Amigó

Amigó
Luis Amigó

Luis Amigó (* 17. Oktober 1854 in Massamagrell; † 1. Oktober 1934 in Valencia) war ein spanischer Kapuziner, römisch-katholischer Bischof und Ordensgründer.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Am 17. Oktober 1854 wurde Luis Amigó in Massamagrell, einem Dorf in der Nähe von Valencia als viertes von sechs Kindern geboren. Wenige Jahre später zog die Familie in die Innenstadt Valencias. Seit dem Herbst 1866 besuchte er als externer Schüler das Priesterseminar und wurde Mitglied in katholischen Vereinen, in denen er sich für benachteiligte Kinder, Kranke und Strafgefangene engagierte. Am 6. November 1870 starb sein Vater und nur ein Jahr später, am 10. August 1871, auch seine Mutter. Ein befreundeter Priester nahm sich Luis und seiner Geschwister an. Im März 1873 trat Luis der franziskanischen Laienbewegung bei, dem sogenannten Dritten Orden des hl. Franziskus.

Ordenseintritt, Priesterweihe und Wiederaufbau des dritten Ordens

Am 12. April 1874 trat er in Bayonne in Frankreich in den Kapuzinerorden ein. Von nun an hieß er Bruder Luis de Massamagrell. Am 18. April 1875 beendete er das Noviziat und legte die erste Profess ab. Im März 1877 kehrte er als einer der ersten Kapuziner nach der Vertreibung wieder nach Spanien zurück, zunächst kam er nach Andalusien. Im Januar 1879 wurde er in den Konvent von Montehano in der Provinz Santander im Norden Spaniens versetzt, wo er im März zum Priester geweiht wurde. Er begann seine pastorale Aktivität mit Jugendlichen und Strafgefangenen. Am 2. August 1881 kehrte er zurück in den wiedereröffneten Konvent seines Geburtsortes Massamagrell (Valencia) und begann als geistlicher Begleiter mit dem Wiederaufbau des Dritten Ordens.

Ordensgründer

Am 5. Mai 1885 gründete Luis Amigó die Ordensgemeinschaft der Kapuziner Terziarinnen und am 12. April 1889 die Ordensgemeinschaft der Kapuziner Terziaren, die nach ihm auch „Amigonianer“ genannt wurden. Am 29. Oktober 1890 begannen die Amigonianer in Madrid in der Escuela de Reforma de Santa Rita mit der Erziehung straffällig gewordener Jugendlicher.

Provinzoberer, Bischof und Senator

Am 1. Dezember 1898 wurde Luis Amigó zum ersten Provinzoberen der wiedererrichteten Kapuzinerprovinz von Valencia gewählt. Am 9. Juni 1907 wurde er in Madrid zum Bischof geweiht und trat am 28. Juli sein Amt als apostolischer Verwalter in Solsona an, einer Kleinstadt mit damals ca. 2.500 Einwohnern in Katalonien. Zur Diözese gehörten zu dieser Zeit etwa 118.000 Gläubige. Luis Amigós umfangreiches Lehramt zeigte sich in insgesamt 48 Hirtenbriefen. Am 13. November 1913 wurde Luis Amigó Bischof von Segorbe, einer Kleinstadt mit damals ca. 7.000 Einwohnern in der Provinz Valencia. Zu dieser Diözese gehörten etwa 90.000 Gläubige. Ab dem 23. April 1914 vertrat Luis Amigó als Senator die Kirchenprovinz Valencia im Senat, dem spanischen Oberhaus und wurde 1919 in diesem Amt für weitere fünf Jahre bestätigt. Am 11. Juni 1920 wurde das erste Erziehungsheim Spaniens in Amurrio im Baskenland mit dem Namen 'Casa del Salvador' eingeweiht. Es wurde von den Amigonianern geleitet. Am 1. Oktober 1934 starb Luis Amigó fast achtzigjährig in Valencia und wurde im Mutterhaus der Kapuziner Terziarinnen in seinem Geburtsort Massamagrell beigesetzt.

Siehe auch

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