- Jauchefass
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Ein Güllefass ist ein landwirtschaftliches Gerät, das dazu dient Gülle bzw. Jauche auf Feldern zu verteilen. Das Güllefass wird von einem Traktor gezogen und über die Zapfwelle angetrieben. Es gibt jedoch auch Güllefässer, die über eine eigene Antriebsachse verfügen, die durch die Wegezapfwelle angetrieben wird.
Inhaltsverzeichnis
Vakuumtankwagen
Beim Vakuumtankwagen wird durch eine Vakuumpumpe, in der Regel eine Drehschieberpumpe, der Behälter des Güllefasses beim Befüllvorgang unter Vakuum gesetzt und dadurch die Gülle in dem Behälter gesaugt. Für die Entleerung wird der Kompressor umgeschaltet, so dass im Behälter ein Überdruck erzeugt wird und somit die Gülle unter Druck aus dem Behälter gedrückt wird. Somit sind an diese Bauweise erhöhte Anforderungen gestellt. Um den Befüllung des Vakuumwagen - insbesondere bei zähflüssiger Gülle - zu verbessern, werden häufig hydraulisch angetriebene Befüllbeschleuniger eingesetzt. Zum einen kann der Befüllvorgang beschleunigt und zum anderen über den reinen Vakuum-Effekt hinaus ein höherer Befüllgrad erreicht werden. Die Vakuumpumpe kommt im Unterschied zu Drehkolben- bzw. Exzenterschneckenpumpen nicht mit der Gülle in Berührung. Die Vakuumpumpe kann daher vom Verschleiß als günstiger beurteilt werden. Da dem Vakuum sowie dem Druck im Inneren des Behälters eines Güllewagens Grenzen gesetzt sind (EU-Druckgeräte-Richtlinie), werden bei großen Saugtiefen und hohen Ausbringbreiten Grenzen der Leistungsfähigkeit gesetzt.
Pumptankwagen
Beim Pumptankwagen wird die Gülle mit einer Drehkolben- bzw. Exzenterschneckenpumpe von der Güllegrube angesaugt und in den Tankwagen gepumpt. Zum Ausbringen wird dann mittels Dreiwegehähnen oder Schiebern die Gülle aus dem Tank über die Pumpe zum Verteilgerät geleitet. Eine Änderung der Drehrichtung der Pumpe wird nicht durchgeführt und die Ansaug- bzw. Druckseite der Pumpe bleibt gleich. Beim Pumptankwagen kommen im Behälterbau oft Verbundwerkstoffe wie GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) anstatt Stahl zum Einsatz. Diese Materialien bringen einen großen Gewichtsvorteil, der sich dann in der Nutzlast des Fasses positiv auswirkt. Im Unterschied zu Vakuum-Güllewagen kommt das zu fördernde Medium mit der Pumpe in Berührung, so dass in der Regel ein höherer Verschleiß auftritt. Um die Pumpe vor Fremdkörpern zu schützen werden häufig Steinfangkästen oder Schneidwerke eingesetzt.
Schleudertankwagen
Beim Schleudertankwagen ist ein selbstständiges Ansaugen aus der Güllegrube nicht möglich, da kein Unterdruck erzeugt werden kann. Das Befüllen des Tankwagens geschieht mit einer externen Güllepumpe oder einer Pumpstation, welche stationär an der Güllegrube verbleibt. Zum Ausbringen wird durch ein Schaufelrad am Ende des Tankwagens die Gülle so beschleunigt und in einen Kanal gedrückt, dass die Gülle mit Überdruck gegen einen Prallkopf oder ein anderes Verteilgerät weitergeleitet wird. Auch hier kann aus Gewichtsgründen auf einen vakuumfesten Stahltank verzichtet werden.
Verteiltechnik
Breitverteiler
Breitverteiler verteilen die Gülle flächig auf eine bestimmte Breite. Sie sind bei Grünland meist die bessere Wahl. Die Arbeitsbreite erreicht dabei bis ca 18 m.
- Bei Pralltellern wird die Gülle auf ein rundes Prallbelch geleitet, das den Strahl nach oben wegleitet und verteilt. Prallteller die vor 2006 angeschafft wurde dürfen nur noch bis 2016 verwendet werden, später angeschaffte Prallteller sind bereits ab 2010 nicht mehr zulässig.
- Der Pendel- oder Schwenkverteiler verteilt durch Pendelbewegung die Gülle. Sie bleibt dabei grobtropfig, ist damit stickstoffverlustarm, und weist dabei eine gute Verteilgenauigkeit auf.
- Prallkopfverteiler lenken den Güllestrahl nach unten und seitlich ab. Die Gülle trifft dabei senkrecht auf ein glattes oder gebogenes Blech auf. Sie sind auch bekannt als "Schwanenhalsverteiler"
Exaktverteiler
Exaktverteiler teilen durch eine Zwangszuführung jedem Bereich der Fläche die gleiche Menge an Flüssigmist zu. Sie sind deutlich kostenintensiver als die Breitverteiler. Bei der Ausbringung auf unbestelltes Ackerland ist die gleichzeitige Einarbeitung mittels Schwergrubber oder Scheibenegge möglich. Die Arbeitsbreite sinkt hier von max. 24 m auf max. 5 m ;
- Beim Schleppschlauch wird die Gülle in Schläuche eingeleitet, die hinter dem Gerät über den Boden schleifen, und wird so direkt auf den Boden geleitet. Dieses Verfahren hat den besonderen Vorteil einer verminderten Geruchsbelästigung sowie geringerer Verluste an Stickstoff etc. Zudem bietet diese Technik Vorteile, wenn das Saatgut bereits aufgelaufen ist, da die grünen Teile der Pflanzen weniger mit der Gülle in Kontakt kommen und deshalb weniger verätzt werden. Für Grünland ist der Schleppschlauch weniger gut geeignet, da das Gras durch die Schläuche Schaden nehmen kann und die Gülle direkt auf das Gras aufgebracht wird, da der Bewuchs zu dicht ist, als dass die Gülle direkt auf den Boden gelangen könnte. Zudem ist die Ausbringung in Streifen ungleichmäßig und nicht alle Bereiche erhalten die gleiche Güllemenge.
- Beim Schleppschuhverteiler wird die Gülle aus den Schläuchen mit zusätzlichen Metallkufen direkt in die Grasnarbe geritzt. Der Einsatzschwerpunkt liegt hier auf dem Grünland. .
Mehrfachdüsenverteiler
Dieses System ist eine Kreuzung der beiden oberen Verteilverfahren. Hierbei wird über Schläuche der Flüssigmist zu zwei oder mehreren kleinen Breitverteilern geleitet. Damit werden die Vorzüge der genauen Verteilung der Exaktverteiler und der breitflächigen Ausbringung der Breitverteiler vereinigt.
Literatur
- Die Landwirtschaft: Band 3 - Landtechnik Bauwesen. BLV Verlagsgesellschaft, München, ISBN 3-405-14349-7
Siehe auch
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