Jacob-Monod-Modell

Jacob-Monod-Modell

Ein Operon ist eine Funktionseinheit der DNA von Prokaryoten, bestehend aus Promotor, Operator(en) und mehreren (Struktur-)Genen, die für Proteine mit typischerweise verwandten Funktionen codieren. Je nach Operon können verschiedene regulatorische Proteine (Repressoren bzw. Aktivatoren), abhängig von ihrer Wechselwirkung mit von der Zelle aufgenommenen oder in der Zelle gebildeten Stoffen (Liganden oder Effektormolekülen), mit den Operatoren in Wechselwirkung treten und dadurch die Transkription der Gene im Operon an- oder abschalten. Auf diese Weise wird die Synthese der betreffenden mRNA (messenger-RNA) und damit indirekt der codierten Proteine durch Translation dieser mRNA aktiviert oder gehemmt.

Alle Gene eines Operons werden koordiniert gesteuert. Dieser Mechanismus des Operon-Modells der Genregulation wurde 1961 von den französischen Wissenschaftlern François Jacob und Jacques Monod u.a. anhand des lac-Operons von E. coli entwickelt.[1] Für ihre Arbeiten auf diesem Gebiet erhielten sie 1965 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.[2]

Operons spielen auch eine wichtige Rolle als Werkzeuge der Gentechnik. Beliebige Gene lassen sich unter die Kontrolle der Regulationselemente eines Operons stellen und können so, z.B. im Falle des lac-Operons durch Zugabe des synthetischen Induktors IPTG (Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid), gezielt aktiviert werden.

Beispiele sind das lac-Operon, das trp-Operon und das ara-Operon.

Inhaltsverzeichnis

Einzelnachweise

  1. F. Jacob & J. Monod (1961): Genetic regulatory mechanisms in the synthesis of proteins. In: J. Mol. Biol. Bd. 3, S. 318–356. PMID 13718526
  2. Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1965 an Francois Jacob und Jacques Monod (englisch)

Literatur

  • Nancy Trun & Janine Trempy (2003): Gene Expression and Regulation. In: Fundamental Bacterial Genetics. ISBN 0632044489 PDF

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jacob-Monod-Modell — Jacob Monod Modell, von Francois Jacob und Jacques Monod 1961 entwickeltes Modell, das am Bakterium Escherichia coli Aussagen zur ⇒ Genregulation bei Prokaryoten, speziell zur Regulation der Transkriptionsaktivität und damit der mRNA Synthese… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Jacob-Monod-Modell —   [ʒa kɔb mɔ noː ], Molekularbiologie: Genregulation …   Universal-Lexikon

  • Monod —   [mɔ no],    1) Adolphe, französischer reformierter Theologe, * Kopenhagen 21. 1. 1802, ✝ Paris 6. 4. 1856; gründete 1832 die »Église évangélique libre«, wurde 1836 Professor in Montauban, 1847 Pfarrer in Paris. Monod war einer der bedeutendsten …   Universal-Lexikon

  • Francois Jacob — François Jacob (* 17. Juni 1920 in Nancy, Frankreich) ist ein französischer Mediziner, Physiologe und Genetiker, der mit Jacques Lucien Monod das Operon entwickelt und den Begriff Operon geprägte hat. Sein Jacob Monod Modell erklärt, wie die… …   Deutsch Wikipedia

  • François Jacob — (* 17. Juni 1920 in Nancy, Frankreich) ist ein französischer Mediziner, Physiologe und Genetiker, der mit Jacques Monod das Operon Modell entwickelt und den Begriff Operon geprägt hat. Dieses Modell, auch Jacob Monod Modell genannt, beschreibt… …   Deutsch Wikipedia

  • Jacques Lucien Monod — (* 9. Februar 1910 in Paris; † 31. Mai 1976 in Cannes) war ein französischer Biochemiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Jacques Monod (Biologe) — Jacques Lucien Monod (* 9. Februar 1910 in Paris; † 31. Mai 1976 in Cannes) war ein französischer Biochemiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Operon-Modell — Ein Operon ist eine Funktionseinheit der DNA von Prokaryoten, bestehend aus Promotor, Operator(en) und mehreren (Struktur )Genen, die für Proteine mit typischerweise verwandten Funktionen codieren. Je nach Operon können verschiedene… …   Deutsch Wikipedia

  • Genregulation — Genregulation,   Regulation der Genaktivität; Veränderung der Expression eines Gens (Genexpression) in Abhängigkeit von den auf eine Zelle einwirkenden Einflüssen sowie des Reifungs und Differenzierungsgrades einer Zelle. Der häufigste… …   Universal-Lexikon

  • Genregulation — Genregulation, Vorgänge, die durch Genaktivierung bzw. hemmung, die Synthese verschiedener Proteine, die je nach Zelltyp und Entwicklungsstand in unterschiedlicher Menge gebraucht (⇒ differentielle Genaktivierung) werden, in den Zellen regulieren …   Deutsch wörterbuch der biologie

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”