Johann Eberhard Graf Neidhardt
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Johann Eberhard Graf Neidhardt (daneben gibt es auch Schreibweisen Neidarth, Neüthardt, Neidthardt, Nidhard und Neidhardt, er selbst nannte sich vorzugsweise Nidhard) (* 8. Dezember 1607 auf Schloss Falkenstein (Oberösterreich); † 1. Februar 1681 in Rom) war Jesuit und als Berater von Königin Maria Anna von Spanien zeitweise wesentlich verantwortlich für die spanische Politik. Später wurde er Kardinal in Rom.
Johann Eberhard Graf Neidhardt als Kardinal
Leben und Wirken
Graf Neidhardt trat 1631 dem Jesuitenorden in Wien bei und wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt zum Priester geweiht. Er lehrte später in Graz Philosophie, Ethik und Kirchenrecht. Im Jahr 1644 wurde er von Kaiser Ferdinand nach Wien gerufen, wo er als Hofprediger am Kaiserhof tätig war. Außerdem war er Lehrer und Beichtvater der Erzherzogin Maria Anna. Graf Neidhardt begleitete diese nach 1649 nach Spanien, wo Maria Anna König Philipp IV. heiratete. Nach dessen Tod 1665 wurde die Königin Regentin für den noch unmündigen Karl II.. Unterstützt wurde Maria Anna von einem Staatsrat, dem auch Neidhardt an führender Stelle angehörte. Unter anderem hatte er das Amt des Großinquisitors und des Staatskanzlers inne. In kirchlicher Hinsicht gehörte er zu denjenigen, die die Königin und den Papst Alexander VII. darin unterstützten, die Lehre der unbefleckten Empfängnis durchzusetzen. Zu diesem Thema veröffentlichte Neidhardt auch eine Schrift. Gegen den wachsenden Einfluss des Nichtspaniers begann sich im Adel Kritik zu regen. Auch weil Neidhardt in den Jahren zuvor dafür gesorgt hatte, den unehelichen Sohn Philipps Juan José de Austria von der politischen Mitwirkung auszuschließen, begann auch dieser sich den Kritikern anzuschließen. Neidhardt war von der Königin nicht mehr zu halten und musste 1669 Spanien verlassen.
Er ging nach Rom und wurde dort außerordentlicher Gesandter mit dem Titel zunächst eines Bischofs von Agrigent und später eines Titularerzbischofs von Edessa. Im Jahr 1672 erhielt er von Papst Clemens X. den Rang eines Kardinals. Nach seinem Tod am 1. Februar 1681 wurde er in der Kirche Jesu in Rom beigesetzt.
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