Johanneskapelle Naundorf-Zitzschewig

Johanneskapelle Naundorf-Zitzschewig
Johanneskapelle vom nördlichen Steilhang aus fotografiert

Der Friedhof Naundorf-Zitzschewig, auch Johannesfriedhof, ist der gemeinsame Friedhof der beiden Radebeuler Landgemeinden (heute Stadtteile) Naundorf und Zitzschewig. Er wurde kurz nach der Jahrhundertwende um die neuerbaute Johanneskapelle am Kapellenweg 14 angelegt. Kapelle und Friedhof stehen heute zusammen unter Denkmalschutz. [1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ab 1897 gab es Pläne, für die beiden westlichen Lößnitzgemeinden einen neuen, gemeinsamen Friedhof mit Kapelle und Feierhalle im Verwaltungsbereich der Pfarrei der Friedenskirche anzulegen. 1903 entstanden die Entwürfe von Woldemar Kandler, 1905 die Erschließungsarbeiten, und 1907/1908 wurde die Kapelle gebaut.

Die Kapelle ist ein schlichtes einschiffiges Gebäude mit Dreiachtel-Schluss mit einem Westturm, den eine barockisierende Zwiebelhaube bedeckt. Die Innenausstattung wurde durch Spenden der Bürgerschaft finanziert. So stammen drei jugendstilige Chorfenster von dem Naundorfer Mitbürger und sächsischen Automobilpionier Emil Nacke.

1927 erhielt die Johanneskapelle ihren heutigen Namen, 1935 wurde der Friedhof erweitert. 1975/1976 wurde der Innenraum durch den Wachauer Maler und Grafiker Werner Juza neu gestaltet, dabei gingen die ursprünglichen Altar, Kanzel, Lesepult, Taufstein und die Ausmalung bis auf das Kruzifix verloren.

Grabmale

1999 wurde die Grabstelle von Nackes Familie, unter anderem für seine 1937 verstorbene Schwester Clara Toller, aufgelöst einschließlich des Grabsteins, der neben „Familie Toller“ auch die Inschrift „Emil Nacke“ (1843–1933) trug. [2] Nacke selbst wurde jedoch auf dem Friedhof von Constappel beigesetzt.

  • Ulrich Aust (1942–1992), Architekt und Denkmalpfleger, Zwingerbaumeister
  • Carl Pfeiffer (1872–1946), Landwirtschaftsrat und Önologe, baute nach der Reblauskatastrophe den Lößnitzer Weinbau wieder auf, Vorsitzender der Sächsischen Weinbaugesellschaft.
  • Hellmuth Rauner (1895–1975), Kommunalpolitiker und Kulturfunktionär, 1965 Radebeuler Ehrenbürger
  • Paul Wilhelm (1886−1965), Maler und Grafiker, 1956 Radebeuler Ehrenbürger


Literatur

  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen, SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3
  • Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz, 2. leicht geänderte Auflage 2006, ISBN 3-938460-05-9
  • verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul (1997 ff.)
    - insbesondere der Beitrag Kunst im öffentlichen Raum II. Grabmale, von G. Täubert und H.-G. Staudte, ebd., 2005.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste Radebeul
  2. Auf den Spuren von Emil Hermann Nacke

51.11704722222213.61057Koordinaten: 51° 7′ 1″ N, 13° 36′ 38″ O


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