Johann Waldhaun von Heerse

Johann Waldhaun von Heerse

Johann Wolthus von Herse (auch Waldhaus von Heerse;  †  1471 oder 1472) war von 1470 bis zu seinem Sturz 1471 Ordensmeister des Schwertbrüderordens (Fratres miliciae Christi de Livonia).

Leben

Johann Wolthus von Herse machte innerhalb des livländischen Zweigs des Deutschen Ordens eine steile Karriere. Von 1459 bis 1463 war er Vogt von Narva, von 1466 bis 1468 Komtur von Alūksne (Marienburg) und von 1468 bis 1470 Komtur von Tallinn (Reval). 1470 wurde er zum Ordensmeister gewählt.

Während der Regierungszeit Johann Wolthus von Herses als Ordensmeister wurde die Ordensburg Toolse (deutsch Vredeborch, später Tolsburg) im Norden Estlands und die gleichnamige Vogtei gegründet. Auch plante Johann Wolthus von Herse möglicherweise ein Bündnis zwischen Livland und Nowgorod, das gegen Moskau gerichtet war.

Johann Wolthus von Herse bemühte sich um eine Reform der inneren Ordnung des Schwertbrüderordens, um einer Bedrohung kriegerischer Heere, vor allem aus dem Großfürstentum Moskau, besser begegnen zu können. Auch eigener Machtanspruch mag dabei eine Rolle gespielt haben. Konsequent überging er das Generalkapitel des Ordens, was zu Spannungen führte.[1]

Ab September 1471 hatte er sich große Macht für außenpolitische Abenteuer verschafft, die auch gegen Litauen zielten, mit dem der Orden in Grenzstreitigkeiten lag. Kurze Zeit später wurde Johann Wolthus von Herse aber durch eine Oppositionsgruppe um Bernd von der Borch gestürzt, im Herbst 1471 verhaftet und möglicherweise 1472 in Gefangenschaft ermordet.

Literatur

Klaus Neitmann: "Johann Wolthus von Herse, Meister des Deutschen Ordens in Livland (+ 1471)" In: Lexikon des Mittelalters Band 5 (1991), Sp. 513f.

Anmerkungen

  1. http://books.google.de/books?id=Owjn_CItyF4C&pg=PA101&lpg=PA101&dq=%22Johann+Wolthus+von+Herse%22&source=web&ots=nJa-BQvKhj&sig=JKAm9cOFaLHbrkMBgNOzlXd2eZQ&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=3&ct=result

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