Amphibolgneis

Amphibolgneis
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Begründung: Artikel sollte ausgebaut werden, Petrographie ungenügend, Aussagen zu den Übergangsfazies fehlen, Quelle nicht sehr repräsentativ. --Lysippos, 29. Nov. 2008

Amphibolit (Dünnschliff)

Amphibolit ist ein Gestein, das per Definition durch die metamorphe Umwandlung von Basalt, dessen Tiefenäquivalent Gabbro oder anderen Meta-Basiten unter Druck- und Temperaturbedingungen der Amphibolit-Fazies entstanden ist (T ≈ 550–700 °C, P ≈ 200–1200 MPa).

Inhaltsverzeichnis

Begriffsbestimmung

Amphibolit ss. besteht bis zu 50 % Vol. aus Vertretern der Amphibolgruppe (z.B Hornblende, Pargasit oder Tschermakit), Plagioklas (15–40 %), Granat, Epidot, Biotit, Quarz oder Olivin und Erzen wie Magnetit und Pyrit. Die relativen und absoluten Mineralanteile hängen sowohl von der chemischen Zusammensetzung des Ausgangsgesteins, als auch vom Metamorphosegrad ab. So tritt in der unteren Amphibolitfazies (d. h. bei Temperaturen am unteren Ende des Spektrums) Epidot auf, während in der oberen Amphibolitfazies Granat und Clinopyroxen gebildet wird. Fälschlicherweise findet man die Bezeichnung „Amphibolit“ gelegentlich auch für amphibolreiche (mit einem Anteil von bis zu 30 % Vol. Amphibol) Gesteine, die nicht aus Basalt entstanden sind. Hierfür sollten jedoch alternative Bezeichnungen, z. B. Amphibol-Gneis, verwendet werden.

Nach Wimmenauer wird bei Feldspatgehalten von über 50 Prozent der Begriff Amphibolgneis und bei Amphibolgehalten über 80 Prozent die Bezeichnung Amphibolschiefer empfohlen.[1]

Geschichte

Die Gesteinsbezeichnung geht auf Alexandre Brongniart zurück, der Amphibolit erstmals im Journal des Mines (Bd. XXXIV) 1827 beschrieb. Bernhard von Cotta führt es in seinem Werk Die Gesteinslehre von 1862 auf und Franz Loewinson-Lessing erläutert unter Amphibolitgesteine im Petrographischen Lexikon (1893) als "allgemein umfassender Ausdruck für Gesteine mit wesentlichem Amphibolgehalt (ungeachtet der Structur und Entstehungsart)".[2][3]

Eigenschaften

Die Farbe von Amphibolit variiert mit dem Mineralbestand. Häufig sind jedoch Töne von schwarz über grau bis dunkelgrün oder, bei hohem Plagioklasanteil, schwarz-weiß gemustert. Er wird vorwiegend für Bodenbeläge und Wandverkleidungen genutzt. In der Jungsteinzeit wurden daraus auch Dechselklingen hergestellt (Schuhleistenkeile). In Deutschland kommt Amphibolit im Sächsischen Erzgebirge, im Fichtelgebirge und im Schwarzwald vor.

Vorkommen

In Kanada wurden Amphibolite aus dem so genannten Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel auf ein Alter von etwa 4,280 Milliarden Jahre datiert - die zur Zeit ältesten bekannten Gesteine der Erde.[4]

Physikalische Eigenschaften

  • Rohdichte: 2,7–3,1 g/cm³
  • Wasseraufnahme: 0,1–0,4 Gew.-%
  • Druckfestigkeit: 154–280 N/mm²

Literatur

  • Wolfhard Wimmenauer: Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine. Stuttgart (Enke) 1985 ISBN 3-432-94671-6

Einzelnachweise

  1. Wolfhard Wimmenauer, 1985, S. 235
  2. Franz Loewinson-Lessing: Petrographisches Lexikon. Repertorium der petrographischen Termini und Benennungen. Jurjew (C. Mattiesen) 1893, S. 11
  3. Franz Loewinson-Lessing|F.J. Lewinson-Lessing / E.A. Struve: Petrografitscheski Slowar. Moskwa 1937, S. 20
  4. Jonathan O'Neil, Richard W. Carlson, Don Francis, Ross K. Stevenson: Neodymium-142 Evidence for Hadean Mafic Crust. Bd. 321, Nr. 5897, 26. September 2008, S. 1828–1831 (doi:10.1126/science.1161925). 

Weblinks


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