Johann von Götz

Johann von Götz
Johann von Götzen (Kupferstich um 1725)
Ausschnitt

Johann Graf von Götzen (auch: Johann Graf von Götz; * 1599 bei Lüneburg; † 6. März 1645 bei Jankau) war ein kaiserlicher General im Dreißigjährigen Krieg. 1633 wurde er in den Freiherren-, 1635, nach der Konversion zum Katholizismus, in den Grafenstand erhoben.

Biographie

Seine Eltern waren Peter von Götzen auf Zehlendorf und Zülsdorf, Domherr zu Halberstadt, und Eva, geb. von Samtleben. Johann von Götzen war in erster Ehe mit Elisabeth von Falcken, in zweiter Ehe mit Apollonia von Hoditz verheiratet.

1615 trat er in böhmische und 1626 als Oberstleutnant in kaiserliche Dienste. Von Wallenstein wurde er zum Oberst und Statthalter von Rügen ernannt, konnte jedoch 1630 das Eindringen der Schweden nicht verhindern. 1631 fiel er in die Niederlausitz ein. 1632 nahm Götzen an der Schlacht bei Lützen teil und wurde mit der Führung der unter Hans Ulrich von Schaffgotsch in Schlesien stehenden Truppen beauftragt.

Für seine Verdienste erhob ihn der Kaiser 1633 in den Freiherrenstand und 1635, nachdem er in der Schlacht bei Nördlingen mit dem rechten Flügel den Sieg entschieden hatte, in den Grafenstand. Entsprechend der Bestimmungen des Grafendiploms konvertierte er vor der Erhebung zum Katholizismus.

1634 fiel Götzen in Hessen ein. Nach der Schlacht bei Wittstock verband er seine Truppen mit denen von Hermann von Hatzfeld, musste dann aber vor General Johan Banér zurückweichen. 1636 wurde ihm das Kommando der bisher von dem Grafen Maximilian von Gronsfeld geführten Armee übertragen, mit der er den Landgrafen Wilhelm von Hessen aus Westfalen vertrieb. 1637 entsetzte er Leipzig und schloss gemeinsam mit Hatzfeld den General Banér bei Torgau ein, den er anschließend nach Pommern verfolgte.

1638 kämpfte er ohne Erfolg gegen den Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar, der Breisach belagerte. Götzens Armee wurde vernichtet und er selbst vor ein Kriegsgericht gestellt, 1641 jedoch freigesprochen. Nachdem er 1643 wieder an die Spitze der kaiserlichen Truppen gestellt worden war, befreite er das Land von den Schweden und kämpfte 1644 gegen den Fürsten Sigismund von Rákóczi in Ungarn und Siebenbürgen.

Als Lennart Torstensson in Böhmen einbrach, wurde Götzen dorthin berufen. Dort fiel er am 6. März 1645 in der Schlacht bei Jankau. Sein Leichnam wurde in der Kirche des Emmausklosters in Prag beigesetzt.

Johann von Götzen hinterließ aus seiner ersten Ehe zwei Söhne:

  • Siegmund Friedrich von Götzen (1622–1662) begründete die katholische böhmische und fränkische Linie der Reichsgrafen von Götzen
  • Johann Georg von Götzen (1623–1679), Landeshauptmann der Grafschaft Glatz, begründete die katholische schlesische Linie der Reichsgrafen von Götzen

Literatur

  • Richard Plümicke: Lebenslauf des Glatzer Landeshauptmanns Johann Georg Reichsgrafen von Götzen (geb. 1623, gest. 1679) von ihm selbst verfaßt. In: Glatzer Heimatblätter 1943, Heft 1, S. 14–25
  • Richard Plümicke: Der Großgrundbesitz des letzten Reichsgrafen von Götzen aus der schlesischen linie und seine Erben im Jahre 1771. In: Glatzer Heimatblätter 1942, Heft 2, S. 49–54
  • Karl Johann Casimir von Landmann: Johann Graf von Götz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 510 f.

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