Johan Crujiff

Johan Crujiff
Johan Cruyff
Johan Cruyff (1972)
Spielerinformationen
Voller Name Hendrik Johannes Cruijff
Geburtstag 25. April 1947
Geburtsort AmsterdamNiederlande
Position Stürmer, Mittelfeldspieler
Vereine in der Jugend
1959–1964 Ajax Amsterdam
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1964–1973
1973–1978
1979–1980
1980–1981
1981
1981–1983
1983–1984
Ajax Amsterdam
FC Barcelona
Los Angeles Aztecs
Washington Diplomats
UD Levante
Ajax Amsterdam
Feyenoord Rotterdam
311 (252)
186 (61)
27 (14)
32 (12)
10 (2)
46 (16)
33 (11)
Nationalmannschaft
1966–1977 Niederlande 48 (33)
Stationen als Trainer
1985–1988
1988–1996
Ajax Amsterdam
FC Barcelona

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Hendrik Johannes Cruijff (* 25. April 1947 in Amsterdam), auch bekannt als Johann Cruyff  Johan Cruiff?/i, ist ein ehemaliger niederländischer Fußballspieler und späterer Trainer. Er gilt als einer der begnadetsten Spielmacher aller Zeiten und war das Aushängeschild des Totalen Fußballs der Niederländischen Nationalmannschaft in den 1970er Jahren. Nach seiner Spielerkarriere war Cruyff auch als Trainer bei Ajax Amsterdam und dem FC Barcelona sehr erfolgreich.

Inhaltsverzeichnis

Spielweise

Aufgestellt war er meist als nomineller Mittelstürmer, doch wegen des Systems des Totalen Fußballs spielte er eigentlich überall. Manchmal holte er sich die Bälle weit im eigenen Raum, manchmal wechselte er plötzlich mit verheerender Wirkung für den Gegner auf den einen oder anderen Flügel. Dies war für die damalige Zeit revolutionär.

Cruyff war vor allem für seine technischen Fähigkeiten, sowie für seinen starken Antritt und seine Schnelligkeit bekannt. Seine größte Stärke war jedoch sein Überblick, der ihn als Spielmacher auszeichnete.

Vereinskarriere

Johann Cruyff spielte für Ajax Amsterdam, FC Barcelona, Los Angeles Aztecs, Washington Diplomats, UD Levante und Feyenoord Rotterdam.

Ajax Amsterdam

Sein Debüt für Ajax gab Cruyff am 15. November 1964 gegen den FC Groningen, wo er auch das einzige Tor bei der 1:3-Niederlage erzielte. Große Aufmerksamkeit erregte der junge Cruyff erst in der 1965/1966er-Saison. Nach einem Doppelpack in der Meisterschaft gegen Door Wilskracht Sterk wurde er zum Stammspieler. In dieser Saison erzielte er in 25 Spielen 23 Treffer. Ajax gewann mit Cruyff die holländische Meisterschaft.

Das nächste Jahr holte er mit Ajax das Double und wurde sogar noch Torschützenkönig mit 33 Treffern.

Im Jahr darauf konnte er erneut den Meisterpokal in die Höhe stemmen und wurde zum zweiten Mal Hollands Fußballer des Jahres. Mit Ajax stieß der Stürmer in das Finale des europäischen Meisterpokals vor, das man aber gegen den italienischen Klub AC Mailand 1:4 verlor.

In der Saison 1969/1970 wurde zum zweiten Mal ein Double geholt. In der nächsten Saison verletzte sich Johann Cruyff zum ersten Mal schwer. Nach einer Hüftoperation konnte er erst im Oktober wieder spielen. Sein Comeback gab der Holländer gegen den PSV Eindhoven am 30. Oktober 1970. In diesem Spiel trug er zum ersten Mal seine legendäre Nummer 14, weil sein Teamkollege Gerrie Mühren Cruyffs übliche 9 besetzte. Ab dieser Zeit trug Cruyff nur mehr die 14. Am 29. November 1970 schaffte der Stürmer einen Rekord als er im Meisterschaftsspiel gegen AZ Alkmaar gleich sechs Tore zum 8:1-Triumph beisteuerte. In dieser Saison konnte sich Ajax zum ersten Mal zur besten Mannschaft Europas krönen, indem man Panathinaikos Athen im Meisterpokalfinale 2:0 besiegte. Im gleichen Jahr wurde er auch zum ersten Mal Europas Fußballer des Jahres.

