Joan Miro

Joan Miro
Joan Miró in Barcelona (1935)
Frau und Vogel (Barcelona 1982)
Deux personnages fantastiques (La Défense, Paris)

Joan Miró i Ferrà [ʒuˈan miˈɾo i fəˈra] (* 20. April 1893 in Barcelona; † 25. Dezember 1983 in Palma de Mallorca) war ein katalanischer Maler, Grafiker und Bildhauer.

Er war ein Vertreter des Surrealismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Miró wurde 1893 als Sohn eines Goldschmieds in Barcelona geboren. Auf Wunsch des Vaters absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung, nahm jedoch nebenbei noch Kunstunterricht. 1910-1911 arbeitete er zunächst als Buchhalter. Nach einem Nervenzusammenbruch gab er jedoch den kaufmännischen Beruf auf und zog in das Haus seiner Familie nach Mont-roig del Camp bei Tarragona.

Ab 1912 begann er ein Studium an der Reial Acadèmia Catalana de Belles Arts de Sant Jordi in Barcelona. 1920 reiste er das erste Mal nach Paris, wo er an der Académie de la Grande Chaumière zeichnete. 1926 arbeiteten er und Max Ernst am Bühnenbild für Romeo und Julia. Im gleichen Jahr starb sein Vater in Mont-roig. 1927 zog Miró nach Cité des Fusains und hatte somit unter anderem Max Ernst, Jean Arp und Pierre Bonnard als Nachbarn. Im Jahre 1928 lernte er in Paris den Bildhauer Alexander Calder kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte, die sich auch in seinen Werken widerspiegelt.

Miró heiratete im Oktober 1929 Pilar Juncosa in Palma de Mallorca. Nach der Rückkehr ins Haus seiner Kindheit 1932 lernte er 1933 Wassily Kandinsky kennen. Im Jahr des Todes seiner Mutter 1944 begann er mit Keramikarbeiten und mit Bronzeskulpturen.

Joan Miró war Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959), der documenta III (1964) und auch der documenta 6 im Jahr 1977 in Kassel.

1956 verlegte Miró seinen festen Wohnsitz nach Palma de Mallorca. Son Abrines wurde von Mirós Schwager entworfen und gebaut, so dass Joan Miró und seine Frau Pilar Juncosa 1958 einziehen konnten. Im gleichen Jahr erwarb Miró mit der Dotierung des Internationalen Guggenheimpreises das angrenzende Son Boter, welches ursprünglich als Skulpturenwerkstatt geplant war, aber im Laufe der Zeit zu seinem zweiten Malstudio wurde. Den Bau einer Werkstätte auf dem Gelände übernahm Josep Lluís Sert, ein besonderer Freund Mirós. Der Direktor der Graduate School of Design in Harvard galt als Wortführer der europäischen Avantgarde der Architektur. Als Kenner der Gedankenwelt Mirós schaffte Sert einen poetischen und funktionellen Raum, in dem Miró seinen künstlerischen Prozess zum Höhepunkt bringen konnte.

„(...) mein Traum, wenn ich mich einmal irgendwo wirklich niederlassen kann, ist, eine große Werkstatt zu haben, nicht so sehr wegen der Beleuchtung, (...) sondern um Platz zu haben, für viele Leinwände, denn je mehr ich arbeite, desto mehr Lust habe ich zu arbeiten.“

Joan Miró

Aus Sorge, sein kreatives Umfeld könnte in Vergessenheit geraten oder ganz verschwinden, übergab Miró einen Teil seines Besitzes als Schenkung der Stadtverwaltung von Palma. Auf Grund der Schenkung wurde 1981 die Stiftung „Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca“ gegründet.

„(...) ich wünsche nicht, dass eines Tages an dieser Stelle irgend einer dieser schrecklichen Wolkenkratzer gebaut werde, die mich von allen Seiten umringen (...) Die Idee, dass eines Tages ein Vorschlaghammer die Wände von Son Boter niederreißen und die Bilder dort für immer verloren gehen könnten, verfolgt mich Tag und Nacht...“

Joan Miró

Am 25. Dezember 1983 starb Joan Miró in Palma de Mallorca und wurde im Familiengrab beigesetzt. Seine einzige Tochter, Maria Dolors Miró Juncosa, Ehrenvorsitzende der Miró-Stiftungen (Fundació Joan Miró) in Barcelona und Palma, starb Ende Dezember 2004 im Alter von 74 Jahren in Palma de Mallorca. Nach seinem Tod inspirierte Miró Künstler wie den irisch-amerikanischen Maler Matt Lamb.

Auszeichnungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Gaston Diehl: Miró. Gondrom. Bindlach 1996, ISBN 3-8112-1044-0
  • Jacques Dupin: Miró. Flammarion, Paris 2004, ISBN 2-08-011302-X
  • Walter Erben: Joan Miró, 1893-1983. Mensch und Werk. Taschen-Verlag, Köln 2004, ISBN 3-8228-2356-2
  • Riewert Ehrich: Miró und Jarry. Ein Beitrag zur literarischen Rezeption in der bildenden Kunst. Lang, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-631-54212-7
  • Hans Platschek: Joan Miró. Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 978-3-499-50409-9
  • Stephan von Wiese u.a.: Joan Miró. Schnecke, Frau, Blume, Stern. Prestel, München 2002, ISBN 3-9808208-4-X
  • Joan Miró, Werke in der Sammlung Würth, Swiridoff, Künzelsau, 2008, ISBN 978-3-89929-142-1

Weblinks


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