- Jaculus jaculus
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Wüstenspringmäuse Systematik Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria) Überordnung: Euarchontoglires Ordnung: Nagetiere (Rodentia) Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha) Familie: Springmäuse (Dipodidae) Gattung: Wüstenspringmäuse Wissenschaftlicher Name Jaculus Erxleben, 1777 Die Wüstenspringmäuse (Jaculus) sind die wohl bekannteste Gattung der Springmäuse. Trotz des Namens sind die vier Arten nicht ausschließlich in Wüsten verbreitet, bevorzugen aber aride Gebiete in Nordafrika und Westasien.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Mit einer Kopfrumpflänge von 10 bis 16 cm und einem 13 bis 25 cm langen Schwanz sind sie mittelgroße Vertreter der Springmäuse. Je nach Art sind sie oberseits blassgelb bis beigebraun gefärbt, die Unterseite ist weiß. Die Zahl der Zehen an den kräftigen Sprungbeinen beträgt drei. Augen und Ohren sind stark vergrößert und zeugen von der nachtaktiven Lebensweise.
Lebensweise
Wie alle Springmäuse sind Wüstenspringmäuse nachtaktive Tiere, die sich tagsüber in ihren Bauen aufhalten. Das weit verzweigte Gangsystem ihrer Höhlen kann eine Tiefe bis zu zwei Metern aufweisen. Die Schlafkammer wird mit Kamelhaaren oder Pflanzenteilen ausgepolstert. Von der Schlafkammer, die auch als Nestkammer benutzt wird, führen zwei bis drei Fluchtgänge direkt nach draußen.
Mit ihren kräftigen Hinterbeinen können Wüstenspringmäuse bis zu einen Meter hoch und zwei bis drei Meter weit springen. Auf der Nahrungssuche legen sie Strecken bis zu 10 km zurück. Die Nahrung besteht aus Wurzeln, Samen und anderen Pflanzenteilen. Der gesamte Wasserbedarf wird aus der Nahrung bezogen.
In den meisten Teilen ihres Verbreitungsgebietes halten Wüstenspringmäuse keinen Winterschlaf und sind selbst noch in den kältesten Nächten aktiv. Dennoch behaupten einige Zoologen, einen Winterschlaf in bestimmten Regionen festgestellt zu haben, zum Beispiel im Irak und in Marokko. Mit Sicherheit gibt es dagegen eine Art Torpor (Schlafstarre), in die Wüstenspringmäuse bei Nahrungsknappheit und kaltem, regnerischem Wetter verfallen. Durch die Absenkung sämtlicher Körperfunktionen können sie Energie sparen und somit die für sie ungünstigen Zeiten besser überstehen.
Wüstenspringmäuse können bis zu viermal im Jahr Nachwuchs haben. Ein Wurf besteht aus drei bis vier (ausnahmsweise 2 bis 10) Jungen, die nach 25 bis 40 Tagen Tragzeit zur Welt kommen. Die Lebenserwartung beträgt drei bis fünf Jahre, in menschlicher Obhut auch über sechs Jahre.
Systematik
Die folgenden vier Arten werden gemeinhin dieser Gattung zugerechnet:
- Kleine Wüstenspringmaus, Jaculus jaculus, Nordafrika, Sahelzone, Westasien ostwärts bis Iran
- Blanford-Springmaus, Jaculus blanfordi, Iran, Afghanistan, Pakistan
- Große Wüstenspringmaus, Jaculus orientalis, Nordafrika, Palästina
- Turkmenische Springmaus, Jaculus turcmenicus, Turkmenistan, Usbekistan
Gelegentlich wird auch die Lichtenstein-Springmaus in diese Gattung gerechnet, für gewöhnlich stellt man sie aber in eine eigene Gattung Eremodipus.
Menschen und Wüstenspringmäuse
Wüstenspringmäuse werden von Kleintierzüchtern gehalten. Es handelt sich jedoch um nachtaktive, bewegungsfreudige Tiere, so dass gelegentlich angezweifelt wird, ob eine artgerechte Haltung in einer Wohnung möglich sein kann.
Die Große Wüstenspringmaus gilt in Teilen Nordafrikas als Getreideschädling. Sie wird daher in vielen Gegenden bekämpft. Zudem werden die Springmäuse von manchen Beduinenstämmen gegessen. Trotz der Bejagung gilt aber keine der vier Arten als gefährdet.
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