1971/72 konnten die Holländer mit Cruyff den Meisterpokaltitel gegen Inter Mailand verteidigen. Im Finale erzielte er zwei Tore zum 2:0-Sieg. Im darauffolgenden Herbst konnte sich der Verein sogar den Weltpokal durch einen Sieg gegen den argentinischen Gegner Independiente sichern. Im Januar 1973 gewann Ajax durch ein 3:2 gegen die Glasgow Rangers den europäischen Supercup. Die Saison 1972/73 beendete der Club mit dem dritten Meisterpokaltitel in Folge. In dieser Saison schoss Cruyff im Derby gegen den FC Amsterdam auch sein erstes und letztes Eigentor.

Im Sommer 1973 verließ Johan Cruyff Ajax nach sechs Meistertiteln, vier Pokalsiegen, drei Meisterpokalsiege und jeweils einen Weltpokal und europäischen Supercup Richtung FC Barcelona. Die Katalanen bezahlten für den Holländer circa 6 Millionen holländische Gulden.

FC Barcelona

Cruyff wurde auf Anhieb zum Publikumsliebling der Katalanen, unter anderem aufgrund einer Aussage, dass er den FCB gegenüber Real Madrid ausgewählt hat, weil er nicht bei einem Verein spielen kann, der mit dem damaligen spanischen Diktator Francisco Franco assoziiert wird. Weiterhin schmeichelte er sich bei den Fans dadurch ein, dass er seinen Sohn nach dem Schutzpatron Kataloniens in der katalanischen Namensform Jordi nannte. Mit Cruijff gewann der FC Barcelona zum ersten Mal seit 1960 den spanischen Titel; im gleichen Jahr wurde er wieder zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

In seiner Zeit bei Barcelona erzielte er das so genannte Phantomtor. Beim Spiel gegen Atletico Madrid sprang Cruyff in die Luft und erzielte mit seiner rechten Ferse (obwohl der Ball schon Nackenhöhe erreichte) ohne den Ball zu sehen das Tor.

USA

1979 ging der bereits über 30jährige Cruyff in die USA. Er unterschrieb einen äußerst lukrativen Vertrag bei den Los Angeles Aztecs. Dort blieb er nur eine Saison. In der darauffolgenden Spielzeit war er noch ein Jahr in Washington D.C. bei den Washington Diplomats unter Vertrag.

Zurück in den Niederlanden

Nach einem weiteren Kurzauftritt in Spanien bei UD Levante (10 Spiele) kam Cruyff zurück in seine Heimat Niederlande. Nach zwei Meistertiteln mit Ajax Amsterdam in den Jahren 1982, 1983 verlängerten der Verein Cruyffs Vertrag nicht und ließ ihn in Richtung Rotterdam ziehen. In seiner letzten aktiven Saison bei Feyenoord Rotterdam konnte Cruyff noch ein Mal das holländische Double gewinnen. 1984 beendete er seine aktive Karriere.

Nationalmannschaft

Cruyff im Finale der WM 1974

Cruyffs Länderspielkarriere begann am 7. September 1966 in Rotterdam im EM-Qualifikationsspiel gegen Ungarn (2:2). Gleich in seinem zweiten Länderspiel wurde ihm seine impulsive Spielweise zum Verhängnis, als ihn der DDR-Schiedsrichter Rudi Glöckner im Spiel gegen die Tschechoslowakei nach 76 Minuten vom Platz stellte; damit war er der erste niederländische Spieler, der in einem Länderspiel des Feldes verwiesen wurde. Nach einjähriger Sperre durch den niederländischen Fußballverband durfte er erst am 13. September 1967 wieder ein Länderspiel bestreiten. Dabei schoss er bereits nach zwei Minuten das entscheidende Tor im EM-Qualifikationsspiel gegen die DDR.

Cruyff war Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft, die 1974 Vize-Weltmeister wurde. In der 2. Finalrunde des Turniers schlugen die Mannschaft in einer Glanzvorstellung Argentinien 4:0 und auch den amtierenden Weltmeister Brasilien mit 2:0. Im Finale gegen Deutschland verlor sein Team jedoch 1:2.

