Ammoniumhydrogenkarbonat

Ammoniumhydrogenkarbonat
Strukturformel
Allgemeines
Name Ammoniumhydrogencarbonat
Andere Namen
  • Ammoniumbicarbonat
  • Hirschhornsalz
Summenformel NH4HCO3
CAS-Nummer 1066-33-7
Kurzbeschreibung farbloses Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 79,06 g·mol-1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,59 g·cm-3[1]

Schmelzpunkt

106 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung ab 60 °C[1]

Dampfdruck

67 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

gut in Wasser (220 g/l bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 22
S: keine S-Sätze
WGK 1[1]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−849 kJ·mol−1[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ammoniumhydrogencarbonat, (auch Ammoniumbicarbonat, ABC-Trieb), ist ein Ammoniumsalz der Kohlensäure. Es ist Hauptbestandteil des Hirschhornsalzes.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Die Herstellung erfolgt durch Einleiten von Kohlenstoffdioxid in konzentrierte Ammoniaklösung bei 35 - 40 °C. Das ausgefallene kristalline Ammoniumhydrogencarbonat wird abzentrifugiert und bei einer Temperatur von 40 °C getrocknet.

Eigenschaften

Ammoniumhydrogencarbonat, NH4HCO3 ist ein farbloses Kristallpulver mit einer Dichte von 2,40 g/cm3, das schwach nach Ammoniak riecht, sich sehr gut in Wasser löst und nach Salmiak schmeckt. Das Pulver neigt zum Verklumpen, beim Erhitzen zerfällt es in Ammoniak, Kohlenstoffdioxid und Wasser.

\mathrm{NH_4HCO_3 \ \xrightarrow {\Delta T} \ NH_3 + \ H_2O + \ CO_2}

Es ist als gesundheitsschädlich eingestuft.

Verwendung

Da es eine definierte Zusammensetzung hat, ist es als Backtriebmittel („ABC-Trieb“)(Backpulver) zur Herstellung von Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius in großtechnischen automatisierten Backanlagen besser geeignet als Hirschhornsalz. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 503ii zugelassen und kommt mit dem Zusatz reinst in den Handel.

Diesem Backtriebmittel verdanken angeblich die ufo-förmigen Kuchenstücke „Amerikaner“ ihren Namen. Ursprünglich nannte man diese Kuchenstücke laut dieser umstrittenen Theorie „Ammoniakaner“. Dieses Wortungetüm soll ein Bäcker dann gegen „Amerikaner“ ausgetauscht haben. (andere Theorien dazu unter Amerikaner (Gebäck))

In China wird Ammoniumhydrogencarbonat in großen Mengen als Stickstoffdünger eingesetzt.[3]

Quelle

  1. a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 1066-33-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 31.12.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. PAETEC Formelsammlung Ausgabe 2003, Seite 116
  3. Yara Fertilizer Industry Handbook 2008, Seite 16

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