da hochrangige internationale Gäste nach Wien kamen und in der Stadt viele Feste veranstaltet wurden.
1818 starb Anton Filz unerwartet und seine Witwe und ihr erst 18-jähriger Sohn Johann Baptist Filz mussten das Geschäft weiterführen. Die Filz hatten mit mangelndem finanziellen Mitteln und fehlender Kundschaft zu kämpfen. Mit der Eröffnung 1829 der Schiffsverbindung zwischen Wien und Budapest durch die Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft pendelte Filz zwischen den Städten um seine Produkte zu verkaufen. 1831 patentierte er sein "Echt Pariser Damen-Conservations-Wasser". Mit der Postkutsche reiste er nach London und Paris um dort einzukaufen. Im "Wiener Intelligenz-Blatt" schaltete er eine Anzeige frei: "Die Echtheit der exclusiven, ausländischen Ware wird anhand der amtlich bestätigten Zollbolette nachgewiesen." Mit der Zeit setzte sich der Erfolg ein und der Laden wurde ein beliebter Treffpunkt der Gesellschaft.
Die Wirren der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich überstand Filz und 1860 übernahm sein Sohn Wilhelm die Geschäfte. Filz belieferte nicht nur den Adel und das gehobene Bürgertum mit Duftwässerchen sondern auch den kaiserlichen Hof. 1872 erhielt er vom Kaiser das Privileg des Hoftitels und durfte sich k.u.k. Hof-Parfumeur nennen. Zu dem Zeitpunkt hieß das Unternehmen J.B. Filz's Sohn.
Sein Nachfolger war sein Sohn Kommerzialrat Rudolf Filz, der ebenfalls den Hoflieferantentitel erhielt. Der Erste Weltkrieg, der Zusammenbruch der Monarchie, die Weltwirtschaftskrise und schließlich der Zweite Weltkrieg brachten dem Unternehmen schwere Zeiten, da die Mittel für Luxusgüter bei den Kunden sehr beschränkt waren. Rudolf Filz starb 1949, seine Schwiegertochter Gertrude Filz übernahm das Geschäft. Mit ihrem Spürsinn für das Geschäft schaffte sie es, das Unternehmen während der Nachkriegszeit wieder zu etablieren.
Seit 1978 leitet ihre Tochter Helga Zmrzlik-Filz gemeinsam mit ihrer Tochter Angelika Liebhart das Unternehmen in der sechsten und siebenten Generation.
Geschäft
Das kleine Geschäft Am Graben ist ein Gewölbe (auf Wienerisch auch "Duft G'wölb" genannt), in dem sich vom Fußboden bis zur Decke reichende, historische Holzschränke mit Parfum- und Kosmetikartikeln befinden. An der Wand hängt der kaiserliche Doppeladler, flankiert von Büsten von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth. Die öffentliche Führung des kaiserlichen Doppeladlers war ein Privileg das den Hoflieferanten gestattet wurde um das Hofverhältnis zu zeigen. Gleich neben dem Filz befindet sich Kniže & Comp., der ebenfalls ein k.u.k. Hoflieferant war.
Literatur
- Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Wien: Schroll, 1996, ISBN 3-85202-129-4
Weblinks
48.20844444444416.369694444444Koordinaten: 48° 12′ 30″ N, 16° 22′ 11″ O
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