- Jean-Baptiste Rome de L'Isle
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Jean-Baptiste Louis Romé de L’Isle (* 26. August 1736 in Gray (Haute-Saône); † 7. März 1790 in Paris) war ein französischer Mineraloge und gilt als einer der Begründer der Kristallographie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jean-Baptiste Romé de L’Isle war während des Dritten Karnataka-Krieg Offizier in einem französischen Artillerie-Regiment und wurde 1761 bei der Eroberung von Pondicherry von britischen Truppen gefangengenommen. Er verbrachte die Jahre seiner Haft in Tranquebar und China und kehrte erst 1764 wieder nach Frankreich zurück. Die Eindrücke seiner Zeit in Indien und China sowie die früherer Reisen weckten sein Interesse an der Natur, speziell der Geowissenschaften. Durch die Zusammenarbeit mit dem französischen Chemiker und Mineralogen Balthazar Georges Sage verlagerten sich seine Interessen hauptsächlich auf die Mineralogie.
Leistungen
Angetrieben von der Klassifikation der Lebewesen durch Carl von Linné versuchte Romé de L’Isle dies auf die unbelebte Natur zu übertragen und schuf damit die erste Systematik von Kristallen indem er Salzkristalle, Steinkristalle, Kieskristalle und Erzkristalle unterschied. Basierend auf der Entdeckung des Gesetzes der Winkelkonstanz an Quarzkristallen durch Nicolaus Steno begann Romé de L’Isle, nach Konstruktion eines geeigneten Anlegegoniometers, mit systematischen Untersuchungen an weiteren Kristallen beziehungsweise Mineralen. Dabei beschrieb er zahlreiche bislang unbekannte oder nur schlecht bestimmte Minerale. Bei der Veröffentlichung seiner Ergebnisse verwendete er als erster den Begriff „Kristallographie“, der bis heute die Wissenschaft von den Kristallen beschreibt. Seine Arbeiten legten auch den Grundstein für die Arbeiten von René-Just Haüy, der das Symmetriegesetz und das Gesetz der rationalen Indizes in der Kristallographie entwickelte.
Werke
- Essai de cristallographie. 1772
- Déscription methodique des minéraux d’une collection de minéraux du cabinet de MDRDL. 1773
- Crystallographie. 1777
- L’action du feu central banni de la surface du globe. 1779
- L’action du feu central démontrée nulle à la surface. 1781
- Cristallographie, ou Déscription des formes propres à tous les corps du règne minéral. 1783
- Des caractères extérieurs des minéraux. 1784
- Observations sur les rapports qui paroissent exister entre la mine dite cristeaux d’etain et les cristeaux de fer octaedres. 1786
- Métrologie, ou tables pour servir à l’intelligence des poids et des mesures des anciens. 1789
Literatur
- K. H. Wiederkehr: Von frühen Ideen über eine regelmäβige Gestalt kleinster Materieteilchen bis zu Delisles und Bergmans Vorarbeiten für Haüys Kristallstrukturtheorie. In: Centaurus. Bd. 21, Nr. 1, 1977, S. 27.
Weblinks
PND: Datensatz zu Jean-Baptiste Romé de L’Isle bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 24. Oktober 2007 - Kurzbiografie auf www.impmc.jussieu.fr (französisch)
- Romé de L’Isle: Des caractères extérieurs des minéraux, ou Réponse à cette question. (1784) (französisch)
- Digitalisierte Werke von Romé de l’Isle - SICD der Universitäten von Strasbourg
Personendaten NAME Romé de L’Isle, Jean-Baptiste Louis ALTERNATIVNAMEN Romé Delisle, Jean-Baptiste Louis KURZBESCHREIBUNG französischer Mineraloge und Kristallograph GEBURTSDATUM 26. August 1736 GEBURTSORT Gray (Haute-Saône) STERBEDATUM 7. März 1790 STERBEORT Paris
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