- Janusrätsel
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Ein Kreuzworträtsel ist ein Buchstabenrätsel auf einer durch Spalten und Zeilen in Kästchen geteilten (meist rechteckigen) Fläche. Die gesuchten Wörter werden senkrecht und waagerecht in benachbarte Kästchen eingetragen, und zwar so, dass alle eingetragenen oder sich ergebenden Buchstabengruppen einen Sinn (entsprechend der Aufgabenstellung) ergeben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das erste Kreuzworträtsel der Welt erschien am 21. Dezember 1913 in der Weihnachtsbeilage der Zeitung New York World und enthielt 31 Suchbegriffe. Erfunden haben soll es der aus Liverpool stammende Journalist Arthur Wynne. Grundlage soll ein Spiel seines Großvaters mit dem Namen Die magischen Quadrate gewesen sein. Das Kreuzworträtsel von Wynne enthielt keine schwarzen Felder und war rautenförmig.[1][2] Anfang der 1920er Jahre gab es die ersten Kreuzworträtsel in europäischen Zeitungen und Zeitschriften. Das erste Kreuzworträtsel in einer deutschen Zeitung druckte die Berliner Illustrirte 1925.
Charles Cilard stellte 1985 nach vierjähriger Vorarbeit das bislang größte Kreuzworträtsel der Welt vor. Es war 870 m lang, 30 cm breit und hatte 2.610.000 Kästchen.
Ein gelöstes Kreuzworträtsel führte 1981 nach dem weltweit größten Schriftprobenvergleich zur Aufklärung des so genannten Kreuzworträtselmordes, einem der bekanntesten Kriminalfälle der DDR.
Formen
Einfaches Kreuzworträtsel
Bei „gewöhnlichen“ Kreuzworträtseln, manchmal auch als Deutsches Kreuzworträtsel bezeichnet, verweist eine Zahl im Rätsel auf die zugehörige Frage, die in einer nummerierten Liste zu finden ist.
Die Nummer im Rätsel steht normalerweise im ersten Buchstabenkästchen des gesuchten Wortes. Je nach Design des Rätsels kann es dann erforderlich sein, dass die Fragenliste nach „waagrecht“ und „senkrecht“ einzutragenden Wörtern aufgeteilt ist. Bei diesem Typ des Kreuzworträtsels sind nicht unbedingt Blindkästchen notwendig; die Trennung der Wörter im Rätsel kann auch durch Trennstriche erfolgen, die den Kästchenrahmen an den Wortenden deutlich verstärken.
Alternativ kann die Nummer im Rätsel auch in einem Blindkästchen angebracht sein, das mit einem Pfeil in Richtung des gesuchten Worts versehen ist.
Schwedenrätsel
Bei einem so genannten Schwedenrätsel steht die Frage selbst in einem Blindkästchen, das mit einem Pfeil in die Richtung des gesuchten Worts versehen ist. Durch den geringen für die Frage zur Verfügung stehenden Platz sind Schwedenrätsel oft durch besonders kurze Fragen gekennzeichnet, die einem weitgehend standardisierten Repertoire von gesuchten Begriffen entsprechen.
„Amerikanisches“ Kreuzworträtsel
Im Kreuzworträtsel ohne Blindfelder (und ohne Trennstriche) sind die Fragen zeilen- und spaltenweise (z. B. „Waagerecht: 1. X – Y – Z (4)“) angegeben, wobei die Anzahl der Blindfelder für die jeweilige Zeile oder Spalte in Klammern angegeben ist. Neben den Lösungswörtern mit der richtigen Buchstabenzahl muss auch die Lage der Blindfelder herausgefunden werden.
Im deutschen Sprachraum wird dieser Rätseltyp gern als „amerikanisches Kreuzworträtsel“ bezeichnet. Auch in den USA sind jedoch die oben beschriebenen einfachen Kreuzworträtsel Standard.
Kreuzgitter
Das Kreuzgitter enthält im Rätselfeld keine Zahlen – der Ratende muss selber kombinieren, wo das gesuchte Wort einzutragen ist. Als Hilfestellung sind einige Buchstaben bereits eingetragen.
Silbenrätsel
Bei dieser Art (als Kreuzworträtsel oder Kreuzgitter) werden in jedes Feld nicht einzelne Buchstaben, sondern Silben nach den sprachlichen Trennungsregeln eingesetzt.
Zahlenrätsel
Beim Zahlenrätsel steht in jedem Feld eine Zahl von 1 bis 26. Dabei soll herausgefunden werden, für welchen Buchstaben des Alphabets jede Zahl steht. Meist ist ein Wort als Start gegeben. Fragen gibt es bei diesem Rätseltyp nicht: Lösungsstrategien drehen sich um die Häufigkeit von Buchstaben und Buchstabenkombinationen sowie typische Wortbilder.
