Jenny Rabe von Pappenheim

Jenny Rabe von Pappenheim
Jenny von Gustedt,
geb. Rabe von Pappenheim

Jenny von Gustedt, geborene Rabe von Pappenheim (* 7. September 1811 auf Gut Stammen bei Kassel, Kurhessen; † 29. Juni 1890 auf Gut Lablacken bei Labiau, Ostpreußen) war eine deutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jenny war eine von zwei unehelichen Töchtern von Jérôme Bonaparte (1784-1860), König von Westfalen, und der Diana Gräfin Waldner von Freundstein (1788–1844), die zu dieser Zeit noch mit Wilhelm von Pappenheim verheiratet war.[1] Damit war Jenny zugleich die Nichte Napoleons.

Nach dem Tod Pappenheims ging ihre Mutter im Jahr 1815 mit den Kindern nach Weimar zurück, wo sie von deren Schwester Isabelle aufgenommen wurde. Von 1822 bis 1826 lebte sie in Straßburg bei ihrer Tante von Türckheim, kehrte aber wieder nach Weimar zurück. Dort lernte Jenny Goethe kennen, der sie stark beeinflusste. Sie freundete sich mit seinem Sohn August an und gab dessen Söhnen Wolf und Walter ersten Unterricht. Sie war auch eng befreundet mit der gleichaltrigen Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, die die Ehefrau des späteren Kaisers Wilhelms I. wurde, und nahm am Hofleben teil.

Doch schon bald musste sie das Leben am Weimarer Hof aufgeben. Jenny verlobte sich während der Sommerfrische 1837 in Bad Kissingen mit dem Gutsbesitzer und späteren preußischen Landrat Werner von Gustedt (1813–1864) und heiratete ihn am 6. März 1838 in Weimar.

Gustedt zog mit ihr auf sein neu erworbenes Gut Garden bei Deutsch-Eylau (Westpreußen) und, als er 1851 Landrat des Kreises Rosenberg wurde, lebte er mit ihr auf dem adligen Hof Rosenberg. Ihr Sohn war der preußische Rittmeister Otto von Gustedt (1839-1905). Eine Enkeltochter war die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Lily Braun (1865-1916).

Werke (Auswahl)

  • Aus Goethes Freundeskreise, Westermann Verlag, Braunschweig 1892
  • Memoiren um die Titanen. Erlebtes mit Goethe und den Bonapartes im Kreise der Hohenzollern, 2 Bände. Reissner Verlag, Dresden 1932

Einzelnachweise

  1. Das GHdA A XXI (1990) weist Jenny falsch als eheliches Kind des Wilhelm von Pappenheim aus.

Literatur

Weblinks


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