John R. Schrieffer

John R. Schrieffer

John Robert Schrieffer (* 31. Mai 1931 in Oak Park, Illinois) ist ein amerikanischer Physiker. Schrieffer erhielt 1972 zusammen mit Leon N. Cooper und John Bardeen den Nobelpreis für Physik „für ihre gemeinsam entwickelte Theorie des Supraleitungsphänomens, auch BCS-Theorie (Bardeen-Cooper-Schrieffer-Theorie) genannt“.

Schrieffer wuchs ab 1947 in Eustis, Florida auf, wo sein Vater in der Zitrusfrüchte-Industrie arbeitete (nachdem er vorher Pharma-Vertreter war). Ab 1949 studierte er zunächst Elektrotechnik (er war begeisterter Radiobastler) und dann Physik am MIT, wo er 1953 seinen Bachelor-Abschluss bei John C. Slater machte. Danach studierte er bei John Bardeen an der University of Illinois at Urbana-Champaign, wo er sich zunächst mit elektrischer Leitung auf Halbleiteroberflächen beschäftigte, aber dann in Forschungen von Bardeen mit Cooper über die Theorie der Supraleitung eingebunden wurde, was gleichzeitig seine Doktorarbeit wurde. Die entscheidende Idee zur mathematischen Behandlung von Cooper-Paaren von Elektronen in der später nach den drei Wissenschaftlern benannten BCS-Theorie der Supraleitung hatte er nach eigenen Angaben in der New Yorker U-Bahn. Nach der Promotion war er 1957/8 als Postdoc an der Universität Birmingham bei Rudolf Peierls und am Niels Bohr Institut in Kopenhagen. 1958 war er Assistant Professor an der University of Chicago und ab 1959 an der University of Illinois. Auf einem weiteren Kopenhagen Besuch 1960 lernte er seine Ehefrau kennen (Heirat 1960). 1962 ging er an die University of Pennsylvania. 1972 erhielt er den Nobelpreis für Physik mit Cooper und Bardeen. 1980 wurde er Professor an der University of California, Santa Barbara, wo er auch Direktor des Kavli Instituts für Theoretische Physik der Universität wurde. Er befasste sich weiter mit Supraleitung, ab den 1980er Jahren im Rahmen der neu entdeckten Hochtemperatursupraleitung. 1992 wurde er Professor an der Florida State University und Leiter des dortigen National High Magnetic Field Laboratory.

Im November 2005 wurde er wegen eines von ihm verursachten Autounfalls, bei dem eine Person starb und sieben verletzt wurden, zu zwei Jahren Haft verurteilt. Nach eigenen Angaben war er am Steuer eingeschlafen, sein Führerschein war aber zum Zeitpunkt des Unfalls eingezogen.

Er ist Ehrendoktor der TU München und der Universität Genf.

Schriften

  • Theory of Superconductivity, 1964

Weblinks


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