John Douglas Cockcroft

John Douglas Cockcroft
John Cockcroft

Sir John Douglas Cockcroft (* 27. Mai 1897 in Todmorden, England; † 18. September 1967 in Cambridge) war ein englischer Atomphysiker und Nobelpreisträger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

John Cockcroft wurde am 27. Mai 1897 als Sohn eines Fabrikanten in Todmorden, einer kleinen Stadt in der Nähe von Manchester in England, geboren. Dort absolvierte er auch seine Grundschulausbildung und die Secondary School. Anschließend begann er 1914 ein Mathematikstudium an der Universität Manchester; ab 1915 diente er in der Royal Field Artillery. Nach seiner Dienstzeit kehrte er nach Manchester zurück und studierte Elektrotechnik. Nach seiner Ausbildung absolvierte er eine zweijährige Lehre bei der Metropolitan Vickers Electrical Company, um dann anschließend sein Mathematikstudium fortzusetzen, das er 1924 erfolgreich abschloss. Anschließend wechselte er an das Cavendish-Laboratorium, das von Ernest Rutherford geleitet wurde. 1934 übernahm er die Leitung des Royal Society Mond Laboratory in Cambridge. Er wurde 1939 zum Professor für Naturphilosophie ernannt und wurde im September 1939 stellvertretender Direktor für wissenschaftliche Forschung im Ministry of Supply. In dieser Position begann er mit der Erforschung von Radar zur Küsten- und Luftverteidigung. Er war im Herbst 1940 an der Tizardmission beteiligt, die unter anderem das Magnetron in die Radartechnik einbrachte, und wurde anschließend zum Leiter des Air Defence Research and Development Establishment ernannt. 1944 wurde er Mitglied des kanadischen Atomenergieprojekts in und leitete die Montreal and Chalk River Laboratories. Er kehrte 1946 als Direktor des Forschungsinstituts für Atomenergie in Harwell nach England zurück. Er wurde 1954 wissenschaftliches Mitglied der britischen Atomenergiebehörde, 1959 führte er diese Aufgabe nur noch auf Teilzeitbasis fort, da er zum Vorsitzenden des Churchill Colleges in Cambridge ernannt wurde.

Er heiratete 1925 Eunice Elizabeth Crabtree, mit der er fünf Kinder hatte. John Douglas Cockcroft starb im Jahr 1967.

Werk

Cockcroft arbeitete am Cavendish-Laboratorium zunächst mit Pjotr Kapiza an der Erzeugung starker Magnetfelder und tiefer Temperaturen. Ab 1928 forschte er zusammen mit seinem irischen Physikerkollegen Ernest Walton auf dem Gebiet der Beschleunigung von Protonen. Hierzu entwickelten sie eine Hochspannungskaskade, den Cockcroft-Walton-Generator, und bereits 1932 hatten sie ausreichende Energien für die Zertrümmerung von Lithium und Bor erreicht - bei Lithium konnten sie zudem die Endprodukte als Heliumkerne identifizieren. Durch ihre Forschungen wurde der Grundstein für die Entwicklung des Teilchenbeschleunigers gegelegt.

1951 wurden Cockcroft und Walton mit dem Nobelpreis für Physik „für ihre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Atomkernumwandlung durch künstlich beschleunigte atomare Partikel“ ausgezeichnet.

Cockcroft entwickelte den ersten echten Teilchenbeschleuniger im selben Jahr wie Ernest Rutherford die Grundlagen für das Zyklotron (vgl. Lawrence), damit wäre Cockcroft der „tatsächlich erste“ Entwickler eines Teilchenbeschleunigers. Allerdings handelte es sich dabei um einen linearen Teilchenbeschleuniger, der sehr viel Energie benötigt (konstruktionsbedingt - Teilchen durchlaufen „nur einmal“ ein „EM“ Feld). Das Zyklotron benötigt nicht mehr „so viel“ Energie, da die Teilchen auf einer Kreisbahn immer wieder durch dieselben Felder beschleunigt werden. Fast alle heutigen Teilchenbeschleuniger (GSI in Darmstadt, CERN in Genf usw.) basieren auf dem Zyklotron.

Auszeichnungen

1936 wurde er als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society gewählt, die ihm 1938 die Hughes-Medaille und 1954 die Royal Medal verlieh. 1948 wurde er zum Ritter geschlagen. 1951 erhielt er (zusammen mit Ernest Thomas Sinton Walton) den Nobelpreis für Physik. 1953 wurde er zum Knight Commander des Order of the Bath (KCB) ernannt, 1957 schließlich zum Mitglied des prestigereichen Order of Merit.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • John Douglas Cockcroft — Sir John Douglas Cockcroft (27 de mayo de 1897 18 de septiembre de 1967) fue un físico británico. Recibió el premio Nobel de Física por ser el primero en desintegrar un núcleo atómico, y fue primordial en el desarrollo de la …   Wikipedia Español

  • John Douglas Cockcroft — John Cockcroft Sir John Douglas Cockcroft. Sir John Douglas Cockroft (né le 27 mai 1897, mort le 18 septembre 1967) est un physicien atomiste anglais et lauréat du prix Nobel de physique. Biographie John Cockcroft est né le 27 …   Wikipédia en Français

  • Physiknobelpreis 1951: John Douglas Cockcroft — Ernest Thomas Sinton Walton —   Der englische und der irische Physiker erhielten den Nobelpreis für ihre Pionierarbeit bei der Umwandlung von Atomkernen durch künstlich beschleunigte Teilchen.    Biografien   Sir (seit 1948) John Douglas Cockcroft, * Todmorden (Yorkshire) 27 …   Universal-Lexikon

  • John Douglas Cockroft — John Cockcroft Sir John Douglas Cockcroft (* 27. Mai 1897 in Todmorden, England; † 18. September 1967 in Cambridge) war ein englischer Atomphysiker und Nobelpreisträger. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Sir John Douglas Cockcroft — noun British physicist who (with Ernest Walton in 1931) first split an atom (1897 1967) • Syn: ↑Cockcroft, ↑Sir John Cockcroft • Instance Hypernyms: ↑nuclear physicist …   Useful english dictionary

  • Cockcroft,Sir John Douglas — Cock·croft (kŏkʹkrôft , krŏft ), Sir John Douglas. 1897 1967. British physicist who with Ernest Walton succeeded in splitting the atom (1931). They shared a 1951 Nobel Prize for their contributions to nuclear physics. * * * …   Universalium

  • Cockcroft, Sir John Douglas — ▪ British physicist born May 27, 1897, Todmorden, Yorkshire, Eng. died Sept. 18, 1967, Cambridge, Cambridgeshire  British physicist, joint winner, with Ernest T.S. Walton (Walton, Ernest Thomas Sinton) of Ireland, of the 1951 Nobel Prize for… …   Universalium

  • Cockcroft , Sir John Douglas — (1897–1967) British physicist Cockcroft, who was born at Todmorden in northern England, entered Manchester University in 1914 to study mathematics, but left the following year to join the army. After World War I he was apprenticed to the… …   Scientists

  • Cockcroft — John Cockcroft Sir John Douglas Cockcroft (* 27. Mai 1897 in Todmorden, England; † 18. September 1967 in Cambridge) war ein englischer Atomphysiker und Nobelpreisträger. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • John Cockcroft — Sir John Douglas Cockcroft (* 27. Mai 1897 in Todmorden, England; † 18. September 1967 in Cambridge) war ein englischer Atomphysiker und Nobelpreisträger. I …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”