Sein letztes Länderspiel absolvierte er am 26. Oktober 1977 in Amsterdam im WM-Qualifikationsspiel gegen Belgien (1:0). Nachdem er seine Länderspiel-Karriere schon beendet hatte, wollte ihn der kurz vor der WM 1978 in Argentinien vom niederländischen Fußballverband engagierte Ernst Happel zu einem Comeback bei der WM überreden, jedoch ohne Erfolg. Die genauen Gründe hierfür sind bis heute nicht bekannt.

Insgesamt bestritt Johan Cruyff 48 Länderspiele, in denen er 33 Tore erzielte und seine Mannschaft 33 Mal als Kapitän auf das Spielfeld führte.

Er lief außerdem zweimal für die Katalanische Fußballauswahl auf; dabei gelangen ihm aber keine Treffer.

Trainerkarriere

Ajax Amsterdam

In nur zwei Jahren bei Ajax gewann der Holländer als Trainer zweimal den holländischen Pokal (1986, 1987) und ein Mal den europäischen Pokalsiegerbewerb (1987). Er konnte ohne weiteres in die Fußstapfen seines ehemaligen Mentors und Vorgängers Rinus Michels treten.

FC Barcelona

1988 verließ er Amsterdam abermals Richtung Katalonien. Unter Cruyff gewann der FC Barcelona die spanische Liga vier Mal in Folge, ein Mal den spanischen Pokal, ein Mal den europäischen Pokalsiegerbewerb und 1992 den Europapokal der Landesmeister. Cruyff brachte Stars wie Ronald Koeman, Michael Laudrup, Hristo Stoitchkov oder Romario ans Mittelmeer.

Cruyffs Spitzname bei den Fans des FC Barcelona ist bis heute noch „El Salvador“, der Retter.

Erfolge

Als Spieler

Als Trainer

  • 2x niederländischer Pokalsieger mit Amsterdam (1986, 1987)
  • 2x Europapokalsieger der Pokalsieger mit Ajax Amsterdam (1987) und dem FC Barcelona (1989)
  • 4x spanischer Meister mit dem FC Barcelona (1991, 1992, 1993, 1994)
  • 1x spanischer Pokalsieger mit dem FC Barcelona (1990)
  • 1x Europapokalsieger der Landesmeister mit dem FC Barcelona (1992)
  • 1x Supercup-Sieger mit dem FC Barcelona (1992)

Sonstige Ehrungen

  • „Ritter der Ehrenlegion“ (1999)
  • Zu Ehren seines 60. Geburtstages am 25. April 2007 hat sein ehemaliger Verein Ajax Amsterdam angekündigt, künftig die Rückennummer 14 nicht mehr zu vergeben.

Sonstiges

  • Cruyff begann als Siebenjähriger mit dem Fußballspiel. Seine Mutter arbeitete als Putzfrau in der Zentrale von Ajax Amsterdam, wo ihn Rinus Michels entdeckte.
  • Sein Sohn Jordi Cruyff ist ebenfalls ein bekannter Fußballer und kam im Jahr 1996 zu neun Einsätzen in der niederländischen Nationalmannschaft. Johan war eine Zeit lang sein Trainer in Barcelona.
  • Heute ist Cruyff als Co-Kommentator des niederländischen Fernsehens aktiv.

Zitate

  • „Ein Spiel zu gewinnen ist leichter, wenn man gut spielt als wenn man schlecht spielt.“
  • „Die können gegen uns nicht gewinnen, aber wir können gegen sie verlieren.“
  • „Johan war der bessere Spieler, aber ich bin Weltmeister.“ (Franz Beckenbauer über Johan Cruyff)

Weblinks

Vorgänger Amt Nachfolger

Gerd Müller
Franz Beckenbauer
Europas Fußballer des Jahres
1971
1973, 1974

Franz Beckenbauer
Oleh Blochin

Willy van Kuijlen
Ove Kindvall
Torschützenkönig der Ehrendivision
Saison 1966/67
Saison 1971/72

Ove Kindvall
Willy Brokamp

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”