James Hillier-Blount

James Hillier-Blount
James Blunt in Wien (2006)
Blunt (2006)

James Blunt (* 22. Februar 1974 in Tidworth, Wiltshire, England als James Hillier Blount) ist ein britischer Sänger und Songwriter, dessen Debütalbum Back to Bedlam und Singleveröffentlichungen – insbesondere die Nummer-eins-Single You’re Beautiful – ihn im Jahr 2005 bekannt machten.

Sein Musikstil wird als Pop-Rock eingeordnet, großteils mit Folk, selten mit Jazz assoziiert, teils aber auch kritisch als übermäßig eingängiger oder gar kitschiger Pop etikettiert. Neben seinem Gesang spielt Blunt die Instrumente Gitarre, Klavier, Orgel, Marimba und Mellotron. Er ist bei Linda Perrys US-amerikanischem Plattenlabel Custard Records unter Vertrag und war 2006 mit You’re Beautiful nach fast zehn Jahren der erste britische Künstler, der einen Nummer-eins-Hit in den US-amerikanischen Billboard Charts landen konnte. Der letzte, dem dies zuvor gelungen ist, war Elton John im Jahr 1997 mit Candle in the Wind.

Inhaltsverzeichnis

Leben

James Blunt besuchte die Elstree School in Woolhampton, später die Harrow School. Dort bekam er ein von der British Army gesponsertes Stipendium für die Bristol University, bevor er seine Ausbildung letztlich an der Royal Military Academy Sandhurst abschließen konnte. Blunts Vater war beim British Army Air Corps, und seine Familie hat eine lange Militärgeschichte. Während seiner Jugend verbrachte James Blunt sechs Wochen in der westfälischen Stadt Soest.

Blunt war Offizier in der Leibgarde, einer Einheit der Household Cavalry der British Army. Er stieg zum Captain auf, diente mit seinem Regiment im Rahmen der KFOR im Kosovo und nahm auch (u. a. als Sargträger) an der Beerdigung von Queen Mum am 9. April 2002 teil. Während seines Dienstes im Kosovo schrieb er das Lied No Bravery. [1]

Gesangskarriere

Ein Jahr nach Verlassen der Army unterschrieb Blunt bei EMI Music Publishing als Sänger und Songwriter. Schnell wurde die ehemalige 4 Non Blondes-Sängerin Linda Perry, die Songs für P!nk, Courtney Love und Christina Aguilera geschrieben und produziert hatte, auf ihn aufmerksam. Perry nahm ihn bei ihrem neuen Label Custard Records unter Vertrag und Blunt nahm sein Album in Los Angeles mit Produzent Tom Rothrock in dessen Heimstudio, Embassy Studios auf. [2]

Blunts Debütsingle in Großbritannien war High. Dieses Lied schaffte es nicht in die Top 100 der UK-Single-Charts. Trotzdem wurde der Song für einen Vodafone-Werbespot in Italien ausgewählt und wurde dort zum Top-10-Hit. Seine zweite Single Wisemen landete auf Platz 44 der UK-Charts und führte dazu, dass Back to Bedlam es in die Top 20 der Albumcharts schaffte. Im Folgenden trat Blunt auf Elton Johns Tour 2004 als Supportact auf. Blunts dritte Single You’re Beautiful verschaffte ihm den Durchbruch. Der Song stieg auf Platz 12 in die UK-Charts ein und kletterte letztendlich innerhalb von sechs Wochen auf Platz 1. Das Lied wurde häufig im Radio gespielt und brachte so das Album ebenfalls auf Platz 1. Nach dem großen Erfolg von You’re Beautiful im Vereinigten Königreich wurde das Lied auch in Gesamt-Europa veröffentlicht und wurde dort einer der größten Sommerhits 2005. In den Vereinigten Staaten wurde es erstmals im Sommer 2005 bei WPLJ, einer bekannten Radiostation in New York City, vorgestellt, obwohl der Song den Radiostationen noch nicht offiziell zugänglich war. Als das Lied im Herbst 2005 veröffentlicht wurde, schaffte es sofort den Einstieg in drei verschiedene Radio-Top-10: Adult Contemporary, Adult Top 40 und Adult Alternative. Zudem wurde es Nummer 1 der Billboard Hot 100.

Die Musikvideos aller Blunt-Singles sind stark durch Symbolik und finstere Metaphorik geprägt. Im ersten Video für High wird Blunt in einer Wüste begraben. Im ersten Wisemen-Video wird er gekidnappt und als Geisel genommen. Das Wiederveröffentlichungsvideo für Wisemen zeigt einen ausweiseverbrennenden Blunt, der schließlich als menschliche Fackel durch den Wald spaziert. In Goodbye My Lover singt Blunt während ein Mann und eine Frau (gespielt von Matt Dallas und Mischa Barton), die sich küssen und umarmen, alle paar Sekunden gezeigt werden.

