Johannes Graw

Johannes Graw

Johannes Grau (* 1483 in Kronach; † November 1559 in Weimar) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Leben

Grau stammte aus einer wohlhabenden Kronacher Familie, die über Grundbesitz verfügte. So konnte er über finanzielle Mittel verfügen, um sich einem Studium zu widmen. Er immatrikulierte sich am 22. Oktober 1505 an der Universität Köln, erwarb sich den niedrigsten akademischen Grad eines Baccalaurus und setzte 1511 an der Universität Leipzig seine Studien fort. Zurückgekehrt in seine Heimatstadt hatte er 1519 eine Anstellung als Apostelmesser angenommen und wurde im darauf folgenden Jahr Gehilfe des dortigen Oberpfarrers Weigand von Redwitz.

In jener Zeit kam er auch mit den Ideen der Reformation in Kontakt, begeisterte sich für diese und heiratete 1522 eine Kronacher Bürgerstochter. Da er damit gegen das Zölibat verstoßen hatte, wurde er aus seinem Amt entlassen und flüchtete nach Wittenberg, wo er sich an der dortigen Universität immatrikulierte. In Wittenberg traf er Martin Luther, der es 1524 schaffte, dass Graus eingezogene Güter diesem wieder ausgehändigt wurden. Dennoch verlor er 1527 Pfründe, so dass er von Johann dem Beständigen Pfründe seiner Stiftung in Gotha auf Lebenszeit erhielt.

In Weimar wirkte er maßgeblich an der Erziehung der damals völlig ungebildeten Geistlichen mit, denen er unter anderem auch zu vermitteln versuchte, nicht in Unehe zu leben. Da er selbst mit seiner Ehe in einer Vorbildstellung stand, blieben Schwierigkeiten dort nicht aus. So waren es vor allem die Franziskaner, die ihm zusetzten. Dennoch behielt er in der Auseinandersetzung die Oberhand und die Franziskaner verließen 1533 Weimar.

Als ein theologischer Vertreter des evangelischen Lagers nahm er an der Arnstadter Synode am 6. und 7. März 1543 teil und verfasste ein Gutachten zum Augsburger Interim und den Leipziger Artikeln, und hat Briefe und Orginaldrucke zur Jenaer Lutherausgabe beigetragen. Ein Ölgemälde aus dem Jahre 1559 von ihm befindet sich in der St. Peter und Paulskirche in Weimar.

Literatur


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