Jean Pit Morell

Jean Pit Morell

Pit Morell (* 4. Januar 1939 in Kassel; auch Jean Pit Morell) ist ein deutscher Maler und Erzähler.

Morell wuchs u. a. im heutigen Hofgeismarer Stadtteil Hümme auf. Die Erinnerung an den Ort seiner Kindheit in Hümme bestimmt zahlreiche Arbeiten des Künstlers, auch die Ausstellung im Jahre 2006 mit dem Titel „Rückkehr nach Humi“. Doch „Humi“ ist auch überall dort, „wo sich das Große im Kleinen zu erkennen gibt, Humi heißt das Phantasie- und Traumland von Jean Pit Morell“, hieß es in einem Artikel der „Welt“ am 6. Dezember 2005.

Nicht weit entfernt von Hümme, im heutigen Hofgeismarer Stadtteil Kelze, lebten seit dem 17. Jahrhundert die hugenottischen Vorfahren der Familie Morell.

Leben und Werk

Nach dem Grafik-Studium an der Staatlichen Werkkunstschule in Kassel bei dem Kleeschüler Prof. Hüffner (1958) ist Morell seit 1964 als freischaffender Künstler in Worpswede ansässig und tätig. Hier entstehen seine Arbeiten, besonders Zeichnungen und Radierungen, aber auch Lyrikbände.

Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und war Teilnehmer an der documenta 6 in Kassel im Jahr 1977.

Lebenslauf

1939 wurde Morell in Kassel geboren. Aufgrund der Zerstörung der Stadt 1943 im Zweiten Weltkrieg hielt er sich bis zum Kriegsende in Reinhardswald bei seiner Tante auf. Ein Jahr später zog er nach Hohenkirchen um.

Im Jahr 1951 zog Morell nach Sielen und Hümme (HUMI) um, dort bekam er Zeichenunterricht bei Lehrer Hinze und Anregungen durch den Maler und Bildhauer Wilhelm Hugues. Von 1954–1957 absolvierte Pit Morell eine kaufmännische Lehre in Kassel. Ab 1958 begann Morell ein Grafik-Studium an der Staatl. Werkkunstschule Kassel bei Prof. Hüffner. Im selben Jahr reiste er mit einem Fahrrad nach Paris. Die beiden Folgejahre verbrachte er in München und Kassel, er heiratete Rosmarie Ellerlage.

Von 1960 bis 1963 wohnte er in Bremen, dort verfasste er den Lyrikband „Tschikeung“. Seit 1964 nach Worpswede umgezogen, fertigte er von 1965–1970 Zeichnungen und Radierungen. Im Jahr 1965 erstellte Morell auch seine erste Ausstellung von Buntstiftzeichnungen bei Sydow/Frankfurt und Brockstedt/Hamburg. Zudem erfand er sein Land „HUMI“, dessen Seltsamkeiten er zeichnete. 1966 folgte mit „Signale“ ein Lyrik-Band.

1967 erhielt Morell den Kunstpreis von Bremen und Niedersachsen. Einzelausstellungen waren unter anderem in der Kunsthalle Bremen, dem Niedersächsischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg sowie dem Kunstverein in Wiesbaden zu sehen. Ein Jahr darauf erhielt Pit Morell ein Stipendium der Aldegrever Gesellschaft in Münster sowie den Kunstpreis des Senats der Freien und Hansestadt Bremen. 1969 wurde ihm der Niedersächsische Kunstpreis für Bildende Kunst verliehen.

1977 nahm er an der documenta 6 in der Section Handzeichnungen in Kassel teil. 1982 folgte ein Parisaufenthalt, dieser wurde ermöglicht durch ein Stipendium des Landes Niedersachsen. Im Jahr 1986 erhält Morell einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Kunst in Bremen. 1995 wurde ihm der Kunst- und Kulturpreis des Landkreises Osterholz verliehen.

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