Seit Ende 2005 gewann er mehrere Auszeichnungen, u. a. einen MTV Europe Music Award, zwei Brit Awards und zwei Echos (siehe auch Auszeichnungen weiter unten). Es wurden von ihm mehr als 5,5 Mio. Tonträger verkauft. In 19 Ländern war sein Album Back to Bedlam in der Top 10 vertreten, davon in elf Ländern auf Platz 1 und in fünf Ländern auf Platz 2. James Blunt ist der erste britische Sänger seit neun Jahren, der einen Nummer-eins-Hit in den Vereinigten Staaten landen konnte. Sein Hit High wurde zum Werbesong für die Deutsche Telekom, somit war Blunt oft bei der Fussballweltmeisterschaft 2006 im Fernsehen zu hören.

Im August 2007 lief erstmals 1973 im Radio. Dieses Lied, in dem Blunt über das Eröffnungsjahr seines Lieblingsclubs, der Diskothek Pacha auf Ibiza singt, wurde am 24. August 2007 als neue Single veröffentlicht. Es ist die erste Auskopplung aus dem neuen Album All the Lost Souls, welches am 14. September in den internationalen Handel kam. Am 11. Januar 2008 veröffentlichte Blunt seine zweite Single aus dem Album. Same Mistake ist gleichzeitig der Soundtrack zum Kinofilm P.S. Ich liebe Dich. Seine Single Carry You Home erschien in Deutschland am 4. Juli 2008. Dies ist die dritte Auskopplung aus Blunts Album All the Lost Souls. Am 21. Juli 2008 erschien I Really Want You als reine digitale Single und verbuchte keine Chartplatzierungen. Am 14. November 2008 wurde All the Lost Souls als Deluxe Edition neu veröffentlicht. Neben zusätzlichen vier unveröffentlichten Tracks und einer DVD enthält diese auch Blunts neueste Single, Love Love Love, die in Deutschland seit 7. November 2008 ausschließlich digital in vielen Downloadstores erhältlich ist.[3]

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartpositionen
DE

[4]

AT

[5]

CH

[6]

UK[7] US
2004 Back to Bedlam
Veröffentlichung: 11. Oktober 2004
1 1 1 1 2
2006 Chasing Time: The Bedlam Sessions
Veröffentlichung: 13. Februar 2006
-- 1[8] 2 1 --
2007 All the Lost Souls
Veröffentlichung: 14. September 2007
1 1 1 1 7

Singles

Jahr Titel Chartpositionen Anmerkung
DE

[4]

AT

[9]

CH

[10]

UK

[4]

US

[4]

2004/2005

(Rerelease)

High
Back to Bedlam
22 13 15 16 100 Erstveröffentlichung:
18. Oktober 2004 / 27. Januar 2006 (DE)
2005 Wisemen
Back to Bedlam
40 15 23 23 Erstveröffentlichung:
7. März 2005 / 11. August 2006 (DE)
You’re Beautiful
Back to Bedlam
2 6 2 1 1 Erstveröffentlichung:
30. Mai 2005 / 29. August 2005 (DE)
Goodbye My Lover
Back to Bedlam
28 36 19 9 66 Erstveröffentlichung:
19. Dezember 2005 / 26. Mai 2006 (DE)
2006 No Bravery
Back to Bedlam
Erstveröffentlichung:
22. April 2006 - Nur in Frankreich
2007 1973
All the Lost Souls
2 1 1 4 73 Erstveröffentlichung:
3. September 2007 / 24. August 2007 (DE)
Same Mistake
All the Lost Souls
27 12 21 57 Erstveröffentlichung:
3. Dezember 2007 / 12. Januar 2008 (DE)
Je réalise (Sinik feat. James Blunt)
Le toit du monde
38 Erstveröffentlichung:
10. Dezember 2007 - Nur in Frankreich, Belgien und der Schweiz
2008 Carry You Home
All the Lost Souls
43 50 16 20 Erstveröffentlichung:
17. März 2008 / 4. Juli 2008 (DE)
I Really Want You
All the Lost Souls
Erstveröffentlichung:
21. Juli 2008 - nur als digitaler Download veröffentlicht
Love Love Love
All the Lost Souls Deluxe Edition
59 Erstveröffentlichung:
7. November 2008 - nur als digitaler Download veröffentlicht
2009 Primavera in anticipo (It Is My Song) (Laura Pausini feat. James Blunt)
Primavera in anticipo
19 20 5 Erstveröffentlichung:
2. Januar 2009

Anmerkungen

  • nicht veröffentlicht

Auszeichnungen

Literatur

  • Michael Fuchs-Gamböck & Thorsten Schatz: High - Die James Blunt-Story (2008) ISBN 9783865433442

Weblinks

Einzelnachweise

  1. BBC News: Blunt Words of Sensitive Soldier, 16. Februar 2006
  2. jamesblunt.com: Still Photographs → In the Sound Booth at The Embassy Studio, Los Angeles
  3. Newseintrag auf www.jamesblunt.de, abgerufen am 7. November 2008
  4. a b c d Deutsche Charts
  5. Österreichische Charts
  6. Schweizerische Charts
  7. UK Top 40 Hit Database
  8. Gibt Platzierung von Back to Bedlam zur Zeit der Veröffentlichung des Live-Albums Chasing Time: The Bedlam Sessions an.
  9. James Blunt in den Ö3 Austria Top 40 Singlecharts
  10. James Blunt in der Single-Hitparade der Schweiz

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