Jadamowitz

Jadamowitz

Hildegard Jadamowitz (Hilde Jadamowitz) (* 12. Februar 1916 in Berlin-Neukölln; † 18. August 1942 in Berlin-Plötzensee) war eine kommunistische Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Hildegard Jadamowitz wuchs zusammen mit ihrer vier Jahre älteren Schwester Beatrice bei ihrer jüdischen Großmutter auf, nachdem sich die Eltern bald nach ihrer Geburt getrennt hatten und ihre Mutter kurz darauf gestorben war.

Nach dem Besuch der Neuköllner Rütli-Schule und dem Tod der Großmutter arbeitete sie ab 1933 als Fabrikarbeiterin und Verkäuferin, um sich ihre Ausbildung zur Arzthelferin und Röntgenassistentin zu finanzieren. Danach war sie bei einem Arzt im Bezirk Neukölln tätig.

Bereits als Fünfzehnjährige war Hildegard Jadamowitz 1931 in den Kommunistischen Jugendverband eingetreten. Ab 1933 war sie Mitglied der KPD-Betriebszelle in der Lorenz AG in Tempelhof. Zusammen mit ihrer Schwester Beatrice beteiligte sie sich an Flugblattaktionen der Widerstandsgruppe um Joachim Franke.

Ab 1935 wirkte sie in der illegalen „Internationalen Arbeiterhilfe“ in Berlin mit und versorgte politisch Verfolgte mit Medikamenten.

Im Frühjahr 1936 wurde sie verhaftet, musste aber mangels Beweisen freigesprochen werden.

Über ihren Verlobten Werner Steinbrink erhielt sie Kontakt zu weiteren Widerstandsgruppen, insbesondere zu denen um Robert Uhrig und um Herbert Baum.

Am 18. Mai 1942 war sie am Brandanschlag auf die antisowjetische PropagandaausstellungDas Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten beteiligt. Am 22. Mai wurde sie verhaftet und am 16. Juli mit mehreren anderen Mitgliedern der Gruppe um Herbert Baum vom Volksgerichtshof zum Tode durch Enthaupten verurteilt. Am frühen Morgen des 18. August 1942 wurde sie - kurz nach ihrem Verlobten - im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Ehrungen

Seit 1957 ist in Berlin-Friedrichshain eine Straße nach Hildegard Jadamowitz benannt. Außerdem erinnern Gedenktafeln am Berliner Lustgarten, am Jüdischen Friedhof in Weißensee und an der Rütli-Schule in Neukölln an sie.

Literatur

  • H. Elling: Frauen im Deutschen Widerstand 1933-1945, Röderberg Verlag Frankfurt am Main 1981, ISBN 3876820243
  • Regina Scheer, Im Schatten der Sterne. Eine jüdische Widerstandsgruppe, Aufbau Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-351-02581-5

Weblinks


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