- Amen Break
-
Der sogenannte Amen Break ist ein Sample aus dem Stück Amen, Brother der Soulband The Winstons von 1969. Es handelt sich dabei um ein kurzes Solo des Schlagzeugers Gregory C. Coleman in der Mitte des Songs. Der Break dauert vier Takte an und ist für einen Funkbreak mit etwa 130 bpm relativ schnell.
Der Amen Break ist das am häufigsten genutzte Sample in der Geschichte des Hip-Hop und der elektronischen Musik. Der kraftvolle und dabei relativ dumpfe Klang der Schlagzeugaufnahme und der einprägsame, synkopierte Rhythmus machen das Sample besonders brauchbar dafür in höherem Tempo abgespielt zu werden, beispielsweise indem eine 33⅓-UpM-Schallplatte mit 45 Umdrehungen pro Minute abgespielt wird. Das effektive Tempo liegt dann bei etwa 175 bpm.
Breakbeats und der Amen Break im speziellen sind die Grundlage der Jungle-Musik, aus der später Drum’n’Bass entstand. Vor allem anfangs enthielt nahezu jedes Jungle-Stück den Amen Break in mehr oder weniger erkennbarer Form, aber auch noch heute wird er immer wieder eingesetzt. Das Tempo von 175 bpm des schneller abgespielten Breaks ist auch immer noch das gängige Tempo im Drum’n’Bass.
Heutzutage wird der Amen Break nicht mehr einfach nur schneller abgespielt sondern in einzelne kurze Samples zerteilt (im Prinzip pro Beat ein Sample), die dann neu angeordnet werden können. Besonders die durchgängig klingenden Becken erzeugen hierbei einen reizvollen Effekt. Dabei werden die Samples (auch unabhängig voneinander) mit unterschiedlichen Verfremdungseffekten bearbeitet und mit verschiedenen Tonhöhen (pitches) wiedergegeben. Zum Teil werden die Samples auch mit anderen Schlagzeug-Samples kombiniert. Trotzdem hat der Amen Break wegen seines charakteristischen Klangs einen hohen Wiedererkennungswert. Die beschriebene Technik wird im Drum’n’Bass und anderen Stilen der elektronischen Musik auch für andere Schlagzeug-Breaks verwendet.
Es kann davon ausgegangen werden, dass insbesondere im Jungle und Drum’n’Bass – aber auch in anderen Stilen wie Breakcore – der Amen Break zigtausendfach verwendet wurde.
Den Bandmitgliedern war die Verwendung und der Erfolg des Samples nicht bekannt. Sänger Richard Lewis Spencer erfuhr erst Mitte der Neunziger davon, als sich jemand telefonisch um die Rechte an dem Song bemühte.[1]
Weblinks
- Internet Archive - Audio-Installation von Nate Harrison über den Amen Break (englisch).
- freesound.iua.upf.edu - Der Amen Break als Sound zum Anhören
- Kultsample "Amen Break" Vier Takte für die Ewigkeit - einestages.spiegel.de
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.