- Jingtu zong
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Amitabha-Buddhismus ist eine Sammelbezeichnung für jene Schulen des Mahayana-Buddhismus, die sich auf den transzendenten Buddha Amitabha beziehen. Im 1./2. Jahrhundert in Indien entstanden, gelangte die Lehre ab dem 5. Jahrhundert nach China, wo sie den Namen Jingtu zong (chin. 淨土宗, Jìngtǔ zōng, W.-G. Ching-t'u tsung „Schule des Reinen Landes“) annahm. In Japan gründete Hōnen Shōnin (1172–1212) auf der Grundlage der „Reinen-Land-Lehre“ die Jōdo-shū. Aus dieser entwickelte sich die von Shinran Shōnin (1173–1263) gegründete Jōdo-Shinshū.
Der Amitabha-Buddhismus wird oft auch Amidismus genannt – dies nach dem japanischen Wort Amida, das dem Sanskritwort Amitabha entspricht.
Der Amidismus ist die einzige Richtung des Buddhismus, in der das Vertrauen in den überweltlichen Buddha Amitabha einen zentralen Stellenwert beansprucht (gemeinhin spielt der Glaube im Buddhismus keine herausragende Rolle). Im Amidismus steht das Vertrauen in die Allgüte Amitabhas (Amidas) und die Erwartung einer Wiedergeburt im Reinen Land (sanskr. Sukhavati ; jap. Jōdo) im Vordergrund. Daher spricht man auch vom Reines-Land-Buddhismus. Buddhas und Bodhisattvas residieren in diesen Reinen Ländern, reinen Bereichen, die für die geistige Entwicklung besonders günstig sind. Die Grundidee lässt sich etwa folgendermaßen charakterisieren: In unserer langsam ihrem Untergang entgegentreibenden Welt ist der Dharma im steten Niedergang begriffen, daher ist es für die heutigen Menschen fast unmöglich, die Erleuchtung und das Nirvana zu erlangen. Es bleibt aber die Möglichkeit, Amitabha um Hilfe zu bitten, denn dieser hat nach seiner eigenen Erleuchtung das Gelübde abgelegt, diese Welt nicht zu verlassen bis alle Wesen erlöst sind. Wer auf ihn vertraut, wird in Amitabhas Reinem Land wiedergeboren, einer friedlichen, paradiesischen Welt, in der alles darauf ausgerichtet ist, den Wesen die Erleuchtung und das Erlangen des Nirvana leicht zu machen.
Aus diesem Grund ist der Amidismus oft mit dem christlichen Protestantismus verglichen worden; dieser Vergleich ist zwar in mancher Hinsicht zutreffend, aber in anderer auch sehr irreführend, und sollte daher nur gezogen werden, wenn man beide religiösen Richtungen gut kennt.
Im sino-japanischen Raum (China, Korea, Japan, Taiwan, Vietnam, Singapur) ist die Amitabha-Verehrung heute der am weitesten verbreitete Ausdruck der buddhistischen Lehre. Da in dieser Schule Meditation weniger Bedeutung hat als zum Beispiel im Chan, verbreitete sich diese Richtung in den breiten Schichten der arbeitenden einfachen Bevölkerung.
Techniken zum beschränkten Ziel
Der Name Amitabha wird im Verlauf des Tages viele hundert Mal ausgesprochen - dies kann auch unhörbar geschehen. Der Praktizierende kann, gemäß der Überzeugung der Schule des Reinen Landes, dadurch mittels „einspitziger Konzentration“ den Geist still stehen lassen. Die Technik hat nicht den Anspruch, absolutes Nirvana zu erreichen, wohl aber relatives Nirvana, also einen Zustand, wo noch geringe Anhaftungen im Sinne einer Ich-Objekt-Relation bestehen. Samsara wird folglich nicht komplett durchbrochen. Siehe hierzu auch: Nembutsu
Weitere Techniken sind die Visualisierung komplexer Landschaften. Die erste Stufe besteht in der Visualisierung der untergehenden Sonne und ist Vergleichsweise einfach. Höhere Visualisierungsstufen wie die Visualisierung des Wassers beginnen mit der Visualisierung des Wassers und, sobald diese gelingt, wird Schnee, Kristall sowie komplexe Landschaften aus Kristall versucht. Auch diese Übungen sollen den Strom der Gedanken unterbrechen und den Geist lenken.
Literatur
- Daisetz Teitaro Suzuki: Amida. Der Buddha der Liebe, O.W. Barth, München 1985, ISBN 3-502-62592-1
- Christian Steineck: Quellentexte des japanischen Amida-Buddhismus, Harrassowitz, 1996, ISBN 3-447-03823-3
- Volker Zotz: Der Buddha im Reinen Land. Shin-Buddhismus in Japan. München 1991, ISBN 3-424-01120-7
Weblinks
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