- Amir Kabir (Ministerpräsident)
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Amir Kabir (persisch امیرکبیر), ebenfalls bekannt als Mirza Taghi Khan (persisch میرزا تقیخان; * 9. Januar 1807 in Arak, Iran; † 1852 in Kaschan) war Ministerpräsident während der Regentschaft des Kadscharen-Königs Naser ad-Din Schah und einer der bedeutendsten Reformer des Iran. Die von ihm eingeleiteten Veränderungen führten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer beachtlichen Modernisierung des Landes .
Inhaltsverzeichnis
Leben
Amir Kabir wurde 1807 als Sohn des Koches des damaligen Ministerpräsidenten Qua'em Maqam in der Nähe von Arak geboren. Seine Karriere begann als Schreiber der Administration, in deren Hierarchie er schnell aufstieg. 1829 begleitete er als Juniormitglied eine Mission nach St. Petersburg, wo ihm die Reformbedürftigkeit seines eigenen Landes gewahr wurde. Bei einer weiteren Mission ins Osmanische Reich verfolgte er die Modernisierungsbestrebungen des Nachbarlandes. Nach seiner Rückkehr berief ihn Mohammad Schah 1847 an den Hof des damaligen Kronprinzen Naser ad-Din Schah nach Aserbaidschan. Als Mohammad Schah 1848 starb, übernahm Amir Kabir das Amt des Ministerpräsidenten des neuen Königs Naser ad-Din Schah.
Reformen
Amir Kabir übernahm sein Amt zu einer Zeit, als das Land finanziell am Boden lag und die Zentralregierung geschwächt war. Er leitete daher eine Reihe von Veränderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ein. Er gründete neue Ministerien, reorganisierte das Finanzsystem, strich unnötige Ausgaben und reformierte das Steuersystem. Er gründete die erste Zeitung des Landes Vaqehye Etefaghie und förderte die lokale Wirtschaft. Er leitete außerdem eine neue Ära des Gesundheitssystems ein, indem er obligatorische Impfungen gegen Pocken einführte, so dass die Sterberate beträchtlich reduziert wurde. Im Bereich des Bildungswesens förderte er Auslandsstudien (vor allem ins europäische Ausland) und gründete die erste moderne Universität des Landes in Teheran, die Dar al-Fonoun (Haus der Fähigkeiten).
Verbannung und Tod
Die Reformen stießen nicht nur auf positive Resonanz. Die zahlreichen Streichungen führten zum Unmut der bis dahin privilegierten Schichten. So entwickelte sich im Umfeld seiner Schwiegermutter und gleichzeitig der Mutter Naser ad-Din Schahs ein Komplott gegen ihn. Dem König wurde eingeredet, sein Ministerpräsident wolle ihm den Thron streitig machen. So wurde Amir Kabir 1851 seines Amtes enthoben und in den Fin-Garten nach Kaschan verbannt, wo er ein Jahr darauf ermordet wurde.
Verfilmungen
Amir Kabirs Leben wurde von Dariush Arjmand in dem Film Nasereddin Shah, Actor-e Cinema porträtiert. Weiterhin wurde sein Leben von Saeed Nikpour in der Fernsehserie Amir Kabir nachgezeichnet.
Literatur (Auswahl)
- Adamiyat, Fereydun. Amir Kabir and Iran. Tehran. Kharazmi Publishing 1975/1354
- Amanat, Abbas. "The Downfall of Mizra Taqi Khan Amir Kabir and the Problem of Ministerial Authority in Qajar Iran". In: International Journal of Middle East Studies 23 (1991), Sö 577 -599
Weblinks
Personendaten NAME Kabir, Amir ALTERNATIVNAMEN Mirza Taqi Farahani, Mirza Taqi Khan KURZBESCHREIBUNG iranischer Ministerpräsident während der Kadscharenzeit, Reformer GEBURTSDATUM 9. Januar 1807 GEBURTSORT Arak, Iran STERBEDATUM 1852 STERBEORT Kaschan (Stadt)
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