- Jeschken
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Berg Ještěd. Für die gleichnamigen Skisprungschanzen siehe Ještěd (Skisprungschanzen).
Ještěd | ||
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Höhe | 1.012 m n.m. | |
Lage | Tschechien | |
Gebirge | Jeschkengebirge | |
Geographische Lage | 50° 43′ 56″ N, 14° 59′ 7″ O50.73222222222214.9852777777781012.0Koordinaten: 50° 43′ 56″ N, 14° 59′ 7″ O | |
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Gestein | Quarzit |
Der Ještěd (deutsch Jeschken) ist mit 1.012 m die höchste Erhebung im Jeschkengebirge in Nordböhmen (Tschechien). Er ist der Hausberg von Liberec.
Inhaltsverzeichnis |
Entstehung des Namens
Der Ursprung des Namens ist ungewiss, vermutlich leitet sich der Name von Eschenberg, nach der einst hier vorherrschenden Baumart, ab. Im Tschechischen ist der Name zuerst im Jahr 1545 als Jesstied nachgewiesen (pod horou Jesstiedem). Die deutsche Form Jeschkenberg wird im Jahr 1565 erstmals erwähnt.
Lage und Umgebung
Der Ještěd befindet sich unmittelbar südwestlich von Liberec. Direkt am Fuße des Berges liegt der Stadtteil Horní Hanychov (Oberhanichen) sowie die Gemeinde Světlá pod Ještědem (Swetlai). An den Hängen des Ještěd-Kammes befindet sich eine Reihe von Skiliften und Skipisten für den alpinen Skisport. Bekannt sind auch die Ještěd-Skisprungschanzen. Auf der großen K120-Anlage werden regelmäßig auch internationale Skisprungwettbewerbe ausgetragen. Herausragendes Ereignis im Skispringen am Ještěd waren die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2009 in Liberec.
Geschichte
Bereits 1838 wurde auf dem Gipfel der heute noch vorhandene Rohanstein errichtet, der gleichzeitig als Grenzstein diente. Eine erste Hütte auf dem Gipfel bestand schon im Jahre 1844.
Als Station Nr. 4 Jeschken war der Berg in den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts eine Station 1. Ordnung der königlich-sächsischen Triangulation. Aus diesem Grund wurde auf dem Gipfel eine Vermessungsstation errichtet.
Im Jahre 1906 wurde durch den Gebirgsverein ein stattliches Berghotel erbaut, welches 1963 abgebrannt ist. Zwischen 1966 und 1973 wurde nach dem Entwurf des Architekten Karel Hubáček ein futuristisches Hotel mit einem 88 Meter hohen Fernsehturm errichtet. Für den Bau wurde Karel Hubáček mit dem Perret-Preis ausgezeichnet. Der moderne Bau fungiert als Aussichtsturm, Sendemast, Hotel und Restaurant.
Am 23. August 1940 gegen Mitternacht prallte ein Flugzeug des Typs Heinkel He 111 vom II. Kampfgeschwader (Löwengeschwader) in Lüneburg gegen Mitternacht gegen den Berg unweit des Gipfels und riss eine lange Schneise in den Wald. Bei diesem Unglück starben die vier Insassen.
Wege zum Gipfel
Von Horní Hanychov (Oberhanichen), einem Stadtteil von Liberec, verkehrt eine Kabinenseilbahn zum Gipfel. Von der Passhöhe Výpřež (Ausgespann) führt eine schmale asphaltierte Straße auf den Berg. Eine Auffahrt mit eigenem Fahrzeug ist somit auch möglich. Wanderer gelangen über eine Vielzahl markierter Wanderwege zum Gipfel. Günstigster Ausgangspunkt ist die Endstelle der Liberecer Straßenbahnlinie 3 in Horní Hanychov. Über den Berg führen rot markiert der Europäische Fernwanderweg E3 und der Bergwanderweg Eisenach–Budapest.
Weblinks
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