Jendretzky

Jendretzky
Hans Jendretzky bei einer Jugendweihe, 1972.

Hans Jendretzky (* 20. Juli 1897 in Berlin; † 2. Juli 1992 ebenda) war ein deutscher Politiker (USPD, KPD, SED) in der Weimarer Republik und der DDR.

Leben

Der Sohn eines Buchdruckers absolvierte nach der Schule eine Schlosserlehre. 1919 trat er der USPD bei, ein Jahr später wechselte er zur KPD, deren hauptamtlicher Funktionär er 1926 wurde. Er leitete den Roten Frontkämpferbund in Berlin und gehörte von 1928 bis 1932 dem preußischen Landtag an. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war er von 1934 bis 1938 inhaftiert. Danach konnte er wieder als Schlosser arbeiten, wurde aber 1944 erneut festgenommen.

Nach Kriegsende beteiligte sich Jendretzky am Wiederaufbau der KPD. Im Berliner Magistrat übernahm er die Leitung der "Abteilung Arbeit", die für den Arbeitseinsatz zuständig war. 1946 war er Mitbegründer des FDGB in der sowjetischen Besatzungszone und bis 1948 auch dessen Vorsitzender. Von 1948 bis 1953 hatte er nach der (Zwangs-) vereinigung mit der SPD die Leitung der Berliner SED inne. Jendretzky war zudem Mitglied des Vorstandes der Gesamtpartei und ab 1950 Kandidat des Politbüros.

Sein politischer Aufstieg wurde 1953 gebremst, nachdem er nach dem Aufstand des 17. Juni als Anhänger der Zaisser-Herrnstadt-Gruppe seiner Funktionen enthoben wurde. Nach dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 erfolgte die Rehabilitation. Von 1957 bis 1960 war Jendretzky stellvertretender Innenminister, ab 1957 gehörte er überdies dem Zentralkomitee der SED an. Mitglied der Volkskammer war Hans Jendretzky von 1950 bis 1954 sowie erneut ab 1958. 1965 übernahm er den Vorsitz der FDGB-Fraktion im Parlament.

Sämtliche Parteiämter und Mandate musste er dann im Verlauf der Wende aufgeben.

Literatur

  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin: Karl Dietz Verlag 2004, S. 344-345 ISBN 3-320-02044-7

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