Jeff Gedmin

Jeff Gedmin

Jeffrey Gedmin (* 13. Mai 1958 in Washington D.C.) ist ein US-amerikanischer Politologe; sein Name weist auf eine litauische Abstammung hin. Er war von 2001 bis 2007 Direktor des deutschen Ablegers des Aspen-Instituts, das sich in Berlin auf der Wannseeinsel Schwanenwerder befindet. Weiterhin ist er Beiratsmitglied der Deutschen Bank. Seit März 2007 ist Gedmin Direktor von Radio Free Europe/Radio Liberty.[1]

Gedmin war und ist Dauergast bei Gesprächsrunden im deutschen Fernsehen und Interviewpartner für Wochenmagazine wie z. B. den Focus. Laut Michael Stürmer bemüht er sich dabei, „die Brücke zum radikal veränderten amerikanischen politischen Denken zu spannen”.

Die Karriere von Jeff Gedmin begann durch Kontakte zum State Department, wo er als Chorleiter arbeitete. Seine musikalische Ausbildung führte ihn nach Salzburg und in die DDR. Bei Reisen Ende der 70er Jahre und mehreren monatelangen Aufenthalten in den 80er Jahren in der DDR begann er sich zunehmend für Politik und speziell für osteuropäische Länder zu interessieren. Anfangs ein eher linker Student mit den Nebenfächern deutsche Sprache und Literatur entwickelte er zunehmend Standpunkte, mit denen er heute den sog. „Neocons” nahesteht. So wandelte er sich vom Musik-Studenten (Hauptfach Klavier) zum politischen Publizisten. Während er als High-School-Lehrer arbeitete, promovierte er parallel an der Georgetown University. Anschließend war er mehrere Jahre im American Enterprise Institute für politische Forschung in Washington tätig, wo Richard Perle sein Mentor war.

Als Direktor der New Atlantic Initiative, einem Interessenverbund internationaler Institute, Politiker, Wirtschaftsleute und Journalisten hatte Gedmin enge Kontakte etwa zu Henry Kissinger, Margaret Thatcher, Donald Rumsfeld, Madeleine Albright, Benjamin Netanyahu oder Václav Havel. Als Leiter des Aspen-Instituts in Berlin setzte er sich zum Ziel, den seiner Meinung nach grassierenden Anti-Amerikanismus in Deutschland zu bekämpfen. Dabei vertrat er häufig sehr umstrittene Positionen, wie etwa in seiner Welt-Kolumne "Warum ich die EU für einen Irrtum halte" [2] [3] oder zum Internationalen Strafgerichtshof (Europa ist scheinheilig und selbstgerecht. Der Strafgerichtshof wird politisch missbraucht werden – wie andere UN-Gremien auch)[4]. Gedmin verfügt über sehr gute Kontakte zur US-Regierung unter George H. W. Bush.

Biographie

Jeffrey Gedmin wurde am 13. Mai 1958 in Washington D.C. geboren. Er besuchte die Highschool und begann anschließend ein Studium der Musik und der Sprache. 1977 studierte Gedmin am Dolmetscher-Institut in München. Anschließend absolvierte er ein akademisches Überseejahr an der Universität Salzburg.

1980 bestand Gedmin die Prüfung zum Bachelor of Arts (Hauptfach: Musik) an der American University in Washington D.C.. Von 1981 bis 1988 arbeitete Gedmin als Highschool-Lehrer. Gleichzeitig besteht er 1982 die Prüfung zum Master of Arts. Außerdem studierte Gedmin 1984 und 1985 ein Sommersemester an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, beziehungsweise an der Pädagogischen Hochschule Erfurt.

1986 legte Gedmin an der Johns Hopkins School of Advanced Studies (SAIS) sein Abschlussdiplom ab.

Er arbeitete von 1988 bis 1997 als Politologe am American Enterprise Institute und promovierte 1990 an der Georgetown University in Washington D:C:. Seine Doktorarbeit befasst sich mit German Area Studies.

Von 2001-2007 war Gedmin Direktor des Aspen Institute in Berlin (Wannseeinsel Schwanenwerder) und schreibt Kolumnen für Die Welt und American Spectator. Außerdem ist er häufiger Gast im Fernsehen. Gedmin hält Vorträge zu den Themen: atlantische Sicherheit und wirtschaftliche und politische Kooperation.

Am 5. Februar 2007 wurde bekannt, dass Jeffrey Gedmin das Aspen Institute verlässt und als CEO von Radio Free Europe/Radio Liberty nach Prag wechselt.

Tätigkeiten und Werk

Im so genannten Right Web fungiert Gedmin als Mitinitiator verschiedener Unterschriftenaktionen, die zum Beispiel den Krieg im Irak forderten und als notwendig beschrieben. Die Unterzeichner rekrutieren sich aus politischer Prominenz wie Condoleezza Rice, Dick Cheney und Paul Wolfowitz.

In seinen Kolumnen (Die Welt/American Spectator) rezensiert Gedmin das politische Klima und das politische Geschehen zwischen den USA und Europa. Das politische Handeln der US-amerikanischen Regierung unter George W. Bush wird dargestellt und tendenziell positiv bewertet. Die Beziehungen der USA zu Europa werden aus einem US-amerikanischen und neokonservativen Blickwinkel dargestellt.

Alle Artikel, die von Gedmin zwischen 2002 und 2005 verfasst wurden, sind auf der Homepage des Aspen Instituts einsehbar, zum Beispiel: „Saddam kaufen wäre billiger”, etc.

Quellen

  1. Jeffrey Gedmin Named President Of Radio Free Europe/Radio Liberty
  2. Warum ich die EU für einen Irrtum halte, Die Welt, 22. Juli 2004
  3. Spiegel online Kommentar zu der vorigen Quelle
  4. Europa ist scheinheilig und selbstgerecht. Der Strafgerichtshof wird politisch missbraucht werden – wie andere UN-Gremien auch in:Der Tagesspiegel, 8.7.2002.

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  • List of Georgetown University alumni — *B, GSB, SBA, or MSB McDonough School of Business (once Georgetown School of Business and School of Business Administration) *C, COL, or CAS Georgetown College (once the College of Arts and Sciences) *D or DDS Dental School *F or SFS Walsh School …   Wikipedia

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