Johann Diederich von Steinen

Johann Diederich von Steinen

Johann Dietrich (Diederich) von Steinen (* 7. März 1699 in Frömern (heute Ortsteil von Fröndenberg/Ruhr), Grafschaft Mark, Westfalen; † 31. August 1759 ebenda) war ein westfälischer Historiker und evangelischer Pfarrer zu Frömern.

Er entstammte einer evangelischen Pfarrersfamilie in Frömern und war der Sohn des Pastors Diedrich Reinhard von Steinen (1667–1727) und der Sybilla Mentz. Sein Ururgroßvater Heinrich von Steinen (1504–1585) hatte 1545 in Frömern die Reformation eingeführt und stand am Anfang einer Pastorendynastie: Die Familie von Steinen stellte über sieben Generationen den Ortspfarrer.

Steinen heiratete am 14. März 1724 in Lippstadt (Westfalen) Clara Anna Ernestine Mönnich (* ca. 1703 in Lippstadt; † 16. Februar 1759 in Frömern), die Tochter des Arnold Mönnich. Aus dieser Ehe entstammten drei Söhne und eine Tochter, darunter als Ältester Johann Diedrich Franz Ernst von Steinen (1725–1797), wie sein Vater ein bekannter Historiker und letzter Pfarrer dieser Familie zu Frömern.

Er besuchte zunächst die Lateinschule in Unna, dann das Archigymnasium in Dortmund, ehe er an den Universitäten Jena (1717–1720) und Halle (Saale) (1720/21) Theologie studierte. Er war zunächst Hausprediger in Aprath (heute Ortsteil von Wülfrath), bevor er 1722 zum Pfarrer in Kleve und 1724 zum Pfarrer in Isselburg berufen wurde. Am 30. November 1727 trat er nach dem Tod seines Vaters dessen Nachfolge in Frömern an. 1749 wählte man Steinen zum Generalinspektor der lutherischen Kirche in der Grafschaft Mark.

Er verfasste die mehrbändige Westphälische Geschichte und war auch Herausgeber von Johann Hobbelings Beschreibung Des ganzen Stifts Münster und Johann von der Berswordt Westphälisches Adeliches Stammbuch.

Sein Enkel, der Gummersbacher Pfarrer Johann Friedrich Franz von Steinen (1758–1819), war ebenfalls Verfasser mehrerer Werke zur westfälischen Geschichte.

Werke (Auswahl)

  • Kurtze und generale Beschreibung der Reformations-Historie des Hertzogthums Cleve, Adolph Henrich Meyer, Lippstadt 1727
  • Die Quellen der westphälischen Historie oder Historische nachricht von mehr als hundert ungedruckten zur westphälischen historie nöthigen Geschichtsbüchern, Bädecker, Dortmund 1741
  • Westphälische Geschichte, Verlag Meyer, Lemgo 1755–1801 (Digitalisat von Band 4 [1])

Literatur

  • Günther Böing: Johann Dietrich von Steinen (1699–1759). Er berichtete über die Reformation am unteren Niederrhein. In: Kalender für das Klever Land, Band 49, 1998/1999, S. 89–92

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Dietrich von Steinen — Johann Dietrich (Diederich) von Steinen (* 7. März 1699 in Frömern (heute Ortsteil von Fröndenberg/Ruhr), Grafschaft Mark, Westfalen; † 31. August 1759 ebenda) war ein westfälischer Historiker und evangelischer Pfarrer zu Frömern. Er entstammte… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich von Steinen — Johann Dietrich (Diederich) von Steinen (* 7. März 1699 in Frömern (heute Ortsteil von Fröndenberg/Ruhr), Grafschaft Mark, Westfalen; † 31. August 1759 ebenda) war ein westfälischer Historiker und evangelischer Pfarrer zu Frömern. Er entstammte… …   Deutsch Wikipedia

  • Caspar Christian Voigt von Elspe — Caspar Christian Vogt von Elspe (* 1632; † 14. Juli 1703[1]) war Drost von Medebach, Marsberg und Kogelenberg Volkmarsen. Er stammte aus einer protestantischen Familie konvertierte aber zum Katholizismus. Über diesen Schritt hat er eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bürgermeister von Hamm — Diese Liste von Persönlichkeiten führt die Stadtvorstände der Stadt Hamm in Nordrhein Westfalen seit dem Jahre 1263 auf. Die Amtsbezeichnungen wechselten im Lauf der Zeiten, ebenso die jeweiligen Amtsbefugnisse. Seit 1999 wird die Stadtverwaltung …   Deutsch Wikipedia

  • Caspar Christian Vogt von Elspe — (* 1632; † 14. Juli 1703[1]) war Drost von Medebach, Marsberg und Kogelenberg Volkmarsen. Er stammte aus einer protestantischen Familie konvertierte aber zum Katholizismus. Über diesen Schritt hat er eine Rechtfertigungsschrift verfasst. Nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Amt Hamm — Im Jahre 1753 wurde im Wege einer Verwaltungsreform in der Grafschaft Mark die Kreisverfassung eingeführt. Bis dahin bildete das Amt Hamm die untere Verwaltungseinheit in der Stadt Hamm und den angegliederten Kirchspielen. Das genaue… …   Deutsch Wikipedia

  • Brechte (Familie) — Die Familie Brechte war ein Patriziergeschlecht in Hamm. Es bestanden verwandtschaftliche Beziehungen nach Wesel und Münster.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Bedeutung 3 Familienmitglieder …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Starcke — Johannes Starcke, auch Johann Starccius oder Johannes Starckius (* um 1542 in Schwerte; † nach 1599) war ein deutscher evangelischer Theologe und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Grafschaft Altena — Territorium im Heiligen Römischen Reich Grafschaft Altena Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Keut — Beim Keut (Koit) – auch die Keut – handelt es sich um ein besonders hochwertiges Bier, das im westlichen Westfalen und im Rheinland gebraut wurde. Überregional bekannt war vor allem das Keut aus Hamm in Westfalen. Logo Urkeut der Klosterbrauerei… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”