- Ammassalik
-
Tasiilaq (Wie ein ruhiger See) Kommune Kommuneqarfik Sermersooq Geographische Lage 65° 36′ 42″ N, 37° 37′ 56″ W65.611666666667-37.6322222222220Koordinaten: 65° 36′ 42″ N, 37° 37′ 56″ W Höhe 0 m Einwohner 1895 (2007) Gründung 1894 Zeitzone UTC-1 Gemeinde / Provinz (bis 2008) Ammassalik / Tunu
Fläche 232 100 km² Tasiilaq, auch Ammassalik (häufig auch veraltet: Angmagssalik oder Angmassalik) ist mit einer Bevölkerungszahl von 1.895 Einwohnern der größte Ort Ostgrönlands. Tasiilaq liegt an einem Fjord, wird umgeben vom ostgrönländischen Gebirge und zweigeteilt von einem Fluss. Die Lage an dem als besonders still geltenden Fjord führte auch zum Namen „Tasiilaq“, der „Wie ein ruhiger See“ bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis zur „Entdeckung“ durch die Frauenbootexpedition Gustav Holms 1884 lebten die Inuit Ostgrönlands in nahezu vollständiger Isolation in einigen verstreuten Dörfern. Ihr Lebensstil und ihre Jagdmethoden waren noch sehr unterentwickelt und es wird vermutet, dass sich die nur ca. 400 Bewohner bereits am Rande des Aussterbens befanden. Hungersnöte, Jagdunfälle und Naturkatastrophen waren die Gründe. Um die Modernisierung der Region voranzutreiben, legte die dänische Verwaltung 1894 Tasiilaq als zentrale Siedlung an. Trotz von den Europäern eingeschleppten Krankheiten und Alkoholproblemen nahm die Bevölkerung in der Folge stark zu.
Die Anbindung an Westgrönland war schwierig, erst im Jahre 1961 erhielt Ostgrönland eine politische Vertretung in Nuuk, und erst 1974 wurde in Tasiilaq ein Helikopterflugplatz angelegt. Noch heute ist Tasiilaq verkehrstechnisch kaum an Westgrönland angebunden, über den Flugplatz in Kulusuk ist Tasiilaq am leichtesten von Island aus zu erreichen.
Tasiilaq ist heute trotz seiner abgeschiedenen Lage mit Infrastruktur und grundlegenden Institutionen versorgt. Unter anderem ist dort ein Krankenhaus und eine Schule zu finden. Der Tourismus und Fischfang bilden die Hauptwirtschaftszweige.
Ehemalige Kommune Ammassalik
Bis zum 2009 war Tasiilaq Hauptort der eigenständigen Kommune Ammassalik mit insgesamt 3069 Einwohnern (2007), die neben Tasiilaq die Siedlungen Ikkatteq, Isortoq, Kulusuk, Kuummiut, Sermiligaaq und Tiniteqilaaq, alle im Umkreis von 80 Kilometern von Tasiilaq gelegen, umfasste.
Der Name Ammassalik leitet sich von der Lodde (Grönländisch Ammassak) ab, die hier sehr zahlreich vorkommt und seit Jahrhunderten die wichtigste Nahrungsquelle der Bevölkerung darstellt. Sie ist daher auch im Wappen Ammassaliks vertreten.
Am 1. Januar 2009 wurde die am 1. Januar 1963 gegründete Kommune aufgelöst und ging in der neugegründeten Kommuneqarfik Sermersooq auf.
Literatur
Heinz Barüske: Grönland: Kultur und Landschaft am Polarkreis. DuMont, Köln 1990, ISBN 3770115449.
Weblinks
- Podcast: Leben der Inuit am Polarkreis - ein Interview mit Robert Peroni, Interview aufgenommen in Tasiilaq August 2007.
- Ammassalik - Der Platz mit den Lodden
Einige Bilder von Tasiilaq und Umgebung
Wikimedia Foundation.