- JC Decaux
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JC Decaux Unternehmensform Gründung 1964 Unternehmenssitz Paris, Frankreich Branche Außenwerbung, Stadtmöbel Website JC Decaux ist ein international tätiges französisches Unternehmen mit Firmensitz in Neuilly-sur-Seine, das sich auf die Aufstellung, Instandhaltung und Pflege von Stadtmöbeln für die Außenwerbung spezialisiert hat. Die JC Decaux S.A. ist an der Pariser Börse Euronext notiert.
Inhaltsverzeichnis
Konzept
Grundlegendes Unternehmenskonzept ist die kostenlose Aufstellung, Reinigung und Instandhaltung zum Beispiel von Wartehäuschen an Straßenbahn- und Bushaltestellen für ein Öffentliches Verkehrsunternehmen oder eine Stadt. Im Gegenzug erhält das Unternehmen sämtliche aus der dort angebrachten Werbung entstehenden Einnahmen. Nach dem gleichen Prinzip betreibt das Unternehmen auch die City-Light-Säulen, beleuchtete Stadtplantafeln, vollautomatisch selbstreinigende Toilettenanlagen, Altglascontainer und andere Produkte. Besonderes Merkmal von Decaux ist das beige bis messingfarbene Design der Stadtmöbel, mit dem er die Außenwerbung von ihrem früheren Schmuddelimage befreite, während die Service-Fahrzeuge durch ein weißes Dach in Kombination mit einer dunklen Fahrzeugunterhälfte und einem Ring in den jeweiligen Landesfarben in der Fahrzeugmitte auf sich aufmerksam machen. Decaux setzt dabei auf den Einsatz von mit Erdgas angetriebenen Fahrzeugen.
Cyclocity
Unter dem Namen Cyclocity bietet JC Decaux in vielen Städten Frankreichs und anderer Europäischer Länder günstige Leihfahrräder an. Im Vergleich zum Fahrradleihystem der Deutschen Bahn (Call-a-Bike), setzt dieses grundsätzlich auf feste Stationen im Stadtgebiet an denen die Räder unkompliziert gemietet und zurückgegeben werden können. Zudem wird der Dienst meist in Kooperation mit der jeweiligen Stadt angeboten und durch langfristige Werbeverträge mit dieser querfinanziert. So müssen die Gebühren nicht kostendeckend sein und es werden stärkere Anreize geschaffen das System zu nutzen und die Innenstädte vom Autoverkehr zu entlasten.
Firmengeschichte
Gründer des Unternehmens ist Jean-Claude Decaux (* 1938). Er begann 1964 das Geschäft mit der Außenwerbung in seiner französischen Heimat. Nachdem Decaux sein Konzept auch erfolgreich in Belgien anwandte, entsandte er 1982 einen seiner drei Söhne, Jean-François Decaux (* 1959), nach Deutschland. Der bearbeitete zunächst sechs Jahre von Hamburg aus den deutschen Markt, bevor er zwei weitere Jahre in Köln lebte, wo sich der deutsche Firmensitz befindet. In der Forbes-Liste der aktuellen Milliardäre weltweit belegt die Familie Decaux den 154. Platz mit einem Vermögen von US$ 4,2 Mrd.
Das Unternehmen, an dem die Familie einen Anteil von 70 % hält, hat einen Börsenwert von € 4,8 Mrd. Bereits im ersten Halbjahr 2006 erzielte es einen Umsatz von € 946 Mio. bei einem Nettogewinn von € 106 Mio., nach einem Umsatz von € 1,7 Mrd. im ganzen Jahr 2005. Der Konzern steht nach dem US-Unternehmen Clear Channel weltweit an zweiter Stelle und ist in 46 Ländern der Erde mit 7.900 Beschäftigten tätig. In Deutschland arbeiten 550 Mitarbeiter für JC Decaux, die es 2005 zusammen auf einen Umsatz von € 100 Mio. hauptsächlich in Stuttgart, Köln, Düsseldorf, München, Berlin, Hamburg und am Flughafen Frankfurt am Main brachten.
Das besondere Verhältnis zwischen JC Decaux und der Wall AG
2001, als die Landesbank Berlin in finanziellen Schwierigkeiten war (Berliner Bankenskandal), kaufte Decaux ihr einen Anteil von 11,5 % am Wettbewerber Wall AG ab, ohne vorher Hans Wall zu konsultieren. Im Herbst 2003 konnte Decaux den Anteil auf 35 % aufstocken, was ihn insgesamt € 57 Mio. kostete, allerdings nur gegen eine Call-Option, nach der Hans Wall 2008 seine Anteile wieder zurückkaufen kann. Die Kapitalbeteiligung beruhte auf einer gemeinsamen, allerdings erfolglosen Teilnahme an einer Ausschreibung in New York [1]. Inzwischen hat Decaux seine Präsenz in New York durch langfristige Verträge mit den Flughäfen La Guardia und John F. Kennedy sowie der Port Authority gesichert.
Als im Sommer 2006 der Berliner Senat beabsichtigte, die VVR Berek, eine im gleichen Marktsegment tätige Tochtergesellschaft der landeseigenen Berliner Verkehrsbetriebe, zu privatisieren, überbot JC Decaux im Rahmen einer Ausschreibung mit € 103 Mio. für die Übernahme des Unternehmens seinen Berliner Konkurrenten Wall AG, der nur € 83 Mio. geboten hatte. JC Decaux erhielt letztlich den Zuschlag.
2002 zählte JC Decaux gemeinsam mit Clear Channel, Viacom und Ströer zu den Interessenten für die Übernahme des größten deutschen Außenwerbungsspezialisten, der Münchener Deutsche Städte-Medien (DSM), einem Unternehmen aus dem Besitz von 28 Städten und Gemeinden [2], das letztlich vom Konkurrenten Ströer geschluckt wurde.
Weblinks
Quellen
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