- Amphiprioninae
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Anemonenfische Rotmeer-Anemonenfisch (Amphiprion bicinctus) in einer Blasenanemone (Entacmaea quadricolor)
Systematik Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei) Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii) Ordnung: Barschartige (Perciformes) Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei) Familie: Riffbarsche (Pomacentridae) Gattung: Anemonenfische Wissenschaftlicher Name Amphiprion Bloch & Schneider, 1801 Die Anemonenfische (Amphiprion) sind eine Gattung der Riffbarsche (Pomacentridae), die in enger Symbiose mit Seeanemonen leben. Dabei leben die einzelnen Arten nur mit bestimmten Arten von Symbioseanemonen zusammen. Die Symbioseanemonen bieten den Anemonenfischen, die alle schlechte Schwimmer sind, Schutz vor Raubfischen. Auch die Anemonenfische schützen ihre Symbiosepartner vor Fressfeinden, z. B. Falterfische. Annahmen, die Fische würden ihre Partner füttern, konnten nicht bestätigt werden, dagegen werden Symbioseanemonen, deren Fischpartner weggefangen wurden, bald von Falter- oder Feilenfischen gefressen.
Die zwischen acht und 15 Zentimeter lang werdenden Anemonenfische ernähren sich von Zooplankton, einige auch von Algen.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Alle Arten leben in den tropischen Bereichen des Indopazifik und dort, wo tropisch warme Meeresströmungen weit nach Norden oder Süden reichen, z. B. an der Ostküste Japans, in Tiefen von einem bis 15 Metern. Amphiprion bicinctus kommt im Roten Meer vor. Die meisten Arten haben ein relativ enges Verbreitungsgebiet, nur Clarks Anemonenfisch (Amphiprion clarkii) ist fast über den gesamten tropischen Indopazifik verbreitet. Als ökologischer Generalist akzeptiert er auch alle Anemonen als Symbiosepartner. Am artenreichsten ist die Region um Neuguinea, bei Madang leben 10, bei den D’Entrecasteaux-Inseln acht Arten. Andere westpazifische Gebiete, wie Guam oder die Lizard Island im Great Barrier Reef sind die Heimat von fünf Arten. Im Roten Meer gibt es zwei Arten, bei den Komoren nur noch eine und die Küsten Hawaiis sind ohne Anemonenfische.
Fortpflanzung
Anemonenfische sind nach Erreichen der Geschlechtsreife zunächst männlich. Sie leben in Polyandrie, ein Weibchen mit mehreren Männchen, in einer oder einer kleinen Gruppe von Anemonen. Das dominierende, größte Tier in einer Anemone ist immer das einzige Weibchen. Stirbt das Weibchen, wandelt sich das stärkste Männchen innerhalb einer Woche in ein Weibchen um.
Die Eier werden in der Nähe des Fußes der Anemone abgelegt. Das Männchen säubert vor dem Ablaichen am Fuß der Anemone das Substrat. Nach der Eiablage wird das Gelege sieben bis acht Tage lang vom Männchen dem Maul gesäubert und mit den Brustflossen befächelt. Ein Gelege umfasst etwa 250 Eier.
Nach einer Woche schlüpfen die Larven, die zunächst eine planktonische Lebensweise, aber das Bestreben haben, möglichst in der Nähe des Geburtsortes zu bleiben. Das Larvenstadium dauert zwei bis drei Wochen. Danach streben die Jungfische auf die Suche nach einer Anemone zum nächsten Korallenriff.
Systematik
Es gibt heute nur noch die Gattung Amphiprion, deren 28 Arten nach gemeinsamen Farbmustern zu sechs Untergattungen zusammengefasst werden. Der Samtanemonenfisch (Amphiprion biaculeatus), der sich durch einen Stachel am Kiemendeckel von seinen Verwandten unterscheidet, gehörte früher in die monotypische Gattung Premnas. Heute ist Premnas ein Synonym zu Amphiprion. Durch die erfolgreiche Kreuzung des Samtanemonenfisch mit Amphiprion ocellaris hat man festgestellt, dass er so nah mit den anderen Anemonenfischen verwandt ist, das die Zuordnung zu einer eigenen Gattung nicht zu rechtfertigen ist.
Die Anemonenfische haben innerhalb der Riffbarsche keine so herausgehobene Stellung, das sie eine eigenen Unterfamilie bilden können, wie bei Allen, 1991. Nach verschiedenen phylogenetischen Studien ist Amphiprion biaculeatus die basale Schwesterart aller anderen Anemonenfische oder die Schwesterart der Clownfische (A. ocellaris & A. percula) und die von ihnen gebildete Klade ist die Schwestergruppe aller anderen Anemonenfische. [1] Die wahrscheinlichen verwandtschaftlichen Verhältnisse gibt folgendes Kladogramm wieder:
- Anemonenfische
- NN
- Samtanemonenfisch (Amphiprion biaculeatus)
- Clownfische
- Falscher Clownfisch (Amphiprion ocellaris)
- Echter Clownfisch (Amphiprion percula)
- Alle anderen Anemonenfische
- NN
Arten
Es gibt 29 Arten, die in fünf Untergattungen zusammengefasst werden. Die Arten der gleichen Untergattung unterscheiden sich meist nur durch die Färbung und lassen sich im Aquarium leicht miteinander kreuzen. Bei der Untergattung Amphiprion werden die Arten noch in zwei Gruppen unterteilt, diejenigen, die Clarks Anemonenfisch nahestehenden, die bei bräunlicher, orangegelber oder schwarzer Grundfarbe zwei deutliche Querbinden haben, und die, die dem Glühkohlen-Anemonenfisch nahestehenden, eine rote Grundfarbe und keine bzw. nur die Binde über die Kiemen aufweisen.
