Jack S. Kilby

Jack S. Kilby

Jack St. Clair Kilby (* 8. November 1923 in Jefferson City, Missouri; † 20. Juni 2005 in Dallas, Texas) war ein US-amerikanischer Ingenieur und Nobelpreisträger. Er gilt als Erfinder der integrierten Schaltung und wird als „Vater des Mikrochips“ bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kilby wurde in Jefferson City, Missouri, geboren. Den größten Teil seiner frühen Jahre verbrachte er in Great Bend in Kansas und beendete dort auch die High School.

Seinen Bachelor of Science erhielt er an der University of Illinois at Urbana-Champaign 1947 in Elektrotechnik. Seinen Master machte er an der University of Wisconsin 1950, während er gleichzeitig in Milwaukee für Centralab arbeitete, einem Teil der Globe Union Inc..

1958 begann er seine Arbeit bei Texas Instruments, wo er als Neueinsteiger keinen Sommerurlaub hatte. Er hatte das Labor für sich allein und seine Überlegungen. Dies brachte ihm Zeit, um sich mit der Tyranny of numbers zu beschäftigen, worunter man damals im Computerdesign das Problem verstand, dass neue Designs immer mehr Komponenten aufwiesen, die sich immer schwieriger verdrahten ließen. Er kam zu dem Schluss, dass eine Lösung durch die Verwendung von Halbleitern möglich sei. Am 24. Juli 1958 beschrieb er in seinem Labortagebuch erstmal seine Idee, Transistoren, Widerstände und Kondensatoren zu einem Bauteil zusammenzufügen.

Am 12. September 1958 präsentierte er ein erstes Exemplar einer funktionierenden Schaltung auf einem Halbleiter. Nicht viel mehr als ein Stück Germanium mit einigen Kabeln auf einem Stück Glas, etwa so groß wie eine Büroklammer, war alles was zuerst zu sehen war. Als Kilby einen Schalter drückte, erschien auf dem Oszilloskop eine endlose Sinuskurve. Damit sahen die Anwesenden, unter ihnen auch der Chef von Texas Instruments, Mark Shepherd, dass das Problem gelöst war. Am 6. Februar 1959 wurde das Patent US 3.138.743 für den ersten integrierten Schaltkreis eingereicht.[1].

Zunächst war den integrierten Schaltkreisen kein kommerzieller Erfolg beschieden, aber im Jahr 1966 setzte Kilby sie erstmals beim Bau von Taschenrechnern ein. Die von da an stattfindende technische Entwicklung hin zu immer kleineren und leistungsfähigeren „Chips“ erstaunte und erfreute selbst Kilby.

Von 1958 bis 1970 arbeitete er bei Texas Instruments und wurde dann beurlaubt, um als unabhängiger Erfinder weiterarbeiten zu können. Von 1978-1984 war er Professor für Elektrotechnik an der Texas A&M University.

2000 erhielt er zusammen mit dem Deutsch-Amerikaner Herbert Kroemer und dem Russen Zhores I. Alferov den Nobelpreis für Physik für seinen Beitrag zur Entwicklung des Integrierten Schaltkreises (IC). Während seines Lebens ließ er 60 seiner Erfindungen patentieren und gilt auch als Erfinder des Taschenrechners und der Thermodrucker. In seinen letzten Jahren beschäftigte er sich mit der Solarenergietechnik.

Das Labor, in dem Kilby 1958 arbeitete, gilt in Texas als historische Gedenkstätte. Seine Erfindung des Integrierten Schaltkreises ist die Basis der heutigen Elektronik. Im Jahre 2004 wurden ICs im Werte von 179 Milliarden Dollar verkauft. Sie wurden in Geräte eingebaut, die zusammen einen Wert von 1186 Milliarden US-Dollar repräsentieren.

Kilby starb am 20. Juni 2005 an einem Krebsleiden.

Auszeichnungen

  • 1970 Nationale Auszeichnungen der Wissenschaft der USA
  • 1982 Aufnahme in die Ruhmeshalle der Erfinder der USA
  • 2000 Physik-Nobelpreis

Veröffentlichungen

  • Jack S. Kilby: Invention of the integrated circuit. In: IEEE Transactions on Electron Devices. 23, Nr. 7, 1976, S. 648–654. 

Einzelnachweise

  1. Jack S. Kilby: Miniaturized electronic circuits. Nr. US3138743, 23. Mai 1964 ([1]). 

Weblinks


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