Eine Variante des Zahlenrätsels ist das Janusrätsel. Hier gibt es zwei Rätselfelder, wobei die Wörter im zweiten Feld in umgekehrter Schreibweise (von rechts nach links bzw. von unten nach oben) eingetragen werden müssen. Die Zahlen für jeden Buchstaben sind jedoch in beiden Rätselfeldern identisch.
Kreuzworträtsel und Kreuzgitter zum Selbstbauen
Hier sind die Lösungswörter, alphabetisch und nach Buchstabenzahl geordnet, vorgegeben und müssen in ein vollkommen leeres Gitter eingesetzt werden, so dass sich ein vollständiges ausgefülltes Kreuzworträtsel ergibt. Einige Blindfelder können schon eingetragen sein.
Art der Fragestellungen
Erfragt werden insbesondere in Schwedenrätseln oft Synonyme sowie einfaches Wissen aus Geographie, Geschichte oder Politik. Beispiel: „russischer Fluss“ (mit zwei Buchstaben) = „Ob“. Wörter oder Namen mit besonders häufigen Buchstaben in ungewöhnlicher Kombination oder besonders kurze Wörter kommen zudem oft nur in Rätseln wirklich häufig vor („Rätselwissen“), kaum jedoch im Alltag und in den Medien. Zur Lösung der Rätsel stehen Lexika des typischen Rätselwissens als Buch oder im Internet zur Verfügung, die im Gegensatz zu anderen Lexika und Wörterbüchern auch besonders die Buchstabenzahl der Wörter vermerken oder gar nach dieser sortiert sind.
Es gibt auch eine Reihe von Rätseln mit höherem Anspruch, deren Fragestellungen eine breitere Allgemeinbildung und geistige Flexibilität erfordern. Das populärste Rätsel dieser Art in Deutschland ist Um die Ecke gedacht, aus der Wochenzeitschrift Die Zeit, auch „Zeit-Rätsel“ genannt. Auch in der Hörzu und im Stern gibt es „um die Ecke gedachte“ Rätsel dieser Art.
Eine spezielle Form des anspruchsvollen kryptischen Kreuzworträtsels, in Anlehnung an die cryptic crosswords in den englischen Tageszeitungen wie The Times oder The Guardian, findet man in der Wochenendausgabe der taz. Eine Besonderheit liegt hier auch im Formalen: Die Lösungswörter kreuzen sich nur an wenigen Stellen, so dass maximal jeder zweite Buchstabe durch ein anderes Lösungswort gefunden werden kann. Auch die Definitionen halten sich weitgehend an Regeln, die denen der englischen Rätsel entsprechen.
Entwurf
Traditionell wurden Kreuzworträtsel „von Hand“ entworfen. Gute Kreuzworträtsel haben ein hohes Verhältnis von Gesamtfelderzahl zur Blindfelderzahl (4:1 oder mehr). Dabei darf kein Teil eines Kreuzworträtsels vollständig von einem anderen Teil abgeschnitten sein (durch sich berührende Blindfelder), und alle waagerechten und senkrechten Buchstabengruppen müssen einen Sinn ergeben, auch die zweibuchstabigen (soweit diese nicht ganz vermieden werden).
Im englischen Sprachraum wird großer Wert auf Rotationssymmetrie der Blindfelder gelegt, im Deutschen ist dies nicht in diesem Maße der Fall. Bei den Freitagsrätseln in der FAZ sind die Blindfelder jedoch immer rotationssymmetrisch, und auch die Rätsel in der taz sind bis auf sprachbedingte Ausnahmen nach diesem Prinzip gestaltet, wobei das taz-Rätsel wahrhaftig und verborgen auch derzeit noch von Hand entworfen wird.
Heutige Kreuzworträtsel werden aus Kostengründen immer häufiger von Software erstellt. Heutige Software verstößt häufig noch gegen eines oder (meist) mehrere der oben genannten Qualitätskriterien. Einige Rätselhersteller verwenden die Software allerdings nur, um Füllwörter automatisch zu generieren, die Hauptbestandteile können bei guten Softwarevarianten manuell eingegeben bzw. editiert werden.
Seit wenigen Jahren gibt es auch online-spielbare Kreuzworträtsel, die mit modernen Rätselthemen und ungewöhnlichen Spielfunktionen (z. B. schummeln, Infos holen) eine neue Rätselgeneration eingeläutet haben.
Siehe auch
Literatur
- Liselotte Benisch: Humboldt Kreuzworträtsellexikon. ISBN 3-581-66091-1
- Heike Pfersdorff (Red.): Duden. Das kleine Kreuzworträtsellexikon. ISBN 3-411-70301-6
- Alec Robins: Crosswords. ISBN 0-340-05978-8
Einzelnachweise
- ↑ Michael Schulte: Das erste Kreuzworträtsel wird veröffentlicht (Kalenderblatt des Deutschlandradios Kultur vom 21. Dezember 2003)
- ↑ George Eliot: Brief History of Crossword Puzzles enthält das am 21. Dezember 1913 in der New York World abgedruckte Kreuzworträtsel
Weblinks
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