- Gattung Amphiprion
- Untergattung Premnas
- Samtanemonenfisch (Amphiprion biaculeatus (Bloch 1790))
- Untergattung Clownfische (Actinicola)
- Falscher Clownfisch (Amphiprion ocellaris Cuvier, 1830)
- Echter Clownfisch (Amphiprion percula (Lacepède, 1802))
- Untergattung Amphiprion, clarkii-Komplex
- Barriereriff-Anemonenfisch (Amphiprion akindynos Allen, 1972)
- Allards Anemonenfisch (Amphiprion allardi Klausewitz, 1970)
- Rotmeer-Anemonenfisch (Amphiprion bicinctus Rüppell, 1830)
- Chagos-Anemonenfisch (Amphiprion chagosensis Allen, 1972)
- Mauritius-Anemonenfisch (Amphiprion chrysogaster Cuvier, 1830)
- Orangeflossen-Anemonenfisch (Amphiprion chrysopterus Cuvier, 1830)
- Clarks Anemonenfisch (Amphiprion clarkii (Bennett, 1830))
- Seychellen-Anemonenfisch (Amphiprion fuscocaudatus Allen, 1972)
- Madagaskar-Anemonenfisch (Amphiprion latifasciatus Allen, 1972)
- Oman-Anemonenfisch (Amphiprion omanensis Allen & Mee, 1991)
- Dreiband-Anemonenfisch (Amphiprion tricinctus Schultz & Welander, 1953)
- Untergattung Amphiprion, ephippium-Komplex
- Glühkohlen-Anemonenfisch (Amphiprion ephippium (Bloch, 1790)))
- Weissbinden-Glühkohlen-Anemonenfisch (Amphiprion frenatus Brevoort, 1856)
- McCullochs Anemonenfisch (Amphiprion mccullochi Whitley, 1929)
- Schwarzflossen-Anemonenfisch (Amphiprion melanopus Bleeker, 1852)
- Australischer Anemonenfisch (Amphiprion rubrocinctus Richardson, 1842)
- Untergattung Paramphiprion
- Weißband-Anemonenfisch (Amphiprion latezonatus Waite, 1900)
- Sattelfleck-Anemonenfisch (Amphiprion polymnus (Linnaeus, 1758))
- Goldschwanz-Anemonenfisch (Amphiprion sebae Bleeker, 1853)
- Untergattung Phalerebus
- Weißrücken-Anemonenfisch (Amphiprion akallopisos Bleeker, 1853 )
- Weisskäppchen-Anemonenfisch (Amphiprion leucokranos Allen, 1973)
- Malediven-Anemonenfisch (Amphiprion nigripes Regan, 1908)
- Halsband-Anemonenfisch (Amphiprion perideraion Bleeker, 1855)
- Oranger Anemonenfisch (Amphiprion sandaracinos Allen, 1972)
- Thielles Anemonenfisch (Amphiprion thiellei Burgess, 1981)
- Untergattung Premnas
Aquaristik
Anemonenfische sind beliebte Pfleglinge in Meerwasseraquarien. Sie zählen zu den wenigen Meerwasser-Zierfischen, die gezüchtet werden können, und einige kommerziell interessante Arten werden in großen Fischfarmen professionell vermehrt.
Literatur
- Dapne G. Fautin, Gerald R Allen: Anemonenfische und ihre Wirte, Tetra-Verlag (1994), ISBN 3-89356-171-4 (online)
- Gerald R. Allen: Riffbarsche der Welt, Mergus Verlag Melle, 1991, ISBN 3-88244-007-4
- Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- KORALLE, Meerwasseraquaristik-Fachmagazin, Nr. 32 April/Mai 2005, Natur und Tier Verlag Münster, ISSN-1439-779X
Einzelnachweise
- ↑ B. Quenouille, E. Bermingham & S. Planes: Molecular systematics of the damselfishes (Teleostei: Pomacentridae): Bayesian phylogenetic analyses of mitochondrial and nuclear DNA sequences, Molecular Phylogenetics and Evolution 31 (2004) 66–88 PDF
Weblinks
- Anemonenfische im Meerwasser-Lexikon (de.)
- Anemonenfische im Seewasserlexikon (de.)
- Genera Reference Amphiprion bei Fishbase (englisch)
- Anemonenfische
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