Jarowinsky

Jarowinsky
Werner Jarowinsky (1983).

Werner Jarowinsky (* 25. April 1927 in Leningrad; † 22. Oktober 1990 in Berlin) war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED in der DDR.

Leben

Die Familie Jarowinskys übersiedelte in den 1930er Jahren nach Deutschland, Jarowinsky absolvierte 1941 - 1943 eine Ausbildung zum Industriekaufmann und leistete bis 1945 Wehrdienst.

1945/46 trat er der KPD/SED bei und war Angestellter bei der Volkspolizei. Zugleich absolvierte er die Vorstudienanstalt in Halle (Saale) und legte 1947 das Abitur ab. 1948-1951 studierte er an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Humboldt-Universität Berlin Wirtschafts- und Rechtswissenschaft. 1951-1956 war er Dozent an der Humboldt-Universität. 1956 erfolgte seine Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig mit der Arbeit „Die Funktionen der Planung des sozialistischen Handels der Deutschen Demokratischen Republik und die Grundlagen der staatlichen Einzelhandelsumsatzplanung“.

1956 wurde er Leiter des Forschungsinstituts für Binnenhandel, 1957 Leiter der Hauptverwaltung und 1959 Staatssekretär im Ministerium für Handel und Versorgung. 1963 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der SED, Kandidat des Politbüros des ZK der SED (seit 1984 Mitglied) mit Verantwortung für Handel und Versorgung, später auch Kirchenfragen, und Abgeordneter der Volkskammer, hier seit 1971 als Vorsitzender des Ausschusses für Handel und Versorgung.

Im November 1989 wurde er stellvertretender Präsident der Volkskammer und Vorsitzender der SED- bzw. SED-PDS-Fraktion. Am 10. Januar 1990 schied er aus der Volkskammer aus und wurde am 20. Januar aus der SED-PDS ausgeschlossen.

Jarowinsky wurde 1987 mit dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet.

Schriften

  • Wesen, Funktionen und Hauptaufgaben des Binnenhandels in der Deutschen Demokratischen Republik. Verlag Die Wirtschaft, Berlin 1955
  • Die Funktionen der Planung des sozialistischen Handels der Deutschen Demokratischen Republik und die Grundlagen der staatlichen Einzelhandelsumsatzplanung. Leipzig 1956
  • Über die Durchführung des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft im Binnenhandel in Verbindung mit der Verwirklichung des Volkswirtschaftsplanes 1965: Aus einem Referat. Dietz-Verlag, Berlin 1964
  • Bericht des Politbüros an die 12. Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, 12./13. Dezember 1969. Dietz-Verlag, Berlin 1969
  • Aus dem Bericht des Politbüros an die 16. Tagung des ZK der SED 26./27. November 1975. Berlin 1975
  • Alles für das Wohl des Volkes: ausgewählte Reden und Aufsätze. Dietz-Verlag, Berlin 1987 ISBN 3-320-00939-7

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Werner Jarowinsky — (1983). Werner Jarowinsky (* 25. April 1927 in Leningrad; † 22. Oktober 1990 in Berlin) war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED in der DDR …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Politbüros des ZK der SED — Das Politbüro des ZK der SED, Mitglieder und Kandidaten 1968 Vorgänger war das Politbüro des Parteivorstandes der SED, dem vom 24. Januar 1949 bis 25. Juli 1950 Franz Dahlem, Friedrich Ebert, Otto Grotewohl, Helmut Lehmann, Paul Merker, Wilhelm… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Sekretariats des ZK der SED — Die Liste der Mitglieder des Sekretariats des ZK der SED gibt einen Überblick über die Sekretäre und ihre Aufgabenbereiche. ZK Sekretäre waren gegenüber den staatlichen Ministern weisungsbefugt. In der Praxis wurden die Entscheidungen allerdings… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Volkskammer der DDR (9. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder der Volkskammer der DDR in der 9. Wahlperiode (1986–1990). Zusammensetzung Bei der Volkskammerwahl am 8. Juni 1986 stimmten nach offiziellen Angaben bei einer Wahlbeteiligung von… …   Deutsch Wikipedia

  • Grete Wittkowski — Margarete Wittkowski (* 18. August 1910 in Posen; † 20. Oktober 1974 in Singen (Hohentwiel)), auch Grete Wittkowski, M. Witt, war Kommunistin, Wirtschaftswissenschaftlerin und deutsche Politikerin. Sie war von 1961 bis 1967 stellvertretende… …   Deutsch Wikipedia

  • Käte Sima — Käte Niederkirchner (* 30. Januar 1944 in Tscheljabinsk) ist eine deutsche Politikerin (SED und PDS) und Kinderärztin. Sie ist die Nichte der vor allem in der DDR bekannt gewordenen Widerstandskämpferin Käthe Niederkirchner. Leben Käte… …   Deutsch Wikipedia

  • Käte Sima-Niederkirchner — Käte Niederkirchner (* 30. Januar 1944 in Tscheljabinsk) ist eine deutsche Politikerin (SED und PDS) und Kinderärztin. Sie ist die Nichte der vor allem in der DDR bekannt gewordenen Widerstandskämpferin Käthe Niederkirchner. Leben Käte… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Sankt Petersburger — Inhaltsverzeichnis 1 Söhne und Töchter der Stadt 1.1 A 1.2 B 1.3 C 1.4 D 1.5 E 1.6 F …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Jao–Jaz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Volkskammer der DDR (4. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder der Volkskammer der DDR in der 4. Wahlperiode (1963–1967). Zusammensetzung Bei der Volkskammerwahl 1963 stimmten nach offiziellen Angaben 99,95 [1] der Wähler für den Wahlvorschlag der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”